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Die Kosten des Emissionsskandals bringen Volkswagen 2015 Verluste

Volkswagen (WKN:766400) hat einen operativen Verlust in Höhe von 4,1 Milliarden Euro für das Jahr 2015 berichtet, nachdem das Unternehmen 16,2 Milliarden Euro zahlen musste, um die Kosten, die aus seinem Diesel-Emissionsskandal entstanden sind, zu zahlen.

Der deutsche Autogigant hat am 22. April einen vorläufigen Bericht über seine Gewinne für das Jahr 2015 vorgelegt. CEO Matthias Müller hatte diesen Bericht weiter nach hinten verschoben, um dem Unternehmen mehr Zeit zu geben, seine wahrscheinlichen Skandalkosten zu berechnen.

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Die wichtigsten Zahlen

Hier sind die wichtigsten Zahlen von VWs Gewinnbericht für das Gesamtjahr 2015. Alle Finanzzahlen sind in Milliarden Euro angegeben.

2015 2014 Veränderung
Umsatz 213,3 M 202,5 M +5,4 %
Verkaufte Fahrzeuge 10.010.000 10.217.000 – 2 %
Betriebsgewinn (ohne Rückrufkosten) 12,8 M 12,7 M + 0,8 %
Operative Gewinnmarge (ohne Rückrufkosten) 6 % 6,3 %
Betriebsgewinn (Verlust) (4,1 M) 12,7 M
Reinertrag (Verlust) (1,4 M) 11,1 M
Nettoliquidität 24,5 M 17,6 M + 39 %

Zu diesem Dieselskandal…

Die großen Neuigkeiten im VW-Bericht waren die Strafkosten, die das Unternehmen hinnahm, um einige oder alle Kosten dieses Skandals zu decken – 18,3 Milliarden US-Dollar erscheinen vielleicht enorm, aber es ist möglich, dass auch das nicht genug sein wird.

Wir wissen, wofür der Großteil davon wahrscheinlich ausgegeben wird. Am 21. April kündigte VW an, dass es zu einer grundsätzlichen Einigung gekommen ist zwischen dem Unternehmen und dem US-Justizministerium, der Umweltschutzbehörde, der kalifornischen Regulierungsbehörde für Luftreinhaltung und der US-Bundeshandelskommission sowie mit den Anwälten der US-Besitzer von dieselbetriebenen VWs und Audis, welche die Software nutzten, die es den Autos erlaubte, mehr zu verschmutzen als unter US-Gesetz erlaubt ist.

Die Details dieser Vereinbarung werden nicht vor Juni veröffentlicht, aber man weiß, dass VW zugestimmt hat, ungefähr 480.000 Fahrzeuge zurückzukaufen, eine Prämie an betroffene Besitzer zu zahlen und einen Fonds zur Umweltsanierung zu kreieren, um die Kosten der zusätzlichen Verschmutzung durch seine Autos seit 2009 mitzutragen.

Die Gesamtkosten der Einigung könnten 10 Milliarden US-Dollar überschreiten. VW wird allerdings wahrscheinlich weitere Strafen und Kosten außerhalb der USA zu tragen haben sowie mögliche strafrechtliche Folgen: Ein anhaltendes Ermittlungsverfahren seitens der US-Regierung wurden am Donnerstag explizit nicht beigelegt.

Jedoch hat VW mit den Strafkosten auf seine Gewinne für 2015 damit begonnen, diese Episode hinter sich zu lassen. Und abgesehen von dem riesigen Dieselskandal hatte das Unternehmen ein gutes Jahr 2015.

Was den Rest von VWs Geschäften 2015 angeht…

VWs Nettoliquidität – die Summe von Cash und verfügbaren Krediten – ist zum Ende 2015 auf 24,5 Milliarden Euro gestiegen. Das liegt zum Teil an den zusätzlichen Kreditrahmen, die Müller letztes Jahr arrangiert hat, nachdem die Kosten des Skandals klar wurden. Aber 2,8 Milliarden Euro entstanden auch durch den Verkauf von VWs Anteilen an Suzuki.

Was den Betrieb angeht, war VW in der Lage, steigende Umsätze zu verzeichnen, obwohl es einen kleinen Fall der globalen Lieferungen im Vorjahresvergleich gab. Dieser Fall sei hauptsächlich das Ergebnis von Marktschwächen für kleinere Autos in China, sagte VW, während das Umsatzwachstum durch Wechselkursschwingungen zugunsten des Euros unterstützt wurde.

Der vorläufige Bericht, den VW am 22. April veröffentlicht hat, gab keine detaillierten Informationen bezüglich der Ergebnisse im Hinblick auf Region und Marke. Diese Informationen werden wir haben, wenn VW seinen Gesamtjahresbericht 2015 später im April veröffentlichen wird.

Was Volkswagen über seine Gewinne 2015 sagte

„Der Betrieb der Volkswagen Gruppe ist in großartiger Form, wie die Zahlen vor einmaligen Ereignissen für das jüngste Geschäftsjahr deutlich zeigen“, sagte Müller. „Wenn die hohen Strafen, die wir wegen der Auswirkungen des Emissionsskandals zu tragen haben und die jetzt quantifizierbar sind, nicht wären, könnten wir wieder von einem weiteren erfolgreichen Jahr berichten. Die aktuelle Krise – wie die heute vorgestellten Zahlen zeigen – hat einen großen Einfluss auf Volkswagens finanzielle Position. Trotzdem haben wir die feste Absicht und die Möglichkeiten, mit der schwierigen Situation, in der wir uns befinden umzugehen, indem wir unsere eigenen Ressourcen nutzen“.

Volkswagens Zukunftsaussichten für 2016

VW hat eine vorsichtige Voraussage für 2016 getroffen. Es erwartet von Lieferungen, dass sie ungefähr wie die Ergebnisse von 2015 sind, während der Umsatz jedoch wegen Schwächen in Südamerika und Russland sowie Wechselkursschwankungen und potenziellen Kosten wegen des Emissionsskandals um ganze 5 % sinken könnte. VW erwartet, dass seine operative Gewinnmarge für 2016 zwischen 5 % und 6 % liegen wird.

„In diesem Jahr operieren wir wieder in einem unglaublich herausfordernden Umfeld, in dem die globale Nachfrage nach neuen Fahrzeugen fällt, Wechselkurse und Zinsen relativ schwankend bleiben und sich der Wettbewerb auf vielen unserer Märkten intensiviert. Hinzu kommt das Emissionsproblem, dessen Klarstellung auch ein wichtiger Teil der Arbeit der Volkswagen Gruppe im aktuellen Jahr sein wird“, sagte CFO Frank Witter. „Unabhängig davon sind wir uns sicher, dass die Volkswagen Gruppe auf seinem gewählten Weg gute Fortschritte machen wird.“

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und am 22.4.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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