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3 Aktien, die gerade extrem billig sind

Die Börse hat sich dieses Jahr bisher nicht besonders entwickelt, der S&P 500 hat dieses Jahr bisher 3 % verloren, selbst nach einer ziemlich starken Aufholfjagd. Es ist nie schön mitansehen zu müssen, wie der Wert des eigenen Portfolios fällt. Aber in Zeiten wie diesen gibt es hervorragende Gelegenheiten für Schnäppchenjäger. Es folgen drei Aktien, die laut Meinung unserer Autoren gerade lächerlich billig und einen Blick wert sind.

Sean Williams:

Wenn ich an lächerlich billige Aktien denke, dann fällt mir eine ein, die sich schon in meinem langfristigen Portfolio befindet: Bank of America (WKN:858388).

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Die Banken haben in den letzten Monaten ziemlich viel einstecken müssen, da sich die Ängste einer globalen Rezession mehren und sie möglicherweise vom Energiesektor mit in den Abgrund gerissen werden könnten. Da das Bankengeschäft zyklisch ist, könnte eine Verlangsamung des Wachstums in China und außerhalb der USA dazu führen, dass weniger Geld eingezahlt und weniger Kredite aufgenommen werden, was ja das tägliche Brot der Banken darstellt.

Ein aktuelles Problem sind die fallenden Öl- und Gaspreise. Wenn die Preise für einen längeren Zeitraum so niedrig bleiben, dann könnte das in Kreditausfälle münden, die den Bankensektor direkt betreffen würden, darunter auch Bank of America. UBS schätzt, dass Bank of America 21 Milliarden US-Dollar in diesem Sektor liegen hat, was 2 % der Unternehmenskredite darstellt.

Trotz dieser Sorgen, die eigentlich vernachlässigbar klein sind, wenn man das Gewinnpotenzial von Bank of America bedenkt, gibt es bei diesem Kreditinstitut sehr viel Gutes zu entdecken. Erstens hat das Unternehmen den Großteil der Rechtsstreitigkeiten in Verbindung mit der Hypothekenkrise hinter sich. Bank of America zahlte am Ende mehr als 60 Milliarden US-Dollar an Strafen und für die Beilegung, was die Gewinne und auch den Kurs belastet haben. Da diese Milliarden den Gewinn nun nicht mehr nach unten ziehen, bekommen wir einen genaueren Eindruck davon, wie profitabel das Unternehmen sein kann.

Zweitens können die Investoren erwarten, dass eine Normalisierung der Zinsen den Banken deutliche Gewinne bringen wird. Wir können nur mutmaßen, wann die Fed die Zinsen wieder langsam anheben wird, aber sobald sie wieder steigen, werden sich die Zinsmargen von Bank of America auch wieder erhöhen.

Schließlich verzeichnet das Unternehmen in allen Segmenten starkes Wachstum bei den Einlagen und Krediten (Direktkunden, Vermögens- und Investmentmanagement und global Banking).

Mit einem künftigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 8 und einem Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis von etwa 1 ist Bank of America ein Schnäppchen, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Brian Feroldi:

Die Bewertungen im Biotech-Bereich haben in letzter Zeit wieder einen Schritt zurück gemacht, besonders wenn wir uns Biogen (WKN:789617) ansehen. Die Aktien des Branchenführers im Bereich multiple Sklerose liegen 40 % unter dem 52-Wochenhoch und werden derzeit mit einem künftigen KGV von weniger als 15 gehandelt. So billig war das Unternehmen seit Jahren nicht mehr.

Die Investoren haben die Aktie ausverkauft, da sich das Bestsellermedikament Tecfider nicht so gut entwickelt hat wie erwartet. Die Umsätze stiegen zwar um 6 % im letzten Quartal, ein großer Teil dieses Wachstums kam aber von Veränderungen bei den Lagerbeständen. Daher fürchten die Investoren, dass sich das Wachstum verlangsamen könnte. Die Umsätze der anderen Medikamente gegen multiple Sklerose Avonex und Plegridy fielen im selben Zeitraum im Jahresvergleich um 4,8 %. Der Gewinn pro Aktie wuchs im letzten Quartal nur um 0,8 %, was deutlich langsamer ist, als die Wachstumsinvestoren von dem Biotech-Riesen gewohnt waren.

