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Die bessere Aktie: Netflix oder Amazon

Es gab Zeiten, in denen die einzige Gemeinsamkeit zwischen Netflix (WKN:552484) und Amazon (WKN:906866) die war, dass sie schnell wachsende Unternehmen mit hohen Bewertungen sind. Aber es war unvermeidlich, dass Amazons scheinbar unaufhaltsame Expansion in neue Märkte dazu führte, dass der E-Commerce-Riese irgendwann in die Mitte von Netflix Kerngeschäft vorstieß: Videostreaming. Amazon bietet nicht nur seinen eigenen Streamingdienst an, der in der Prime-Mitgliedschaft enthalten ist, sondern beginnt auch, eigenen Inhalt zu produzieren – genau wie Netflix.

Es gibt zudem eine weitere Gemeinsamkeit, die sich erst kürzlich gezeigt hat. Beide Aktien haben seit Anfang des Jahres ca. ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Der Ausverkauf im Markt hat besonders Wachstumsaktien hart getroffen.

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Da die Aktien nun deutlich günstiger gehandelt werden, ist es eine gute Zeit, um die beiden Unternehmen zu vergleichen und zu sehen, welche Erkenntnisse wir gewinnen können.

Unternehmen Markt-kapitalisierung Umsatz-wachstum letzte 12 Monate (Jahresvergleich) KGV Kurs- Umsatz-Verhältnis Zukünftiges KGV
Netflix 37 Milliarden USD 23 % 312 5,6 115
Amazon 239 Milliarden USD 20 % 406 2,3 50

Größe

Am wichtigsten ist es, die Unterschiede in der Größe beider Unternehmen im Kopf zu behalten. Amazon hat eine Marktkapitalisierung von 239 Milliarden USD und hat damit den Marktführer im Einzelhandel Wal-Mart übertroffen. Dieser hat eine Marktkapitalisierung von 212 Milliarden USD.

Netflix ist immer noch deutlich hinter den Branchenriesen Walt Disney und Time Warner, die eine Marktkapitalisierung von 149 Milliarden USD bzw. 50 Milliarden USD haben.

Die kleinere Größe von Netflix im Vergleich zu den Branchenführern bedeutet nicht automatisch, dass es mehr Platz für Wachstum gibt als bei Amazon. Investoren sollten aber beachten, dass Netflix ein Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung ist und Amazon eines mit riesiger Marktkapitalisierung.

Wachstum

Beide Unternehmen wachsen ungefähr gleichschnell. Für die Zukunft gibt es keinen Grund zu erwarten, dass sich das Wachstum bei einem der Unternehmen bemerkenswert verlangsamt.

Netflix profitiert von dem Wechsel der Kunden zum Onlinestreaming. Es nutzt den Trend durch seine internationale Expansion und seine wachsende Bibliothek an eigenen Titeln.

Amazon profitiert von einem Wechsel der Kunden hin zum Einkauf über das Internet und weg vom stationären Handel. Indem es seine Größe nutzt, um in neuen Märkten Fuß zu fassen, schöpft es das Wachstum aus. Neue Märkte sind Hardware unter der Marke Amazon, Videostreaming und Lebensmittel.

Bewertung

Hier wird es kompliziert. Beide Unternehmen reinvestieren im Moment den größten Teil ihrer operativen Gewinne, um das vor ihnen liegende Wachstumspotenzial auszuschöpfen. Dies schmälert den Jahresüberschuss und das KGV ist nur schwer mit anderen Aktien zu vergleichen.

Amazon Fresh. Foto: Amazon.com.

Amazon Fresh. Foto: Amazon.com.

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis zeigt, welchen Aufschlag der Markt bereit ist, für diese Aktien zu zahlen. Allerdings ist diese Kennzahl ungeeignet, um die Bewertung beider Unternehmen miteinander zu vergleichen. Amazons Geschäftsmodell beispielsweise basiert auf hauchdünnen Margen. Ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,3 ist daher sehr teuer. Der Durchschnitt bei den Konkurrenten von Amazon liegt bei nur 0,7. Der Durchschnitt bei den Konkurrenten von Netflix liegt bei 1,9.

Eine Kennzahl, die etwas Aufschluss geben kann, ist das zukünftige KGV. Dieses ist nützlicher als das historische KGV beider Aktien. Das zukünftige KGV basiert auf den Schätzungen der Gewinne in den kommenden zwölf Monaten. Mit anderen Worten, diese Kennzahl gibt Investoren einen Einblick, wie der Markt die Aktien hinsichtlich deren erwarteten Gewinnwachstum bewertet.

Da beide Unternehmen ähnlich schnell wachsen, ist die Bewertung das Zünglein an der Waage. Netflix‘ Aufschlag bezüglich der zukünftigen Gewinne ist doppelt so hoch, wie der von Amazon. Dies deutet darauf hin, dass der Markt von einem spekulativeren Wachstum in Zukunft abhängt als bei dem E-Commerce-Riesen Amazon. Damit sieht Amazon wie die günstigere Aktie aus. Allerdings sollten sich Investoren beide Unternehmen genau anschauen, um zu erkennen, wie realistisch ein Gewinnwachstum für jedes Unternehmen ist, wenn sie reifer werden und an Größe gewinnen.

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Dieser Artikel wurde von Daniel Sparks auf Englisch verfasst und am 14.02.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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