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Henkel oder Beiersdorf, welches Unternehmen solltest du dir genauer anschauen?

Bevor man sein hart verdientes Geld in ein Unternehmen investiert, sollte man sich in jedem Fall mit dem Zahlenwerk des potentiellen Anlageziels auseinandersetzten. Gerade der Vergleich zu Konzernen mit gleichen oder ähnlichen Produkten kann sehr aufschlussreich sein.

Darum habe ich sowohl einige Finanzkennzahlen als auch die Bewertung von Henkel (WKN:604843) und Beiersdorf (WKN:520000) einmal genauer unter die Lupe genommen, um zu sehen, welcher der beiden Titel das Potential hat, in mein Depot aufgenommen zu werden.

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Die Rentabilität

Einen ersten Blick möchte ich auf Rentabilitätskennzahlen werfen. Und dieser zeigt, dass sich beide Unternehmen in diesem Punkt auf Augenhöhe befinden.

EBIT-Marge Eigenkapitalrendite Eigenkapitalquote
Henkel     16,2 %           13,8 %         62,5 %
Beiersdorf     14,3 %           15,7 %         61,3 %

Quelle: onvista.de / Geschäftsberichte 2015

Die EBIT-Marge gibt an, wie viel Prozent vom Umsatz als Gewinn vor Zinsen und Steuern in die Unternehmenskasse fließen. Hohe Werte zeigen, dass ein Unternehmen sowohl attraktive Preise für seine Produkte durchsetzen kann als auch einen bewussten Umgang mit den Kosten an den Tag legt.

Für mich beginnt eine attraktive EBIT-Marge ab ungefähr 15 %, jedoch solltest du jedes Unternehmen individuell betrachten. Es gibt Branchen, in denen die Margen deutlich geringer sind, nichts desto trotz können sich auch in solchen Segmenten wirklich wunderbare Firmen verstecken.

Sowohl Henkel als auch Beiersdorf generieren eine EBIT-Marge, die ich für durchaus attraktiv halte, auch wenn Beiersdorf knapp unter den 15 % liegt. Aufgrund der starken Marken, die beide zweifelsfrei besitzen, keine wirkliche Überraschung.

Die nächste Kennzahl, die für mich wichtig ist, ist die Eigenkapitalrendite. Diese solltest du aber bei einigen Unternehmen mit Vorsicht genießen, nämlich bei solchen, die große Schuldenberge mit sich herumschleppen. Das ist aber weder bei Henkel noch bei Beiersdorf der Fall, beide weisen grundsolide Eigenkapitalquoten auf.

Wir können als getrost einen Blick auf die Eigenkapitalrendite werfen. In diesem Punkt hat Beiersdorf die Nase vorne, eine Rendite von 15,7 % kann sich wirklich sehen lassen. Etwas schwächer ist hier Henkel, allerdings sind die 13,8 % ebenfalls ein ordentlicher Wert. Erst bei Eigenkapitalrenditen von unter 12 % fange ich an skeptisch zu werden.

Die Bewertung

Ein weiterer, wichtiger Punkt für die langfristige Entwicklung deiner Investments ist der Kaufpreis. Ein Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) verrät dir, ob ein Unternehmen aktuell günstig oder teuer ist. Bei Henkel und Beiersdorf zeigt uns der Blick auf diese Kennzahlen, dass beide auf den ersten Blick keine Schnäppchen sind.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
Henkel                         19,3                            3,3
Beiersdorf                         27,6                            5,0

Quellen: Unternehmensberichte / onvista.de (Stand: 04.03.2016)

Als fleißiger Leser von aktienwelt360.de wird dir sofort auffallen, dass Beiersdorf eine fast schon haarsträubend hohe Bewertung aufweist. Tatsächlich haben meist nur schnell wachsende Konzerne aus sich dynamisch entwickelnden Branchen solch hohe KGV’s beziehungsweise KBVs. Ein solches Unternehmen ist Beiersdorf aber sicher nicht.

Trotzdem solltest du die Beiersdorf-Aktie nicht alleine aufgrund ihres hohen KGVs oder KBVs von deiner Watchlist streichen. Das Hamburger Unternehmen ist nämlich schon fast traditionell sehr teuer. So betrug das durchschnittliche KGV während der letzten fünf Jahre 32,2.

Ist ein Unternehmen den Aktionären über so einen langen Zeitraum so viel wert, ist es unwahrscheinlich, dass du Beiersdorf-Aktien sehr viel günstiger bekommen wirst. Aktien aus dem Bereich Konsumgüter sind wegen ihres stabilen Geschäftsmodells meist ohnehin ein bisschen teurer.

Auch Henkel bekommst du nicht zum Schnäppchenpreis. Beim KGV befindet man sich aktuell leicht über dem 5-Jahresschnitt von 18,8. Und auch das KBV von 3,3 ist sicher nicht als preiswert einzustufen.

Zum Sonderpreis bekommst du diese beiden Titel also aktuell nicht. Möglicherweise könnten sich günstigere Einstiegschancen ergeben.

Die Dividende

Auch die Dividende kann zur Bewertungskennzahl zweckentfremdet werden, in dem man einfach die aktuelle Dividendenrendite mit historischen Werten vergleicht. Hier sieht man, dass Henkel aktuell eine etwas höhere Rendite bietet, als dies in den letzten fünf Jahren durchschnittlich der Fall war.

Dividendenrendite aktuell durchschnittliche Dividendenrendite der letzten 5 Jahre
Henkel                   1,57 %                                              1,52 %
Beiersdorf                  0,87 %                                              1,10 %

Quelle: Unternehmensberichte / onvista.de (Stand: 04.03.2016)

Allerdings beträgt der Abschlag zum Durchschnitt nur 0,05 %. Wie schon das KGV und das KBV deutet also auch die Dividendenrendite auf eine faire Bewertung hin. Nicht günstig, nicht teuer, ein in meinen Augen fairer Preis für ein starkes Unternehmen.

Beiersdorf hat seit mehreren Jahren die Dividende nicht mehr erhöht und diese bei 0,70 Euro eingefroren. Da der Kurs aber in den letzten 5 Jahren um ca. 85 % gestiegen ist, sank die Dividendenrendite deutlich. In diesem Fall würde ich die Dividende also eher nicht als Bewertungskennzahl verwenden.

Mein persönliches Fazit

Beide Unternehmen generieren ordentliche Renditen, und das seit Jahren. Das spricht für ein gutes Geschäftsmodell, ein langfristig denkendes Management und attraktive Produkte. Grundsätzlich halte ich beide daher für sehr attraktiv. Bevor man allerdings darüber nachdenkt sich eine der beiden Aktien ins Depot zu holen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es sich nicht um Schnäppchen handelt.

Henkel-Aktien bekommst du meiner Meinung nach aktuell zwar zu einem fairen Preis, möglicherweise können kurzfristige Schwächen oder ein Bärenmarkt aber für günstigere Kurse sorgen.

Beiersdorf fällt vor allem durch sein horrend hohes KGV und KBV auf. Da die Aktien der Hamburger aber wie beschrieben schon immer recht teuer waren, würde mich das alleine noch nicht stören.

Was mich aber stört, ist, dass die Aktionäre in den letzten Jahren nicht durch steigende Dividenden am Unternehmenserfolg beteiligt wurden. Belohnt Beiersdorf seine Aktionäre zukünftig ausreichend in Form von Dividendenerhöhungen, so würde ich definitiv einen genaueren Blick auf die Hamburger werfen.

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Thomas Brantl besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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