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Tops und Flops im DAX – warum du bei VW und der Commerzbank aktuell sehr vorsichtig sein solltest

Auf Wochensicht kam der DAX (WKN:846900) kaum von der Stelle. Mit einem Stand von 9.831 Punkten lag der deutsche Aktienindex gerade einmal sieben Punkte höher als eine Woche zuvor. Top-Gewinner der vergangenen Woche war die Commerzbank (WKN:CBK100) mit einem Plus von 4,3 %. Am Ende der Performance-Übersicht der letzten Woche stand VW (WKN:766403) mit einem Minus von 6,0 %. Was ist passiert und warum solltest du bei beiden Unternehmen vorsichtig sein?

Was ist los bei der Commerzbank?

Was in der Finanzwelt letzte Woche los war, dürfte wohl keinem entgangen sein: Nullzins-Politik! Die Europäische Zentralbank hat in der vergangenen Woche nochmal sehr deutlich ihre Geldpolitik angepasst und unter anderem die Senkung des Leitzinses auf 0,0 % beschlossen.

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Zunächst einmal ist es also verwunderlich, dass die erneute Absenkung des Leitzinses die Commerzbank ein derartiges Kursplus bescherte. Niedrige Leitzinsen sind eigentlich schlecht für das Kreditgeschäft im Privatkunden- und Mittelstandsgeschäft, da sich hier die Gewinne der Banken aus der Differenz der Kreditzinsen für die eigene Geldaufnahme bei der EZB und den Kreditzinsen – die sie ihren Kunden in Rechnung stellen können – ergeben. Und diese Differenz wird bei geringeren Leitzinsen immer geringer.

Was ist los bei VW?

Der Kurs der VW-Aktien fährt in den letzten Wochen Achterbahn. Letze Woche noch ein Wochenplus von 16 % und nun mit minus 6 % der schlechteste aller DAX-Werte. Dieses Auf und Ab spiegelt in meinen Augen die große Unsicherheit über die langfristigen Auswirkungen des Abgasskandals wider.

Nun kamen noch die neusten Verkaufszahlen aus China hinzu. Im Vergleich zum Vorjahr brachen die Verkäufe im Reich der Mitte um fast 5 % ein. Auch aus Russland, Südamerika und den USA wurden rückläufige Verkaufszahlen gemeldet.

Wie geht es bei den beiden Unternehmen weiter?

Bei VW ist mir persönlich die Unsicherheit und damit auch das Risiko derzeit einfach deutlich zu groß. Die Gerichtsprozesse im Abgasskandal dürften sich noch einige Zeit hinziehen. In meinen Augen sollte deine größte Sorge aber nicht den Gerichtsprozessen gelten. Diese können im Allgemeinen in ihrem finanziellen Ausmaß meist recht gut abgeschätzt werden. Zudem hat VW bereits Rückstellungen für die möglichen Strafzahlungen gebildet. Künftige Strafzahlungen, sofern sie die Höhe der Rückstellungen nicht überschreiten, belasten die künftigen Gewinne des VW-Konzerns also nicht mehr zusätzlich.

Viel schwieriger ist es, die künftigen Auswirkungen auf die Verkaufszahlen zu erahnen. Da das Auto für einen Großteil der Weltbevölkerung neben den eigenen vier Wänden die größte Anschaffung darstellt, wird beim Autokauf auch entsprechend sorgsam abgewogen. Das könnte eine viel größere Wirkung haben, als die Strafzahlungen aus den anstehenden Gerichtsprozessen und machen für mich die Investition in VW derzeit einfach zu riskant.

Auch bei den deutschen Banken und bei der Commerzbank bin ich derzeit eher vorsichtig. Billiges Geld führt meist dazu, dass sich irgendwo Preisblasen auftun – das Geld muss schließlich irgendwohin. Kredite werden attraktiver und in der Regel nehmen in Folge dessen die kreditfinanzierten Geschäfte deutlich zu. Das beste Beispiel bietet derzeit der Immobilienmarkt. Wie lange ein solcher Aufschwung anhalten wird, wird sich zeigen. Wenn der Aufschwung allerdings abrupt endet, haben Banken wie die Commerzbank die riskanten Kreditgeschäfte in ihren Büchern stehen und müssen im schlimmsten Fall Abschreibungen tätigen, sollten die Gläubiger ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen.

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Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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