Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Aktien im Rückblick: Märkte im Griff der EZB, DAX fährt Achterbahn, K+S bricht ein

BILD: PIXABAY.COM

Seit Donnerstag ist es offiziell: Die Europäische Zentralbank bläht ihr Anleihenkaufprogramm von 60 auf 80 Milliarden Euro pro Monat auf, senkt den Leitzins auf null und erhöht den Strafzins auf Bankeinlagen. Letzteres bedeutet: Geldinstitute, die ihre Euros bei der EZB parken wollen, müssen dafür 0,4 % p. a. bezahlen. Dafür können sie sich zinsfrei Geld bei der Zentralbank leihen und als Kredit an Unternehmen und Privatkunden weiterreichen.

Dass EZB-Chef Mario Draghi seine Geldpolitik weiter lockern würde, war allgemein erwartet worden – allerdings nicht in diesem Umfang. Die Folge: Der DAX setzte zum Höhenflug an, um kurz danach tief abzustürzen…

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Was war an der Börse los?

Nach drei Wochen mit positivem Ausgang musste der deutsche Aktienmarkt am Montag einen kleinen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder abgeben. Der DAX (WKN:846900) verlor 0,5 % auf 9.779 Punkte.

Am unteren Ende der DAX-Tabelle wurde die Vorzugsaktie von Volkswagen (WKN:766403) geparkt, die sich um mehr als 3 % verbilligte. Marktteilnehmer begründeten das Minus mit Presseberichten über das VW-Management, das schon Monate vor den offiziellen Enthüllungen über Abgasmanipulationen von den Missständen gewusst haben soll.

Im Fokus des Interesses standen die Anteilscheine des Chemieriesen BASF (WKN:BASF11). Am Wochenende hatte sich herumgesprochen, dass der Konzern die Fusion der US-Konkurrenten Dupont und Dow Chemical möglicherweise durch die Abgabe eines eigenen Übernahmeangebots für Dupont torpedieren werde. Dies wirkte sich zunächst negativ auf den Aktienkurs aus. Beim Handelsschluss zeigte die BASF-Aktie jedoch ein Plus von rund 0,5 %.

Am Dienstag war bereits am frühen Morgen zu erwarten, dass der Frankfurter Handel mit Verlusten eröffnen würde. Anlass für miese Stimmung waren chinesische Wirtschaftsdaten, laut denen die Exporte aus dem Reich der Mitte im Februar um ein Viertel zurückgegangen und die Importe um 14 % gesunken sind. Das deutsche Kursbarometer reagierte anfangs wie erwartet, konnte sich bis zum frühen Nachmittag jedoch in die Pluszone vorarbeiten. Nach einer schwachen Wall-Street-Eröffnung drehte der Leitindex wieder in den roten Bereich und zeigte beim XETRA-Schluss beim Stand von 9.693 Zählern ein Minus von 0,9 %.

Besonders schlimm erwischte es erneut die Volkswagen-Aktie, die um 4,1 % abrutschte. Die Meldungen aus China setzten auch den beiden anderen Autobauern zu: Anteilscheine von BMW (WKN:519000) verloren 2,3 % und Papiere von Daimler (WKN:710000) gaben 2,9 % ab.

Trotz guter Geschäftszahlen sank der Aktienkurs der Merck KGaA (WKN:659990) um 1,8 %. Marktteilnehmer begründeten dies mit dem verhaltenen Ausblick des Pharma- und Chemiekonzerns, der ein schwieriges Jahr für die Pharmasparte erwarten lasse.

Ein schwächelnder Euro, steigende Ölpreise und der bevorstehende Zinsentscheid der EZB verhalfen dem DAX am Mittwoch zunächst zu ansehnlichen Gewinnen, die jedoch wegen einer schwachen Wall-Street-Eröffnung am Nachmittag wieder wegbröckelten. Beim Schluss der Handelssitzung verblieb beim Stand von 9.723 Zählern ein Aufschlag von 0,3 %.

Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn vermeldete der Münchener BMW-Konzern mit seinen Jahreszahlen für 2015. Einige Parkettakteure bemängelten jedoch, dass der Autobauer bei der Umsatzrendite von seinem Stuttgarter Konkurrenten Daimler überholt wurde. Außerdem war man not amused, weil trotz des 100-jährigen Firmenjubiläums keine Sonderdividende gezahlt werden soll. BMW-Anteilscheine verbilligten sich um 1,9 %.

Kaum beachtet wurden Presseberichte über eine mögliche Ausweitung der Untersuchungen des US-Justizministeriums im VW-Abgasskandal. Jetzt soll auch wegen Betrugsverdacht und Verstoß gegen Steuergesetze ermittelt werden. Volkswagen-Vorzüge legten trotzdem 0,9 % zu. Den größten Kursgewinn im DAX verbuchte die Aktie von Fresenius (WKN:670560), die sich um 1,3 % verteuerte.

Am Donnerstag warteten alle auf die EZB-Entscheidung. Bis zur deren Bekanntgabe bewegte sich der DAX um den Vortagschluss, um danach rasch bis auf fast 10.000 Punkte anzusteigen. Die Euphorie währte jedoch nur kurze Zeit: Der deutsche Leitindex drehte schnell ins Minus und fiel um 2,3 % auf 9.498 Punkte.

Papiere von Adidas (WKN:A1EWWW) konnten sich dank einer Analystenempfehlung aus der Schweiz gegen den negativen Trend behaupten und sicherten sich mit einem Plus von 1,3 % den ersten Platz in der DAX-Tabelle.  Am schlimmsten erwischte es die Aktie von K+S (WKN:KSAG88), die um mehr als 10 % einbrach. Der Düngemittelhersteller hatte vor Handelsbeginn unerwartet schlechte Jahreszahlen vorgelegt und für 2016 einen Ergebnisrückgang angekündigt.

Am Freitag konnte der DAX sich deutlich erholen. Bis 15:30 Uhr stieg das Börsenbarometer um 3,4 % und konnte damit die Verluste des Vortags mehr als wettmachen.

Wie geht es weiter?

Am Montag (14.03.) wird in Hannover die IT- und Computermesse CeBIT eröffnet. Wichtige volkswirtschaftliche Kennzahlen oder Unternehmensergebnisse stehen nicht zur Veröffentlichung an.

Am Dienstag (15.03.) erreichen uns aus den USA Daten zur Entwicklung der Einzelhandelsumsätze und Erzeugerpreise im Februar sowie der Lagerbestände im Januar. Die Federal Reserve Bank of New York veröffentlicht den März-Wert ihres Empire State Index, der als wichtiger Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung gilt.

Wir wünschen den Lesern des Motley Fool ein schönes Wochenende.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Winfried Rauter besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt BMW und Fresenius.



Das könnte dich auch interessieren ...