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5 Gründe, warum man BP verkaufen sollte

Heute möchte ich mir die fünf Warnsignale ansehen, warum ich glaube, dass man BP (WKN:870517) unbedingt verkaufen sollte.

1. Die Begrenzung der Fördermenge tritt nicht ein

Es wurde ja viel in den letzten Wochen über potenzielle Beschränkungen der Ölproduktion durch die großen Produzenten gesprochen. Aber abgesehen von dieser Rhetorik sind wir einer Vereinbarung noch kein Stück näher gekommen. Die OPEC, die für 40 % der weltweiten Produktion verantwortlich ist, kann sich nicht entscheiden, welche Position sie einnehmen will nachdem Saudi Arabien, Venezuela und Qatar zusammen mit dem Nicht-OPEC-Mitglied Russland die Idee kursieren ließen, die Produktion auf dem aktuellen Niveau zu halten.

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Aber gegenseitiges Misstrauen herrscht weiter vor, während alle versuchen, mehr Marktanteile zu gewinnen. OPEC-Quellen haben Reuters mitgeteilt, sie würden ein Auge darauf haben, ob Russland auch seinen Teil der Vereinbarung einhält, bevor die lang erwartete Beschränkung der Fördermenge vorgeschlagen wird. Eine Beschränkung wird daher frühestens Ende des Jahres kommen.

Darüber hinaus drohen die politischen Verwerfungen zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Iran die Möglichkeit einer Produktionsbeschränkung zunichte zu machen, da der Iran plant, seine Fördermenge auf das Niveau vor den Sanktionen anzuheben.

2. Hohe Kennzahlen, hohes Risiko eines Ausverkaufs

Wir haben in letzter Zeit schon ähnliche Reaktionen auf die verringerte Nachfrage gesehen. Erst im letzten Frühling ließ die stetige Reduzierung der amerikanischen Schieferölförderung den Preis der Sorte Brent in die Höhe schießen, aber das sollte sich nur als ein kurzfristiges Phänomen herausstellen, da die niedrigere Nachfrage die Preise wieder auf Talfahrt schickte.

Sollte die Stimmung unter den Investoren also zu ähnlichen Ergebnissen führen, glaube ich, dass BP ein kolossaler Ausverkauf bevorsteht. Die erwarteten Einnahmen von 0,17 US-Dollar pro Aktie geben dem Unternehmen für 2016 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 28,8, was noch viel Spielraum für heftige Korrekturen lässt, sollte sich der Pessimismus erst mal breit machen.

3. Kolossale Kürzungen bei den Investitionsausgaben

Natürlich werden Aktien mit exzellenten langfristigen Wachstumsperspektiven oft mit einem höheren Kurs gehandelt, wie bei BP. Aber ich glaube nicht, dass der Ölriese in diese Gruppe gehört.

Abgesehen von dem aktuellen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, das kurzfristig die Ölpreise bedroht, tut der Ölriese seinen Gewinnaussichten keinen Gefallen, wenn er stetig seine Ziele bei den Investitionsausgaben senkt. BP plant für das laufende Jahr Investitionen am unteren Ende des Spektrums von 17 bis 19 Milliarden US-Dollar. Im letzten Jahr hatte BP noch 18,7 Milliarden US-Dollar investiert. Weitere Kürzungen werden erwartet, da das Unternehmen damit zu kämpfen hat, die Bilanzen im Gleichgewicht zu halten.

4. Zu wenig Diversifizierung

Ein weiteres potenzielles Problem für das langfristige Gewinnwachstum ist die Entscheidung von BP, sich mehr auf die fossilen Brennstoffe zu konzentrieren – auf Kosten der vorhergehenden Bemühungen im Bereich alternative Energiequellen.

Ich glaube, BP könnte hier eine Gelegenheit verpassen. Zum ersten Mal seit 2015 hat die Kapazität neuer Solarenergieanlagen die der neuen Gasinstallationen übertroffen, wie die Solar Energy Industries Association im Februar mitgeteilt hatte. Hierbei handelt es sich um einen Rekordwert von 7,3 Gigawatt, was einen Anstieg um 17 % verglichen mit 2014 darstellt. Die Nachfrage nach sauberer Energie wird wahrscheinlich weiter steigen, da die Politik im Kampf gegen die globale Erwärmung jetzt mehr unternimmt.

5. Gefährdete Dividende

Natürlich haben die Einkommensinvestoren gejubelt, als BP die Entscheidung getroffen hat, seine vierteljährliche Dividende von 2015 bei 0,10 US-Dollar pro Aktie zu belassen. Das ergibt eine jährliche Dividende von 40 Cent. Viele haben ja aufgrund der finanziellen Probleme des Unternehmens schon von einer deutlichen Senkung oder einer kompletten Streichung gesprochen. Im Dezember hatte BP Nettoschulden von 27,2 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 22,6 Milliarden US-Dollar ein Jahr zuvor.

Aber da die Überversorgung die Preise wohl noch länger niedrig halten wird und die teuren Betriebe von BP die Bilanz weiter unter Druck setzen, glaube ich, dass eine riesige Dividendenkürzung in der nahen Zukunft eine reale Möglichkeit ist.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Royston Wild auf Englisch verfasst und wurde am 03.03.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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