Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

5 schreckliche Aktien für Rentner

Der Abschwung im Rohstoffsektor hat die Midstream-Unternehmen und die Limited Partnerships hart getroffen. Es gibt hier ohne Zweifel riesige Investmentmöglichkeiten für einkommensorientierte Investoren. Aber wenn du schon in Pension bist, dann ist Kapitalerhaltung genauso wichtig wie die Generierung von Einkommen. Unter diesen Vorzeichen sind die folgenden fünf Unternehmen mit ihren massiven Renditen von bis zu 30 % ganz und gar nicht gut.

BILDQUELLE: AMERICAN MIDSTREAM PARTNERS.

BILDQUELLE: AMERICAN MIDSTREAM PARTNERS.

Das wird wehtun

Das erste Unternehmen mit einer riesigen, aber riskanten Rendite kommt aus dem Öl- und Gassektor. Midstream-Unternehmen fungieren allgemein als Dienstleister für Öl- und Gasproduzenten und helfen ihnen, ihre Produkte von der Quelle zur Weiterverarbeitung oder zum Vertrieb zu transportieren. Diese Dienste sind auch absolut notwendig.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Aber dabei gibt es ein Problem: Viele dieser Unternehmen können ihre Ausschüttungen nicht mit ihrem Cashflow decken. American Midstream Partners (WKN:A1JDCJ) zum Beispiel hat 2015 mit einer Deckungsrate von nur 0,81 beendet. Bei einer Rendite von etwa 28 % sind die Investoren natürlich in Sorge, obwohl das Management meint, dass die Ausschüttungen für 2016 mindestens 1,1fach gedeckt sein sollten.

American Mistream macht aber auch vieles richtig. So kommen 90 % der Umsätze aus Festverträgen, das Unternehmen reduziert die Kapitalausgaben und die Schulden. Der Gesellschafter kauft sogar Aktien des Unternehmens. Aber da das sich Midstream-Geschäft gerade derart in Aufruhr befindet, ist ein derart schwaches Unternehmen mit einer überproportionalen Rendite einfach keine gute Wahl für Investoren, die es sich nicht leisten können, Geld zu verlieren, wenn es mal nicht so läuft wie geplant.

Und das ist nicht das einzigen Unternehmen mit einer großen Dividende und noch größeren Risiken: NGL Energy Partners LP,Archrock Partners LP und Martin Midstream Partners LP werfen jeweils Renditen von 34 %, 29 % und 19 % ab. Jeder Fall ist zwar einzigartig, aber man bekommt solche Dividenden nicht ohne Grund. Das ist gerade einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um in Limited Partnerships zu investieren.

Fusionsprobleme

Williams Companies (WKN:855451) und Energy Transfer Equity (WKN:A0JJTN) sind zwei weitere Dividendenriesen mit einer Rendite von jeweils etwa 16 %, von denen sich Leute im Ruhestand aber fernhalten sollten. Zuerst einmal ist Williams gerade dabei, von Energy Transfer gekauft zu werden. Die Übernahme im Wert von über 30 Milliarden US-Dollar wurde Ende 2015 unterzeichnet, aber da der Energiemarkt inzwischen weiter eingebrochen ist, sieht diese Übernahmen immer riskanter und teurer aus.

BILDQUELLE: ENERGY TRANSFER.

BILDQUELLE: ENERGY TRANSFER.

Es geht das Gerücht, dass Energy Transfer den Deal platzen lassen will, aber aus dem Vertrag nicht herauskommt. Das ist ein Problem. Die Ergebnisse von Energy Transfer waren in letzter Zeit schlecht und sie werden vielleicht Vermögenswerte verkaufen oder Schulden aufnehmen müssen, um die Übernahme durchzubringen. Verkäufe wären derzeit nur zu Tiefpreisen möglich und die Schulden würden nur das finanzielle Risiko der Investoren erhöhen, ganz zu schweigen von den Zinskosten in einem schwachen Markt.

Eine andere große Gefahr haben wir dabei noch gar nicht in Betracht gezogen. Williams Companies ist eng mit Chesapeake Energy verbunden, einem Erdgasförderunternehmen in finanziellen Schwierigkeiten. Sollte Chesapeake bankrott gehen, ist unklar, ob Williams die Verträge mit Chesapeake neu aushandeln muss.Williams versucht derzeit auch, Vermögenswerte zu einem schlechten Zeitpunkt zu verkaufen, um sein eigenes Investitionsprogramm zu decken. Das wird wahrscheinlich auch kein gutes Geschäft für Energy Transfer und letzten Endes könnte das, wenn wir Williams noch in die Gleichung hineinnehmen, ein sehr teurer Fehler werden.

