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Können BHP Billiton und Rio Tinto ihr Comeback fortsetzen?

Wenn die Aktienpreise zweier Unternehmen im Gleichschritt hochgehen, dann kannst du dir sicher sein, dass breitere Marktbedingungen für das Hoch verantwortlich sind, nicht unbedingt die Unternehmen selber.

Die Bergbau-Titanen BHP Billiton (WKN:908101) und Rio Tinto (WKN: 855018) sind beide gegenüber dem Vormonat um etwa 23 % gestiegen. Die Aktionäre haben sich wohl mit dem Abverkauf in der Branche abgefunden, jetzt gilt es dort Schnäppchen zu holen.

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Dies ist ein schönes Beispiel dafür, wie die Laune der Investoren die Aktienpreise beeinflussen kann, obwohl sich bei den Unternehmen selber gar nichts Weltbewegendes getan hat. Auch wenn Rio Tinto als das stärkere der beiden Unternehmen mit besserer Bilanz gilt, betrifft dieser Trend doch beide gleichermaßen.

Schlechte News sind gute News?

Wenn du mutig genug warst, in beide Unternehmen am Tiefpunkt zu investieren, dann sage ich: Herzlichen Glückwunsch! Du hast eine Chance erkannt und sie beim Schopf gepackt.

Denn keins von beiden Unternehmen ist gestiegen, weil es seinen Investoren gute News präsentieren konnte, im Gegenteil sogar.

Rio Tinto musste neulich Verluste von 866 Millionen US-Dollar verkünden, und das ist ein dramatischer Abrutsch von den 6,5 Milliarden US-Dollar Gewinn, die man im Vorjahr einfuhr. Allerdings waren die Aktionäre alles andere als geschockt, die wussten genau, was sie erwartet.

Deswegen waren sie bereit, nach Gründen für Optimismus zu suchen. Zum Beispiel den zugrunde liegenden Gewinn von 4,5 Milliarden US-Dollar im letzten Jahr (vorausgesetzt, man ignoriert so Kleinigkeiten wie Wertverluste, Abschreibungen und Verlusten bei Derivaten).

Rio Grande

Außerdem waren die Investoren erleichtert, dass Rio Tinto seine Dividende von 2,15 US-Dollar pro Aktie ausschütten würde, obwohl die Abkehr von der progressiven Politik später im Jahr sicherlich Kürzungen bedeutet.

Dank verringerter Produktionskosten, einem Netto-Cashflow von 9,4 Milliarden US-Dollar und einer recht vernünftigen Verschuldungsgrad von 24 %, wirkt Rio Tinto im Vergleich zur Konkurrenz gar nicht mal so schlecht aufgestellt, und das, obwohl man stark auf einen einzigen Rohstoff setzt, nämlich Eisenerz. Doch selbst bei der derzeitigen Bewertung von 11,66 mal der Einnahmen dürfte es dem Unternehmen schwer fallen, das Comeback aufrecht zu erhalten – die Rohstoffpreise sind einfach zu instabil.

Eine Billiton Mal Danke auch

Das Comeback von BHP Billiton ist sogar noch überraschender. Immerhin hat man die Dividende zwischenzeitlich 74 % verringert, von 62 Cent auf 16 Cent. Damit ist eine 15 Jahre dauernde Serie von Dividendenerhöhungen zuende gegangen. Bei zweistelligen Ausschüttungen und hauchdünner Finanzdecke haben sich die Märkte allerdings schon darauf vorbereiten und das Schlimmste erwarten können. Vielleicht waren die Anleger einfach nur dankbar, dass der Vorstand die schlechten Nachrichten endlich so offen kommuniziert hat.

Der Verlust der Dividende war eigentlich noch schlimmer als man erwartet hatte, aber da war wohl nichts anderes zu machen: Schließlich galt es, 84 % Verlust beim Profit hinnehmen zu müssen (der jetzt bei 1,3 Milliarden US-Dollar liegt), außerdem statuarische Verluste von 5,7 Milliarden US-Dollar aufgrund von Wertminderungen. Das Management bereitet sich auf eine Zukunft mit unsicheren Rohstoffpreisen vor, Investoren hingegen waren froh zu hören, dass man 50 % der Einnahmen ausschütten werde. Und die Zukunft sieht nicht einfach aus: die nettoschulden des Unternehmen steigen um weitere 1,5 Milliarden US-Dollar auf insgesamt 25,9 Milliarden US-Dollar, bzw. von 22,4 % auf 29,4 %.

BLT und Rio Tinto vertrauen darauf, dass sie die Kosten niedrig halten können, um die derzeitige Krise zu überwinden. Allerdings brauchen beide dringend ein bisschen Sicherheit bei den Rohstoffpreisen, und eben die sehe ich derzeit einfach nicht eintreten. Das Comeback war sicherlich beeindruckend, doch Kaufinteressierte, finde ich, sollten nach wie vor langfristig denken.

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The Motley Fool UK empfiehlt Rio Tinto. Dieser Artikel von Harvey Jones erschien am 24.2.2016 auf Fool.co.uk. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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