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Bombardier: Sollte man dem Hype um das Rettungspaket glauben?

Bombardier (WKN:86671) ist seit seinem Tief im Januar um 90 % gestiegen. Jetzt fragen sich die Investoren natürlich, ob es so weitergehen wird.

Werfen wir einen Blick auf die aktuelle Situation, um zu sehen, warum die Aktie so gut dasteht.

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Das Rettungspaket

Die Cashflow-Probleme des Unternehmens sind bekannt. Das von Problemen geplagte CSeries-Programm ist mehr als zwei Jahre hinter dem Zeitplan und mindestens 2 Milliarden CAD über dem Budget.

Das hat zu einer üblen Geldverbrennung geführt, denn das Unternehmen wird nicht für die Bestellungen bezahlt, bis die Kunden ihre Flugzeuge auch bekommen.

Anfang letzten Jahres musste das Unternehmen seine Dividende aussetzen, um Geld zu sparen. Gleichzeitig wurde auch 1 Milliarde an neuen Aktien ausgegeben und 2,2 Milliarden US-Dollar an neuen Schulden aufgenommen, wovon 750 Millionen US-Dollar benutzt wurden, um Schulden zurückzuzahlen, die 2016 fällig werden.

Ende letzten Jahres war dann klar, dass das Unternehmen mehr Geld brauchte und dass die Kapitalmärkte hier keine Option mehr waren. Der Kurs war schon zu weit gefallen, um weitere Aktien auszugeben und das Unternehmen konnte es sich auch nicht leisten, neue Schulden aufzunehmen. Bombardier hat schon langfristige Schulden in Höhe von 8,9 Milliarden US-Dollar in der Bilanz, was ziemlich viel für ein Unternehmen mit einem Marktanteil von etwa 2,5 Milliarden US-Dollar ist.

Daher sprangen die Regierung und der Pensionsfonds der Provinz von Quebec ein. Quebec zahlte 1 Milliarde US-Dollar für einen Anteil von 49,5 % an der CSeries und der Pensionsfonds zahlte 1,5 Milliarden US-Dollar für 30 % an Bombardier Transport.

Die Aktie stieg nach Bekanntwerden dieser Nachrichten, fiel aber dann gleich wieder, als der Markt erkannte, dass immer noch größere Problem bestehen.

Woher dieser neue Optimismus?

Die aktuelle Rally wird von den Erwartungen angetrieben, dass Premierminister Trudeau noch 1 Milliarde US-Dollar „investieren“ wird, um Bombardier zu helfen, seinen Kapitalbedarf bis Ende des Jahres und möglicherweise bis Anfang 2017 zu decken.

Es bestehen nur wenig Zweifel daran, dass die Regierung mit dem Geld ankommen wird, aber der Anstieg der Aktie könnte nicht gerechtfertigt sein. Mehr Geld löst die Probleme im Betrieb und auf den Märkten nicht.

Die Bestellungen der CSeries

Der letzte Anstieg begann, als Air Canada eine Absichtserklärung unterzeichnete, um 45 Flugzeuge der CSeries zu kaufen. Der Auftrag ist nicht fest und die Investoren sollten auch nicht fest mit den Erlösen rechnen, aber das war zumindest der erste neue Auftrag seit September 2014.

Aber das war’s dann auch schon mit den guten Nachrichten.

Kurz nach dieser Ankündigung beantragte einer der ersten CSeries-Kunden Insolvenzschutz. Republic Airways hatte 2010 schon 40 Flugzeuge in Auftrag gegeben, aber das Unternehmen hat Probleme und ein neues Geschäftsmodell. Das bedeutet, dass Republic die Flugzeuge nicht mehr braucht. Die meisten Experten erwarten, dass die Bestellungen für die CSeries jetzt storniert werden.

Daher könnten hier fünf Flugzeuge übrig bleiben, sollte Air Canada nicht auch von dem Geschäft zurücktreten.
Aktuelle hat Bombardier 243 Festaufträge für den Jet, was aber deutlich unter dem Zielwert von 300 liegt.

Zugprobleme

Die Zugsparte sollte eigentlich der ganze Stolz von Bombardier sein, aber das Unternehmen verliert Verträge in den USA an chinesische Wettbewerber und hat Imageprobleme, da London und Toronto das Unternehmen öffentlich für die verpatzten Verträge schelten.

Sollte man kaufen?

In dieser Geschichte gibt es momentan sehr viele bewegliche Teile und das sollte den Investoren Sorgen machen.
Quebec und der Pensionsfonds besitzen bereits große Anteile an dem Unternehmen. Wenn man dann noch die Bundesregierung dazu zählt, dann hat man es mit drei Regierungsorganisationen zu tun, die mit der Bombardier-Familie zusammenarbeiten, um das Unternehmen zu retten.

Das könnte eine Traumkombination werden, aber ich habe da meine Zweifel und die Probleme im Betrieb und auf den Märkten sind immer noch beträchtlich.

Man sollte vielleicht lieber der Versuchung einer kurzfristigen Rally widerstehen.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Andrew Walker auf Englisch verfasst und wurde am 22.03.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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