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Bombardier: Sollte man jetzt einsteigen oder aussteigen?

Investoren, die den Mut hatten, Bombardier (WKN:866671) für weniger als 1 CAD pro Aktie zu kaufen, sind jetzt sicher sehr glücklich.

Die Aktie stieg zum Handelsstart am 28. April auf über 2,20 CAD, als das Unternehmen das offene Geheimnis bestätigte, dass Delta Air Lines 75 Flugzeuge der CSeries bestellt habe.

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Es scheint, als hätten wir es hier mit einem klassischen Fall zu tun – „beim Gerücht kaufen, bei der Nachricht verkaufen” – denn danach fiel die Aktie sofort wieder und setzte ihren Sturzflug am 19. April fort.

Warum fällt die Aktie wieder?

Die Ergebnisse für Q1 waren hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. Das Unternehmen meldete Umsätze von 3,9 Milliarden US-Dollar, was einen Rückgang von 11 % verglichen mit dem Vorjahreszeitraum darstellt und einen bereinigten Nettoverlust von 0,03 US-Dollar pro Aktie verglichen mit einem Gewinn pro Aktie von 0.09 US-Dollar pro Aktie in Q1 2015.

Bombardier verbrannte weitere 750 Millionen US-Dollar während des Quartals und hat jetzt fast 9 Milliarden US-Dollar langfristige Schulden.

Sorgen um die CSeries

Eine wahre Flut von Bestellungen in den letzten Monaten war für die Kursgewinne von 100 % verantwortlich.

Air Canada begann mit seiner Absichtserklärung, 45 Jets der CSeries zu kaufen. Die Bestellung ist noch nicht fix, aber beide Unternehmen sagen, dass es schon bald soweit sein soll. Air Baltic folgte mit einem Festauftrag für sieben zusätzliche Jets und der Auftrag von Delta ist der bisher größte für das von Problemen geplagte CSeries-Programm.

Diese Aufträge kommen nach einer langen Dürreperiode für Bombardier. Vor der Nachricht von Air Canada hatte Bombardier seit September 2014 keinen neuen Auftrag mehr für die CSeries erhalten.

Aber warum ist das Flugzeug auf einmal so beliebt?

Einige Analysten glauben, Bombardier habe den Preis deutlich gesenkt, um den Jet an den Mann zu bringen. Laut einem Bericht von Reuters kostet das Flugzeug jetzt 50 % weniger als der Listenpreis, aber Bombardier hätte die CSeries auch um 75 % herabsetzen können, um den Vertrag mit Delta zu bekommen.

Bombardier gibt nur den Listenpreis der Verträge an und die Medien übernehmen diese Zahlen dann in ihren Schlagzeilen. Wir Investoren müssen hier aber vorsichtig sein, wenn wir diese guten Nachrichten richtig bewerten wollen.

Das Management sagt, man habe das Programm aggressiv vorangebracht. Das Unternehmen bleibt auf Kurs uns soll 2020 mit der CSeries die ersten Gewinne einfahren. Das ist schon mal eine Sicherheit, aber das bedeutet auch, dass man sich als Investor auf vier weitere Jahr voller negativer Cashflow-Zahlen einstellen muss.

Andere Probleme

Kurz nach der Ankündigung von Air Canada stellte einer der ersten Kunden der CSeries, Republic Airways, einen Insolvenzantrag. Der Auftrag von 40 Flugzeugen befand sich davor schon auf dünnem Eis, da sich das Geschäftsmodell des Unternehmens geändert hatte, einige Analysten glauben, dass der Vertrag aufgelöst wird.

Auch die Zugsparte von Bombardier hat gerade mit Problemen zu kämpfen.

Es gibt Probleme mit einer großen Bestellung für die Straßenbahn von Toronto. Dann steht Bombardier auch noch in Großbritannien unter Feuer wegen eines verpatzen Vertrags mit der Stadt London.

In den USA hat Bombardier vor Kurzem erst große Aufträge für Züge mit den Städten Chicago und Boston verloren. Beide Städte entschieden sich für chinesische Lieferanten und das könnte in Zukunft noch weiteren Ärger für Bombardier Transport bedeuten, wenn sich noch andere amerikanische Städte dazu entschließen sollten, es genauso zu machen.

Sollte man jetzt kaufen oder die Gewinne mitnehmen?

Das CSeries-Programm ist vielleicht aus dem Schlimmsten raus, aber die Schulden bleiben weiterhin ein Grund zur Sorge und es gibt keine Möglichkeit in Erfahrung zu bringen, welche Preisnachlässe das Unternehmen gegeben hat, um die letzten Aufträge zu bekommen.

Investoren, die bei 1 CAD gekauft haben, werden vielleicht die Gewinne mitnehmen wollen. Diejenigen, die in sicherer Entfernung abgewartet haben, sollten meiner Meinung nach noch warten, bis die ersten Jets geliefert sind, bevor sie Aktien kaufen.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Andrew Walker auf Englisch verfasst und wurde am 02.05.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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