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Der DAX-Neuling ProSiebenSat.1 Media: Geschichte, Gegenwart und Zukunft

Quelle: ProSiebenSat.1 Media

Seit dem 21. März 2016 tickert ein neues Unternehmen durch den DAX-Börsenticker. Mit ProSiebenSat.1 Media (WKN:PSM777) ist Deutschlands größter Medienkonzern nun Mitglied der DAX-Familie. Aber wo kommt das Unternehmen her? Wo steht es derzeit? Wo will es hin und ist das Unternehmen ein Foolishes Investment? Vier Fragen, vier Antworten.

Die Geschichte: Wie alles begann

Startschuss für das Privatfernsehen in Deutschland war das Jahr 1984. Um 9:58 Uhr ging mit dem Sender PKS (Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk) der erste bundesweite private Fernsehkanal auf Sendung. Ein Jahr später wurde der Kanal in SAT.1 umbenannt.

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Ein weiterer Meilenstein der deutschen Fernsehgeschichte war der 1. Oktober 1990, an diesem Tag sendete ProSieben als erster deutscher Sender rund um die Uhr. Im Oktober 2000 entstand dann durch die Fusion von ProSieben und Sat.1 die größte Sendergruppe in Deutschland, die ProSiebenSat.1 Media AG.

Beide Vorgängerunternehmen des heutigen Medienkonzerns waren also Pioniere der deutschen Fernsehlandschaft. Heute ist das Unternehmen aber viel mehr als ein Privatsender.

Die Gegenwart: Die Geschäftsbereiche des Unternehmens

Das Unternehmen gliedert seine Geschäfte in drei Geschäftsbereiche: Broadcasting German-speaking, Digital & Adjacent und Content Production & Global Sales.

Umsatz und operativer Gewinn (EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) des Unternehmens verteilen sich dabei wie folgt auf die unterschiedlichen Geschäftsbereiche:

Broadcasting German-speakingDigital & AdjacentContent Production & Global Sales
Umsatz2.152 Mio. Euro846 Mio. Euro262 Mio. Euro
Operatives Ergebnis (EBITDA)734 Mio. Euro170 Mio. Euro25 Mio. Euro
EBITDA-Marge34 %20 %10 %
Umsatzwachstum 2015 vs. 2014+ 4 %+ 39 %+ 30 %
EBITDA-Wachstum 2015 vs. 2014+ 5 %+ 32 %+ 31 %

Quelle: Unternehmenspräsentation

Der Geschäftsbereich „Broadcasting German-speaking“ ist das Kerngeschäft des Unternehmens. In dieses Segment fallen die frei empfangbaren Sender in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Die bekanntesten sind dabei wohl Sat.1, ProSieben und VOX. Geld verdient das Unternehmen dabei fast ausschließlich durch den Verkauf von Werbezeiten. Einen kleinen Teil trägt auch noch die Distribution der HD-Free-TV-Sender bei.

Im Bereich Digital & Adjacent betreibt die Unternehmensgruppe verschiedenste E-Commerce-Plattformen wie www.verivox.de oder www.moebel.de. Darüber hinaus bietet das Unternehmen mit der 7TV App einen mobilen Livestreams der frei empfangbaren Sender und mit Maxdome eine Video-On-Demand-Plattform an.

Der Bereich Content Production & Global Sales beschäftigt sich unter dem Dach der Red Arrow Entertainment Group mit der Filmproduktion und dem Vertrieb der produzierten Filme.

Die Zukunft: Da möchte das Unternehmen hin

Der aktuelle Goldesel des Unternehmens ist eindeutig der Bereich „Broadcasting German-speaking“ mit nur noch moderatem Umsatzwachstum, aber hohen Ergebnis- und Umsatzbeiträgen. Mit diesen Einnahmen finanziert das Unternehmen das außerordentliche Wachstum der beiden anderen Geschäftsbereiche, die zwar bereits profitabel arbeiten, aber derzeit noch deutlich geringere Margen erzielen.

Diese Zahlen beschreiben auch ganz gut die Strategie und Vision des Unternehmens, ein „Broadcast, Digital Entertainment & Commerce Powerhouse“ zu werden. Dabei soll die Reichweite der TV-Sender genutzt werden, um in digitale Geschäftsfelder vorzustoßen. Zum einen, um das bestehende TV-Angebot um digitale Unterhaltungsangebote zu verlängern, und zum anderen, um eigene E-Commerce-Plattformen zu bewerben, – jetzt weißt du auch, wieso auf SAT.1 und ProSieben derart oft die Familie Geißen für Verivox wirbt.

Das große Ziel des Unternehmens ist es, im Jahr 2018 einen Umsatz von 4,2 Mrd. Euro zu erwirtschaften – immerhin ungefähr 1 Mrd. Euro mehr als im Jahr 2015. Dabei soll mehr als die Hälfte der Umsätze außerhalb des klassischen TV-Werbegeschäfts erzielt werden. Der digitale Geschäftsbereich soll dazu mit 1,5 Mrd. Euro den Löwenanteil beitragen.

Ein Foolisches Investment?

Derzeit spricht für das Unternehmen sicherlich das stabile und sehr rentable Werbegeschäft auf dem deutschsprachigen TV-Markt. Auch auf die künftigen Herausforderungen ist das Unternehmen durchaus vorbereitet. Mithilfe der enormen Reichweite der TV-Sender versucht das Unternehmen seine Zuschauer auf andere Angebote aufmerksam zu machen.

Auch die aktuelle Dividendenrendite von ungefähr 4 % (bei einem Kurs von 44,66 Euro) ist ziemlich attraktiv. Die Ausschüttungsquote liegt zwar bereits bei knapp über 80 %, dennoch konnte das Unternehmen in der Vergangenheit ein beachtliches Wachstum erzielen. Daher erachte ich die hohe Ausschüttungsquote derzeit als unproblematisch.

Zurzeit wird das Unternehmen mit dem 10,5-fachen seines operativen Ergebnisses des Jahres 2015 bewertet. Für 2018 hat sich das Unternehmen ein operatives Ergebnis von 1.095 Mio. Euro als Ziel gesetzt. Wenn die Aktionäre dann immer noch dazu bereit sind, das 10,5-fache des operativen Ergebnisses zu bezahlen, dann würde das einem Aktienkurs von 52,55 Euro entsprechen, oder 17,7 % mehr als der aktuelle Kurs. Bezieht man diese Steigerung auf eine Haltedauer von zwei Jahren (2016 bis 2018), würde sich eine durchschnittliche Rendite von fast 8,5 % pro Jahr ergeben – und zusätzlich erhältst du noch jedes Jahr eine Dividendenzahlung.

Um zu entscheiden, ob es sich um ein Foolishes Investment handelt oder nicht, muss man nun noch zwei Fragen beantworten: Schafft es das Unternehmen seine Ziele zu erreichen und gibt es andere Unternehmen, die derzeit größere Gewinnaussichten als ProSiebenSat.1 Media bieten?

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Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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