Trotz all dieser Probleme gibt es meiner Meinung nach Grund zur Annahme, dass der aktuelle Ausverkauf übertrieben war. Die Gewinne wurden von hohen Umstrukturierungskosten nach unten gezogen. Das Unternehmen hatte sich dazu entschieden, sich zu verschlanken und ein paar Projekte in der Pipeline zu beenden.

Wenn man dies berücksichtigt, dann wäre der Gewinn pro Aktie sogar um 10 % im Jahresvergleich gestiegen. An dieser Stelle sollte man auch anmerken, dass Tecfidera und Tysabri – noch eine Behandlung gegen MS – immer noch Wachstum zeigen, es ist nur etwas langsamer. Die Hämophilie-Medikamente Alprolix und Eloctate wachsen dagegen schnell, aber die Umsätze der beiden sind mit 172 Millionen US-Dollar nicht hoch genug, um den Gewinn genug zu erhöhen.

Was die Zukunft betrifft, hat das Unternehmen eine solide Pipeline, die in den nächsten paar Jahren Daten liefern sollte und wenn diese Daten gut aussehen, dann sollten sich die Aktien auch wieder in die richtige Richtung bewegen. Dieses Jahr soll das Unternehmen die Daten aus den Phase-2-Studien für die nächste Generation der MS-Medikamente bekanntgeben. Nächstes Jahr sollten wir dann auch erfahren, wie sich die Phase-3-Studien des experimentellen Medikaments nusinersen entwickelt. Dieses Medikament hat Biogen von seinem Partner Ionis Pharmaceuticals (WKN:A2ACMZ) lizensiert und es soll spinale Muskelatrophie behandeln. Dann wäre da noch aducanumab zu nennen, eine potenzielle Alzheimerbehandlung, die sich aktuell in den Phase-3-Studien befindet und zu einem Milliardenseller werden könnte, wenn sie es auf den Markt schafft.

Alles in allem gibt es viele Gründe, bei Biogen langfristig bullisch zu sein, besonders bei den aktuell tiefen Kursen.

Matt Frankel:

Eine extrem billige Aktie, die ein langfristig orientierter Investor auf dem Radar haben sollte, ist
HCP (WKN:A0M2ZX), ein Immobilienfonds (REIT), der sich auf das Gesundheitswesen spezialisiert hat.
Einfach gesprochen ist HCP in letzter Zeit ziemlich eingebrochen. Der größte Mieter HCR ManorCare macht gerade eine schwierige Phase durch, was zu einer Abschreibung von 829 Millionen US-Dollar und einem enttäuschenden Ausblick für 2016 geführt hat.

Zusätzlich geht es anderen Unternehmen aus dem Gesundheitssektor wie Brookdale Senior Living (ein anderer Mieter von HCP) gerade extrem schlecht. Daher haben die Aktien auch die Kurve nach unten gekratzt. Selbst nach einer ziemlich starken Aufholjagd hat HCP 2016 immer noch 19 % Verluste zu beklagen.

Es gibt hier aber ein paar Dinge, die man als langfristiger Investor nicht vergessen sollte. Zuerst einmal betreffen diese schlechten Nachrichten nur ein Viertel des Portfolio von HCP. Der Rest entwickelt sich gut – abgesehen von HCR ManorCare erwartet das Unternehmen auf bestehender Verkaufsfläche ein Umsatzwachstum von 2,3 bis 3,3 %.
Es ist auch nicht das erste Mal, dass HCP eine schwierige Phase erwischt hat und es wird auch nicht das letzte Mal sein.

Das Unternehmen hat es geschafft, seine Dividenden in den letzten 31 aufeinanderfolgenden Jahren zu erhöhen und in den letzten 30 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 13,4 % zu erzielen – den aktuellen Absturz miteingerechnet. Die Insider haben seit dem Absturz schon ordentlich nachgekauft. Aktuell zahlt HCP auch eine Dividende von 7,4 % für all diejenigen, die den nötigen Weitblick und die nötige Geduld mitbringen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Ionis Pharmaceuticals. Motley Fool empfiehlt Bank of America und Biogen.

Dieser Artikel wurde von Brian Feroldi, Matthew Frankel und Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 03.03.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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