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3 gute Gründe, gerade jetzt VW-Aktien zu kaufen

Volkswagen (WKN:766400) hat derzeit mit einer ganzen Reihe an Problemen zu kämpfen. Im letzten September musste der Konzern zugeben, seit Jahren die offiziellen Abgastests manipuliert zu haben und muss nun mit Strafzahlungen und Reparaturkosten in Milliardenhöhe rechnen. Der Aktienkurs ist seitdem um 28 % gefallen.

Ich sehe den Kursverfall als übertrieben an. Hier sind meine drei Hauptgründe.

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1. Steigende Absatzzahlen

Trotz der allgemein negativen Berichterstattung rund um den Konzern in den letzten Monaten hat die gesamte Affäre nicht zu einem Einbruch der Auslieferungen geführt. Laut Angaben des Konzerns stiegen die Fahrzeugauslieferungen aller Marken in den ersten beiden Monaten des Jahres insgesamt um 1,4 %. Krisenzeiten sehen anders aus.

Diese Tatsache ist für den Konzern extrem wichtig, da die Profitabilität enorm von der Auslastung der Werke abhängt. Werden weniger Fahrzeuge gekauft, kann der Konzern nicht so viele Fahrzeuge wie maximal möglich in seinen Werken produzieren. Da es jedoch nicht so einfach ist, die Produktion weiter laufen zu lassen und gleichzeitig Leute zu entlassen, um die Kosten zu reduzieren, bleiben die Betriebskosten nahezu unverändert, verteilen sich aber auf weniger produzierte Fahrzeuge. Der Umsatz fällt also schneller als die Kosten. Deshalb kann ein Absatzeinbruch schnell dazu führen, dass die Produktionskosten je Fahrzeug höher liegen als der Verkaufspreis.

Volkswagen ist allerdings in der guten Position, eine leichte Absatzsteigerung vermelden zu können. Dadurch sollte sich die gesamte Profitabilität des Konzerns kaum verändert haben, wenn die Rückstellungen für den Rückruf der betroffenen Fahrzeuge und Strafzahlungen herausgerechnet werden. Diese Kosten sind einmalige Zahlungen, die sich nicht wiederholen werden.

2. Das Unternehmen hat sich vorbereitet

Der wesentliche Faktor, der auf dem Aktienkurs lastet, ist die Möglichkeit hoher finanzieller Strafen durch die zuständigen Behörden in den USA und eventuelle Milliardenzahlungen in Folge von Schadensersatzklagen einiger Kunden. Diese Zahlungen können theoretisch eine Höhe von mehr als 20 Milliarden Euro erreichen.

Jedoch dürfte eine Zahl in dieser Größenordnung sehr unwahrscheinlich sein, da die Behörden kein Interesse daran haben, VW dauerhaft finanziell zu schaden. Zudem dürften sich die Zahlungen der Strafen und die tatsächlichen Kosten für Rückrufe über einen langen Zeitraum erstrecken, was es dem Konzern erlaubt, sich darauf vorzubereiten.

Zu diesem Zweck wurde bereits eine Kreditlinie mit einigen Banken über insgesamt 20 Milliarden Euro vereinbart, die im Notfall zur Zahlung genutzt werden kann. Der Konzern verfügt außerdem über eine solide Bilanz, die im Automobilbereich Zahlungsmittel in Höhe von 19,8 Milliarden Euro sowie Wertpapiere im Wert von 11,9 Milliarden Euro aufweist, denen nur 4,5 Milliarden Euro an Finanzschulden gegenüberstehen. Damit dürfte nahezu jede noch so hohe Strafzahlung verkraftbar sein.

3. Zu niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis

Der Konzern hat in den ersten 9 Monaten trotz der in diesem Zeitraum bereits vorgenommenen Rückstellung von 6,7 Milliarden Euro einen Gewinn von 7,61 Euro je Aktie erzielt.

Für das Gesamtjahr 2014 hat der Konzern sogar einen Gewinn von 21,84 Euro je Aktie ausgewiesen. Das entspricht beim aktuellen Kurs von 108,1 Euro (3.04.2016) einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 4,9. Die beiden Konkurrenten BMW (WKN:519003) und Daimler (WKN:710000) haben dagegen derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,4 (BMW) und 8,5 (Daimler). Ein ähnliches Verhältnis würde für die VW-Aktie eine Bewertung von etwa 180 Euro bedeuten. Es besteht also noch deutliches Potenzial nach oben.

Fazit – Deutliches Kurspotenzial wenn Klarheit über Strafzahlungen herrscht

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass VW mit Strafzahlungen jenseits seiner finanziellen Möglichkeiten belastet wird. Für wahrscheinlicher halte ich es, dass Fonds eingerichtet werden, in die VW über einen festgelegten Zeitraum einzahlen muss und der dann für bestimmte Zwecke, wie beispielsweise den Umweltschutz oder den Ausbau der Ladeinfrastruktur in den USA genutzt wird. Das sollte es für VW erheblich vereinfachen, die Summen aus dem laufenden Geschäft beschaffen zu können und nicht die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns durch hohe Einsparungen zu gefährden. In Kombination mit dem niedrigen bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnis ist die Aktie für mich ein attraktiver Kauf.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt BMW.



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