Ein Sturm zieht auf. Mach dich bereit, Schnäppchen zu kaufen!
Vor der bevorstehenden globalen Wirtschaftskatastrophe zu warnen ist, wie Bier zu brauen: Jeder versucht es heutzutage mal, mit unterschiedlichem Ausgang. Aber wenn die Bank of International Settlements (BIS) uns ihr Gebräu aus Weltuntergang und Pessimismus vorsetzt, dann sollte man zumindest aufmerksam zuhören. Die BIS in Basel war die einzige Institution, die den letzten Finanzcrash vorhergesagt hat. Also wie viele Sorgen sollten wir uns jetzt machen?
Sturmwarnung
Im letzten Quartalsbericht meinte BIS-Chef Claudio Borio, „die unheilschwangere Ruhe” der letzten Monate hätte zu Turbulenzen geführt und zu „Anzeichen, dass sich da seit geraumer Zeit ein Sturm zusammenbraut.” Zusätzlich warnte er: „Die Spannungen zwischen der Ruhe in den Märkten und der zugrundeliegenden wirtschaftlichen Empfindlichkeit musste sich irgendwann entladen. Im letzten Quartal haben wir vielleicht den Beginn dieser Entladung gesehen.”
Diese Vorhersage kommt nicht aus heiterem Himmel, da die meisten Investoren schon genau nach dunklen Wolken Ausschau halten. Die Probleme in China und Asien, die globalen Währungskriege, der Fall des Ölpreises, die Konflikte im Nahen Osten, die Probleme in der Eurozone, der Brexit, die Schuldenkrise, Demographie und negative Zinsen… es braut sich was zusammen. Die Auswirkungen auf den FTSE 100 mit seinen Banken-, Öl- und Rohstoffaktien, der den turbulentesten Jahresstart seit 20 Jahren erlitten hat, steckt mitten drin.
Das Mini-Revival im Metallsektor
Momentan ist das Wetter relativ lau und die von Problemen geplagten Rohstoffaktien haben sich wieder etwas erholt. Zum Beispiel ist Anglo American im letzten Monat um stolze 116 % nach oben geschossen, Glencore um 86 %. Diese Zahlen sind einfach unglaublich. Vor einem Monat noch schien es keine Rettung für diese beiden Aktien mehr zu geben. Sie gehörten zu den Aktien, die sich 2015 am schlechtesten entwickelt und etwa 75 % verloren hatten. Das Management hatte aufgrund der fallenden Metallpreise und Umsätze die Kosten und Dividenden verzweifelt gekürzt. Und jetzt steigen sie wieder.
Dieses Aufbäumen ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, dass sich im Rohstoffsektor eigentlich nichts Fundamentales geändert hat und die ganze Branche nach wie vor unter Druck steht. Beide Aktien wurden in Panik ausverkauft und wurden jetzt wahrscheinlich genauso übertrieben gekauft. Die aktuelle wirtschaftliche Sturmwetterlage kann solche Gelegenheiten schaffen, wenn man es nur schafft, sie zu ergreifen.
Schnäppchenjagd
Im Moment hat sich der FTSE beruhigt. Öl nähert sich wieder der Marke von 40 US-Dollar und höhere Ölpreise sollen gut für das globale Wachstum sein. Aber wie die BIS gewarnt hat, all das könnte sich ganz schnell wieder ändern. Ernsthafte globale Wirtschaftsprobleme bleiben ungelöst, die Schulden steigen, die Produktivität verlangsamt sich und die Zentralbank hat bald keine Optionen mehr. Der Sturm könnte jeden Moment losbrechen. Oder auch nicht. Wie der Februar gezeigt hat, kann niemand die Zukunft genau vorhersagen, noch nicht einmal die BIS.
Alles, was man als Investor tun kann, ist seine Lieblingsaktien im Blick zu behalten und wenn sich eine Gelegenheit ergibt, sie zum Sonderpreis zu kaufen. Also halte deine Kaufliste immer griffbereit, du wirst sie vielleicht schon bald brauchen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool UK besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Harvey Jones auf Englisch verfasst und wurde am 08.03.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.