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Wird VW dazu gezwungen, in den USA Elektroautos zu bauen?

Quelle: pixabay, MaThoPa

Wird Volkswagen (WKN:766400) als Teil der Strafe für den Abgasskandal in den USA Elektroautos bauen müssen?

Laut einem Zeitungsbericht ist das eine Möglichkeit, die in den Verhandlungen mit der amerikanischen Umweltbehörde EPA besprochen worden sein soll. Die EPA scheint einen sehr harten Kurs zu fahren – laut diesem Bericht liegt das teilweise daran, weil Grund zur Annahme bestehe, dass die Topmanager von VW schon lange vor dem Geständnis von der Schummelsoftware wussten.

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WENN DIE BERICHTE WAHR SIND, DANN KÖNNTE DIESES VW-WERK IN TENNESSEE IN ZUKUNFT ELEKTROAUTOS BAUEN. DIES SOLL TEIL DES ABKOMMENS ZUR BEILEGUNG DES SKANDALS ZWISCHEN VW UND DER US REGIERUNG SEIN. BILDQUELLE: VOLKSWAGEN.

WENN DIE BERICHTE WAHR SIND, DANN KÖNNTE DIESES VW-WERK IN TENNESSEE IN ZUKUNFT ELEKTROAUTOS BAUEN. DIES SOLL TEIL DES ABKOMMENS ZUR BEILEGUNG DES SKANDALS ZWISCHEN VW UND DER US REGIERUNG SEIN. BILDQUELLE: VOLKSWAGEN.

Die VW-Bosse zeigten kein Entgegenkommen – die Bundesbeamten hassen das

Wenn jemals die Chance bestanden hätte, mit einem Rückruf und einer moderaten Strafe davonzukommen, dann scheint sie jetzt verstrichen. Allgemein gesprochen, die Regulierungsbehörden (und Staatsanwälte) würde eher Milde zeigen, wenn die oberen Ränge des Managements willens gewesen wären, das Problem zeitig zuzugeben.
Es sieht immer mehr so aus, als wäre das bei VW nicht der Fall gewesen.

Anfang letzter Woche berichte die Bild am Sonntag, dass interne Memos und Emails von VW darauf hinwiesen, dass die Bosse schon Anfang 2014 wussten, dass VW seine Fahrzeuge nicht in Einklang mit den Umweltgesetzen bringen könne – lange bevor sie es zugaben. Zusätzlich haben sie die EPA und die Behörden von Kaliforniern etwas Anderes glauben lassen.

Dieser Bericht, der auch von der New York Times bestätigt wurde, nachdem die VW-Dokumente geprüft wurden, könnte VW in eine missliche Lage gebracht haben und zwar nicht nur bei den Umweltbehörden. (Unter anderem stehen jetzt auch Klagen im Raum, dass die Aktionäre nicht angemessen aufgeklärt worden wären.)

Damit sitzt die EPA bei den Verhandlungen am längeren Hebel und laut einem anderen Bericht vom letzten Wochenende, diesmal in der Welt am Sonntag, nutzt die EPA diese Macht auch auf sehr interessante Weise.

Die Bundesbeamten möchten, dass VW sich zur Elektromobilität in den USA bekennt
Die Welt schreibt weiter, dass die EPA Volkswagen dazu bringen will, die Elektromobilität in den USA voranzutreiben. Laut diesem Bericht soll das zwei große Dinge umfassen.

Zuerst einmal müsste VW sich dazu verpflichten Elektroautos in seinem einzigen Werk auf US-amerikanischem Boden in Chattanooga zu bauen. VW hat gerade ein neues Elektroautokonzept in der Entwicklung, das die Basis für eine ganze Reihe von batterieelektrischen Autos von günstigen Kleinwagen bis hin zu Modellen von Audi und Porsche werden soll. Die Amerikaner wollen, dass zumindest einige davon in den USA gebaut werden.

Zweitens, laut dem Bericht drängt die EPA die Wolfsburger auch dazu, bei der Schaffung eines Netzwerks von Ladestationen für Elektroautos in den USA mitzuhelfen. Damit soll eine weitere Verbreitung von Elektroautos bei der breiten Masse gefördert werden. Im Moment gibt es nur ein einigermaßen flächendeckendes Netzwerk, nämlich das wachsende Netzwerk von Tesla Motors (WKN:A1CX3T). Aber Tesla nutzt sein eigenes Ladesystem und obwohl CEO Elon Musk schon angeboten hat, die Lizenz auch anderen Autobauern zugänglich zu machen, hat bisher niemand sein Angebot angenommen. Die EPA hofft vielleicht, dass VW helfen wird, ein Netzwerk von Ladestationen zu schaffen, das man als universalen Standard nutzen kann.

Alles zusammen könnten diese beiden Engagements VW mehr als eine Milliarde USD kosten. Aber es sieht so aus, als müsste VW ohnehin eine saftige Strafe zahlen, egal was passiert. Es ist möglich, dass die EPA argumentiert, dass es für VW so langfristig günstiger wäre und das wird sich möglicherweise auch als wahr herausstellen.
Wir wussten doch schon, dass das ein Vermögen kosten würde

VW wird aus dieser Sache nicht mit einem blauen Auge herauskommen. Das ist sicher. Die Welt deutet auch an, dass VW wohl 100.000 der 600.000 in den USA betroffenen Dieselfahrzeuge zurückkaufen müssen wird.

Nehmen wir an, der Durchschnittswert dieser Autos würde bei 15.000 USD liegen, dann wären das schon mal 1,5 Milliarden USD – Rückrufkosten, Strafzahlungen und Strafverfahren noch nicht mitgerechnet.

Und wir sprechen hier nur von den USA. VW muss sich auch noch mit den erzürnten Behörden und Staatsanwaltschaften in Europa und dem Rest der Welt herumschlagen. Vor Kurzem berichtete Reuters, dass die Staatsanwaltschaft in Südkorea die örtlichen Büros von VW letzte Woche einer Razzia unterzogen hatte, um entsprechende Dokumente sicherzustellen.

Letzten Herbst, als der Skandal ausbrach, legte VW 6,5 Milliarden EUR für den Skandal beiseite. Es schien damals schon nicht genug zu sein. Wir wissen ja immer noch nicht, wie viel das alles kosten wird. Aber jetzt scheint es sicher, dass es noch mehr Gewinnentnahmen in dieser Größenordnung geben wird.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla Motors.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und wurde am 22.02.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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