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4 Aktien, die wir nie verkaufen wollen

Du kennst wahrscheinlich das berühmte Zitat von Warren Buffett (und davon gibt es eine ganze Menge), dass die bevorzugte Haltedauer des Orakels von Omaha „für immer” ist. Das ist aber leichter gesagt als getan, da die Branchen und Märkte sich dynamisch ändern und die Unternehmen sich anpassen müssen. Zusätzlich dazu haben nicht viele Investoren die psychische Stärke, um nicht zu verkaufen.

Wie du weißt, haben wir Fools ja auch eher lange Haltezeiten beim Investieren. Es folgen ein paar Aktien, die wir nicht beabsichtigen zu verkaufen.

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Tim Green:

Bei Tech-Unternehmen kann sich in ein paar Jahren schon sehr viel ändern. Eine Aktie aus diesem Bereich niemals verkaufen zu wollen ist bei all der Unsicherheit vielleicht nicht die beste Idee. Der Netzwerkriese Cisco Systems (WKN:878841) ist aber eine Aktie, die ich in absehbarer Zeit nicht verkaufen will.

Cisco verfügt über einen dominanten Marktanteil im Bereich Netzwerk-Switches und Router, aber das Kerngeschäft sieht sich mit ein paar langfristigen Bedrohungen konfrontiert. Das software-definierte Netzwerken, wo günstige Hardware mit Software kombiniert wird, könnte die großen Bruttomargen von Cisco in den kommenden Jahren zusammenschmelzen lassen. Das schnelle Wachstum der Clouddienste hat auch für große Unsicherheit darüber gesorgt, wie die zukünftigen Netzwerkarchitekturen aussehen werden.

Aber bisher hat Cisco diese Herausforderungen gut gemeistert und seinen dominanten Marktanteil im Bereich Netzwerkhardware gehalten, während man das Angebot immer mehr in Richtung Software und Dienste verlagert. Der Vorstoß in das software-definiertes Networking, ACI, verfügt aktuell über eine jährliche Run Rate von 2 Milliarden US-Dollar. Laut der aktuellen Prognosen werden Software und Dienste bis 2020 mehr als die Hälfte der Einnahmen ausmachen.

Cisco hat das geschafft, was für große, festgefahrene Tech-Unternehmen schwierig ist, wenn eine Revolution vor der Tür steht – man hat sich angepasst. Es gibt natürlich keine Garantie, dass die Strategie auch langfristig ein Erfolg wird, daher würde ich jetzt auch nicht versprechen, die Aktie niemals zu verkaufen, aber im Moment ist es eine solide langfristige Investition.

Brian Feroldi:

Eine Aktie in meinem Portfolio, die ich auf unbestimmte Zeit halten möchte, ist der globale Zahlungsdienstleister MasterCard (WKN:A0F602), denn ich glaube, dass dieses Unternehmen eines der besten Geschäftsmodelle hat und für Jahrzehnte starken Wachstums positioniert ist.

MasterCard spielt eine wichtige Rolle dabei, Kunden, Händler und Finanzinstitute miteinander zu verbinden. Das Unternehmen hilft, digitale Zahlungen und Transaktionen zu erleichtern. Immer wenn ein Kunde eine Karte mit einem MasterCard-Logo benutzt, dann findet diese Transaktion über das große Netzwerk von MasterCard statt. Im Austausch für eine reibungslose Abwicklung erhält MasterCard eine kleine Gebühr. Bei Milliarden von Transaktionen summiert sich das sehr schnell. Daher generiert das Unternehmen auch jedes Jahr Milliarden an Einnahmen und Gewinnen.

Der wahre Grund, warum ich plane, MasterCard niemals zu verkaufen, ist der folgende: Trotz der Tatsache, dass es Debit- und Kreditkarten schon seit Jahrzehnten gibt, machen elektronische Zahlungen weniger als 20 % aller weltweiten Transaktionen aus. Da es viel bequemer ist, das Plastik zu bemühen als mit Bargeld oder Scheck zu bezahlen, ist es auch wahrscheinlich, dass immer mehr Kunden jedes Jahr die Umstellung wagen werden. Das sollte dem Geschäft von MasterCard einen unglaublichen langfristigen Auftrieb geben und die Gewinne und Umsätze in die richtige Richtung laufen lassen.

Die aktuellen Ergebnisse bestätigen, dass diese Umstellung im Gange ist. Im vierten Quartal meldete MasterCard einen Sprung um 7 % bei den Karten weltweit – aktuell gibt es 2,3 Milliarden Karten im Umlauf – und einen Anstieg um 12 % beim Bruttozahlungsvolumen. Das Umsatzwachstum wurde von den Wechselkursen etwas im Zaum gehalten, aber auch dieses Problem wird sich im Lauf der Zeit lösen und könnte in einigen Jahren sogar ein Umsatztreiber werden.

Mit einem wunderbaren Geschäftsmodell und einem starken Trend ist MasterCard eine Aktie, die ich für immer halten möchte.

Jason Hall:

Welches Unternehmen ist der beste Vertreter eines langlebigen Geschäfts? Ich schließe mich Brian an und nehme MasterCard. Zusätzlich zu den Vorzügen, die er schon erwähnt hat, möchte ich noch ein paar weitere Gründe anbieten, warum ich MasterCard für eine Aktie für die Ewigkeit halte.

Wie Brian schon erwähnt hat, machen elektronische Zahlungen nur einen kleinen Teil der weltweiten Transaktionen aus und werden in den nächsten Jahren immer weiter wachsen. Da die weltweite Mittelschicht bis 2035 mehr als 1 Milliarde Menschen umfassen wird – und die Mehrheit davon wird in Entwicklungsländern zuhause sein, nicht im Westen – ist das eine riesige Gelegenheit, um von diesem Trend zu profitieren. Mobile Zahlungen werden auch ein großer Teil davon sein. MasterCard, Visa und AmericanExpress arbeiten schon im Hintergrund, um diese Zahlungsvolumina zu verarbeiten.

