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Bombardier: Sind Zahlungen der Regierung gut für Investoren?

Bombardier (WKN:866671) hat sich seit seinem Januartief fast verdoppelt und Investoren fragen sich, ob weitere Hilfsgelder von der Regierung den Aktienpreis in die Höhe treiben werden.

Lasst uns auf das Gesamtbild schauen, um zu erkennen, ob Bombardier einen Platz in deinem Portfolio verdient hat.

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Schnelle Hilfe

Bombardier hat im späten 2015 eine ordentliche Finanzspritze von der Regierung in Québec und dem Pensionsfonds der Provinz erhalten. Québec hat 1 Milliarde US-Dollar für einen Anteil in Höhe von 49,5 % an dem strauchelnden CSeries-Programm gezahlt und Caisse de dépôt et placement du Québec hat 1,5 Milliarden US-Dollar für den Anteil von 30 % an Bombardier Transport aufgebracht – die Zugdivision des Unternehmens.

Nach der Ankündigung haben die Aktien einen netten Schub bekommen, aber die Party ging nicht lange, als klar wurde, dass dieses Geld nur ein Pflaster auf einer Wunde war, die nicht heilen möchte.

Die Dinge liefen immer schlechter bis der Aktienpreis im Januar unter 1 kanadischen Dollar fiel, als Investoren quasi entschieden haben, dass Bankrott eine Möglichkeit war – unabhängig davon, wie viel Geld die Regierung in das Unternehmen stecken wollte.

Neue Hoffnung

Seitdem haben die Aktien ein beeindruckendes Comeback hingelegt. Das überraschende Hoch begann, als Air Canada ankündigte, es habe eine Absichtserklärung über den Kauf von 45 CSeries-Jets unterschrieben.

Diese Neuigkeiten waren mit Sicherheit gute Nachrichten, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen keine neuen Bestellungen seit September 2014 erhalten hat.

Einen großen Träger an den Tisch zu bekommen, war schwierig für Bombardier. Die CSeries-Jets werden mit ihrer Treibstoffeffizienz beworben, was ein gutes Argument war, als Öl noch 100 US-Dollar pro Barrel kostete. Leider hat der Fall der Benzinpreise viel von diesem Kostenvorteil geschluckt und viele Airlines entscheiden sich mittlerweile dafür, zu leasen oder ältere Modelle zu niedrigeren Preisen zu kaufen.

Hätte Bombardier seine CSeries-Ziele erreicht, wäre es vielleicht in der Lage gewesen, die 300 Bestellungen zu sichern, die es sich erhoffte, bevor die Flugzeuge ihren kommerziellen Dienst antreten. Leider liegt das Programm mehr als zwei Jahre hinter seinem Zeitplan und mindestens 2 Milliarden kanadische Dollar über dem Budget.

Einige Experten sagen, das Unternehmen habe seine Chance einfach verpasst.

Weitere Turbulenzen

Kurz nach der Air Canada Ankündigung hat einer von Bombardiers ersten Kunden der CSeries, Republic Airways, Bankrott angemeldet. Die Bestellung des Unternehmens von 40 Flugzeugen stand zuvor schon auf der Kippe und einige Analysten glauben jetzt, dass der Deal gecancelt wird. Wenn sie damit Recht haben, würde die Bestellung von Air Canada, die noch nicht fest ist, einfach die Flugzeuge, die Republic 2010 bestellte, ersetzen.

Damit ist die Situation nicht sonderlich anders als im Januar, aber die Aktie ist um 90 % gestiegen.

Premierminister Trudeau kommt zur Rettung

Viele der jüngsten Gewinne der Aktie haben mit der Erwartung zu tun, dass die Regierung eine weitere Milliarde US-Dollar bereitstellen wird, um Bombardier durch die nächsten Jahre zu helfen.

Braucht Bombardier zusätzliches Geld?

Das Unternehmen erwartet nicht, vor 2020 damit zu beginnen, Geld mit der CSeries zu verdienen – und das auch nur, wenn alles ab jetzt nach Plan läuft. Es gibt also Gründe, zu glauben, dass das Geld gebraucht wird. Es stehen tausende kanadische Jobs auf dem Spiel und die Regierung kann es sich nicht leisten, abzuwarten, wenn es um Hilfe geht.

Momentan gibt die bereits geleistete finanzielle Hilfe Bombardier mit Sicherheit die Möglichkeit, das CSeries-Projekt abzuschließen und die Erwartung von mehr Geld hat der Aktie etwas Halt gegeben, was kurzfristig für Investoren gut war.

Sollten Investoren aufspringen?

Bombardier ist vielleicht ein Fall von „kauf das Gerücht, verkauf die Neuigkeiten“.

Es wird erwartet, dass die Regierung Bombardier das Geld geben wird. Wenn die Ankündigung kommt, hebt die Aktie vielleicht anfänglich ab, aber Investoren sollten vorsichtig damit sein, auf einen nachhaltigen Anstieg zu wetten.

Das Unternehmen sitzt immer noch auf fast 9 Milliarden kanadische Dollar an Schulden, während feste CSeries-Bestellungen unverlässlich sind und die Zugdivision sich Schwierigkeiten ausgesetzt sieht, die der Markt komplett ignoriert.

Hilfe der Regierung ist vielleicht gut, um Jobs zu retten, aber ich bin nicht davon überzeugt, dass es Aktionären mittelfristig groß helfen wird. Daher ist es vielleicht weise, sich nach anderen Investitionsmöglichkeiten für sein Erspartes umzuschauen.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Andrew Walker auf Englisch verfasst und am 4.4.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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