Dieses Geschäft könnte langfristig die richtige Entscheidung sein, trotzdem sollten Investoren im Ruhestand dieses Risiko lieber anderen überlassen. Williams und Energy Transfer sind zwei weitere Unternehmen, die man meiden sollte. (Um Chesapeake sollte man besser auch einen großen Bogen machen.)

BILDQUELLE: ALLIANCE RESOURCE PARTNERS.

BILDQUELLE: ALLIANCE RESOURCE PARTNERS.

Wann kommt die Trendwende bei der Kohle?

Die letzten beiden Investitionen, die man im Ruhestand in Betracht ziehen sollte, sind Alliance Holdings GP (WKN:A0JLY8) und Alliance Resource Partners LP (WKN:925301) mit ihren Dividendenrenditen von etwa 26 % und 21 %. Alliance Holdings ist Teilhaber von Alliance Resource Partners. Das bedeutet, das Unternehmen wird dafür bezahlt, das Kohleunternehmen Alliance Resource Partners zu führen und Zahlungen einzutreiben, um die Ausschüttungen zu erhöhen.

Um fair zu sein, Alliance Resource Partners ist eine der am besten positionierten und bestgeführten Kohleminen in den USA. Das Unternehmen verfügt über die weißeste Weste in diesem dreckigen Geschäft. Aber das letzte Jahr markierte einen wichtigen Wendepunkt für Alliance Resource Partners – die Erhöhung der Ausschüttungen wurde gestoppt.

Während die Konkurrenten mit den niedrigen Preisen für Kohle und der fallenden Nachfrage zu kämpfen hatten, konnte Alliance das Produktionsvolumen und die Umsätze der Illinois-Basin-Kohleminen genug erhöhen, um nicht nur die schwachen Preise auszugleichen, sondern auch um die Umsätze und Ausschüttungen zu erhöhen. Aber das wird sich 2016 alles ändern, denn das Management sucht nach Wegen, um die Produktion zu verschlanken und die Ausschüttungen auf dem aktuellen Niveau zu halten. In anderen Worten, der schlechte Markt für Kohle hat inzwischen auch Alliance Resource Partners ereilt. Es besteht das reale Risiko, dass das Unternehmen gezwungen sein könnte, seine Ausschüttungen einzuschränken, wie so viele andere Wettbewerber.

Aber es kommt noch schlimmer. Es gibt keine klaren Anzeichen dafür, wann sich der Markt für Kohle bessern könnte. In diesem Bereich herrscht starker Wettbewerbsdruck aufgrund der niedrigen Preise für Erdgas. Daher steigen wichtige Verbraucher auf den saubereren Brennstoff um. Die immer strengeren Emissionsrichtlinien setzen die Kohleindustrie weiter unter Druck, da die Nachfrage nach sauberen Alternativen wie Solar und Wind wächst. Alliance wird sich wohl besser schlagen als viele seiner Konkurrenten, aber das heißt nicht, dass es die Ausschüttungen aufrecht erhalten oder einem noch tieferen Preisrückgang langfristig aus dem Weg gehen kann.

Dann überträgt sich dieses Risiko auf Alliance Holdings GP. Ohne eine Erhöhung der Dividenden bei Alliance Resource Partners LP ist auch ein Dividendenwachstum bei Alliance Holdings GP nicht möglich. Und wenn Alliance Resource Partners gezwungen sein sollte, die Dividende zu kürzen, dann wird die von Alliance Holdings auch sinken und zwar um einen höheren Betrag, da das Arrangement mit den Anreizprogrammen wie ein Hebel wirkt. Daher wird die Dividende von GP höher sein als die von LP. Es ist hier also genau anders herum als es normalerweise der Fall wäre.

Für die wirklich aggressiven Investoren, die gerne gegen den Strom schwimmen, sind Alliance Resource Partners und Alliance Holdings einen Versuch wert. Für Leute im Ruhestand aber sind die Risiken einfach zu groß selbst wenn die Renditen wirklich saftig wären.

Lauf nicht der Dividende hinterher

Wenn du im Ruhestand bist, dann versuchst du vielleicht von den Dividenden und Ausschüttungen deines Portfolios zu leben. American Midstream, Williams, Energy Transfer, Alliance Holdings und Alliance Resource Partners bieten alle attraktive Renditen, aber sie sind im Moment auch riskante Investitionen. Könnten sie sich als Rohdiamenten entpuppen? Ja, aber das Risiko, dass es anders kommt, ist für die meisten Investoren im Ruhestand einfach zu groß, um nicht als Zockerei durchzugehen. Das letzte, was du in deiner Situation machen willst, ist mit deiner Pension zu spielen und daher sollten Investoren im Ruhestand diese fünf Aktien meiden.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Motley Fool empfiehlt Alliance Resource Partners.

Dieser Artikel wurde von Reuben Brewer auf Englisch verfasst und wurde am 26.03.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...