Darüber hinaus glaube ich, dass Visa sich durch seine Größe selbst im Weg stehen könnte, während MasterCard als Nummer 2 den Vorteil hat, als das kleinere Unternehmen schneller Marktanteile gewinnen zu können. American Express ist auch ein Kreditgeber, daher könnten hier die Kreditrisiken ein Problem darstellen, während MasterCard einfach nur Zahlungen verarbeitet.

Schließlich sollte einen die Dividende von 0,8 % nicht in die Irre führen. MasterCard wird für langfristige Investoren hier noch Werte schaffen. Das Unternehmen zahlt seine Dividende seit 2006 und hat die Ausschüttung seitdem um 2.000 % erhöht. Hättest du an dem Tag gekauft, als die erste Dividende verkündet wurde, dann hättest du eine Rendite von 8,5 % auf deine Aktien bekommen. Aktuell zahlt das Unternehmen etwa 20 % der Gewinne an Dividenden aus, da bleibt noch viel Luft nach oben, um in das Wachstum zu investieren und um die Ausschüttung zu erhöhen.

Alles zusammen ist MasterCard die ideale Aktie, die man für immer halten kann.

Tyler Crowe:

Die Welt ändert sich und daher ist es fast unmöglich zu sagen, dass man eine Aktie niemals verkaufen wird. Trotzdem gibt es ein Merkmal, das ich bei Investitionen suche und das so eine Aktie bestimmen könnte. Und zwar ist das eine Branche mit einer geringen Chance, einer Revolution zum Opfer zu fallen. Und ein Unternehmen, das genau in dieses Konzept passt, ist Waste Management(WKN:893579).

Der Mensch produziert Müll – das ist nun mal so. Und solange wir das tun, werden wir auch jemanden brauchen, der sich darum kümmert und das gibt Waste Management eine Kundenbasis, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht schrumpfen wird. Was die Sache sogar noch besser macht, ist, dass es aufgrund von politischen Hürden sehr schwer ist, neue Mülldeponien zu eröffnen. Daher muss sich das Unternehmen auch nicht mit Konkurrenten herumschlagen.

Diese beiden Dinge alleine machen das Geschäft mit dem Müll schon ziemlich lukrativ, aber Waste Management geht noch einen Schritt weiter und sucht permanent nach neuen und innovativen Wegen, um die Kosten zu senken. Ein gutes Beispiel dafür ist die Entscheidung, die Flotte von Müllfahrzeugen auf Erdgas umzustellen. Erdgas ist nicht nur günstiger als Kraftstoff – selbst bei den heutigen Preisen – Waste Management kann auch das Methan benutzen, dass aus den eigenen Mülldeponien gewonnen wird.

Das Zusammenspiel dieser großen Wettbewerbsvorteile und ein gewinnorientiertes Geschäft schlagen sich in Kapitalerträgen von 13 % nieder. Zusammen mit einer Dividende von 3 % und einem Management, das durch Rückkäufe immer mehr Aktien aus dem Verkehr zieht, haben wir hier eine Aktie, die ich nur verkaufen würde, wenn etwas wirklich Drastisches passieren würde.

Evan Niu, CFA:

Ich war bei Netflix (WKN:552484) etwas spät dran – nur etwa 10 Jahre. Während Motley Fool Stock Advisor das Unternehmen zum ersten Mal 2004 noch zu Zeiten empfahl, als Netflix noch als DVD-Versand-Unternehmen tätig war, dauerte es bei mir bis 2014 bis ich endlich einen der Rücksetzer nutzte und kaufte. Aktien mit hohem Wachstum tendieren zu solchen Kursrücksetzern und in einigen Fällen kann diese Volatilität einen interessanten Einstiegspunkt darstellen. Daher ergriff ich die Gelegenheit und kaufte zu einem splitbereinigten Kurs von 49 US-Dollar.

Obwohl ich in den letzten Jahren viele Gewinne verpasst habe, glaube ich immer noch, dass dieses Unternehmen noch großes Wachstum vor sich hat, besonders auf internationalem Parkett. Netflix hat unglaubliche Fortschritte dabei gemacht, sein Portfolio mit eigenem Content zu vergrößern, was unglaublich effizient bei den Contentkosten ist, während gleichzeitig Markenstärke und Differenzierung hergestellt wird. Netflix ist so ein bekannter Provider geworden, dass jeder praktisch annimmt, man hätte es, zumindest in den USA.

Da Netflix immer nach Großem gestrebt hat und seinen Dienst direkt an die Kunden verkauft hat, werden hier auch alle Zwischenhändler der traditionellen Kabelkanäle einfach entfernt. Das spart Kosten und liefert den Kunden unglaubliche Werte. Wenn wir das Qwikster-Debakel vor ein paar Jahren einmal außen vor lassen, dann verfügt Netflix auch über bedeutende Preissetzungsmacht und die meisten Leute machen sich auch nicht zu viele Sorgen darüber, einen Dollar mehr pro Monat zu bezahlen. Daher glaube ich nicht, das ich Netflix jemals verkaufen werde. Zumindest nicht solange es das Kabelfernsehen noch gibt und das wird es wohl noch eine ganze Weile.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt MasterCard, Netflix und Visa. Motley Fool besitzt Aktien von Waste Management. Motley Fool empfiehlt American Express und Cisco Systems.

Dieser Artikel wurde von Brian Feroldi,Evan Niu, CFA, Jason Hall, Timothy Green und Tyler Crowe  auf Englisch verfasst und wurde am 28.02.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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