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3 Aktien, die Milliardäre lieben – aber solltest du das auch tun?

Milliardäre zu beobachten ist ein Sport, der sich unter Einzelanlegern immer größerer Beliebtheit erfreut, insbesondere bei denen, die mehr über das Investieren wissen wollen. Es gibt Websites und Feeds, die sich den neuesten Schachzügen der größten Investoren widmen, da immer mehr von den Großmeistern lernen wollen.

Manchmal kann uns das zu interessanten Investitionen führen, die wir sonst übersehen hätten. Aber manchmal sind die großen Positionen in den Portfolios dieser Investoren nicht zwangsläufig auch gute Käufe für uns. Daher wollen wir im Folgenden drei bekannte Unternehmen beleuchten, die sich in den Portfolios der großen Investoren befinden – und Foolish bewerten, ob das auch für die Nicht-Milliardäre unter uns gute Investitionen sind.

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 WARUM MAG WARREN BUFFETT GENERAL MOTORS? EIN GRUND DAFÜR IST DIE KLUGE, INVESTORENFREUNDLICHE CHEFIN MARY BARRY. BILDQUELLE:GENERAL MOTORS.

WARUM MAG WARREN BUFFETT GENERAL MOTORS? EIN GRUND DAFÜR IST DIE KLUGE, INVESTORENFREUNDLICHE CHEFIN MARY BARRY. BILDQUELLE:GENERAL MOTORS.

Evan Niu, CFA

Im November legte Greenlight Capital, das Unternehmen von David Einhorn, eine neue Position von Garmin (WKN:A1C06B) offen. Der Fonds kaufte 625.000 Aktien, eine relativ bescheidene Position also, die nur 0,4 % des Portfolios einnimmt. Der Fonds hat noch keinen Brief an die Aktionäre herausgegeben, um die These hinter dieser Investition zu erklären. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes hatte Einhorn auch noch keine Präsentation auf einer Investorenkonferenz gehalten.

Ich finde diese Wahl etwas seltsam, da Garmin gerade vor vielen Problemen steht. Das Kerngeschäft im Automobilbereich ist weiterhin auf dem absteigenden Ast (14 % im letzten Quartal), genau wie das Outdoor-Geschäft (minus 5 % im letzten Quartal). In der Zwischenzeit ziehen sich die Bruttomargen zusammen, was teilweise am starken Dollar und geographischen Verschiebungen bei den Umsätzen liegt. Das Unternehmen meint, das Luftfahrtgeschäft würde auch schwach laufen, und das obwohl die Sparte ein relativ kleiner Teil des Unternehmens ist.

Der einzige Hoffnungsschimmer ist das Wachstum in der Fitnesssparte, die im letzten Quartal 143 Millionen USD eingebracht hat (ein Anstieg um 23 %). Der Markt für Tracker steht noch am Anfang und wächst. Und Garmin möchte auch ein Stück vom Kuchen, muss aber gegen den Marktführer Fitbit antreten, der diesen Markt momentan komplett dominiert. Zusätzlich sollten Smartwatches mit vielen Funktionen den Fitnesstracker-Markt bald kannibalisieren. Daher ist unklar, ob die Smartwatch von Garmin sich in diesem Umfeld halten kann.

Natürlich vertritt Greenlight Capital einen wertorientierten Ansatz und sucht sich „missverstandende Unternehmen mit niedrigen Bewertungen verglichen mit ihren zugrundeliegenden Werten und künftigen Cashflowströmen”. Darüber hinaus hat Einhorn schon bewiesen, was für ein guter Schnäppchenjäger er ist. Meiner Meinung nach hat das Unternehmen aber gerade nicht viele Vorzüge zu bieten.

Brian Feroldi

Die letzten Jahre waren für die Aktionäre von IBM (WKN:851399) ziemlich hart. In den letzten 15 aufeinanderfolgenden Quartalen hat Big Blue Umsatzrückgänge zu verzeichnen gehabt, was die Aktie natürlich auch geschwächt hat. Die Aktie hat seit dem Höhepunkt 2013 mehr als 40 % eingebüßt. Daher fragen sich viele Investoren, was nötig ist, um die Aktie wieder auf den rechten Weg zu führen.

Trotz dieser enttäuschenden Ergebnisse hat IBM zumindest einen Milliardär auf seiner Seite: Warren Buffett. Der hat sein Unternehmen Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) mit mehr als 8 % aller Aktien im Umlauf zum größten Aktionär von IBM gemacht. Doch leider haben der Einstieg des Orakels von Omaha und das Management nur sehr wenig für die Aktionäre getan, die mit ihm gekauft haben.

Die letzten Ergebnisse zeigen, dass IBM auch weiterhin mit Problemen zu kämpfen hat. Die Einnahmen sind um 9 % zurückgegangen, während die Gewinne sogar um 17 % eingebrochen sind. Die Währungseffekte treiben weiterhin ihr Unwesen in der Bilanz, aber selbst nach Bereinigung der Ergebnisse sinken die Einnahmen, da überall Unternehmen von IBM-Systemen auf Cloud-Dienste und Datenzentren umsteigen. IBM versucht zwar viel in dieser Richtung und hat damit auch großen Erfolg, aber das reicht nicht, um die Rückgänge in den anderen Sparten auszugleichen. 2016 scheint es genauso weiterzugehen, da das Management einen weiteren Gewinnrückgang um 9,5 % erwartet.

Als Buffett der Aktie sein Prüfsiegel verpasst hat, bin ich zugegebenermaßen auch konvertiert, aber die Ergebnisse sind schon ein ziemlicher Brocken. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9 und eine Dividendenrendite von knapp 4 % gleichen die Nachteile schon aus, aber ohne steigende Einnahmen oder Gewinne ist für mich wirklich schwer zu sehen, wie dieses Unternehmen den Markt schlagen soll.

John Rosevear

Es ist vielleicht schwer zu verstehen, was Buffett und Berkshire Hathaway in IBM sehen, aber wenn du aufgepasst hast, was in den letzten Jahren in Detroit passiert ist, dann ist es vielleicht noch viel schwerer zu verstehen, was ihnen an General Motors (WKN:A1C9CM) gefällt – einem Unternehmen, das viele Amerikaner einfach nur zu hassen scheinen.

Am Ende des dritten Quartals hatte Berkshire 50 Millionen Aktien von GM und ist damit auch der fünftgrößte Aktionär. Das mag einem komisch vorkommen, aber als jemand, der dafür bezahlt wird, GM und seinen Konkurrenten zu folgen, ist es keine Überraschung, dass Berkshire auf GM und seine kluge Chefin Mary Barra setzt.

Unter Barra (und ihrem inzwischen pensionierten Vorgänger, Dan Akerson) hat GM seit der Insolvenz Anfang 2009 Großes geleistet. Das Unternehmen ist nicht nur wieder nachhaltig profitabel, die Bewertungen der Produkte sind jetzt auf demselben Niveau wie die besten japanischen Marken (im Ernst) – Barra und ihr Team haben Managementansätze übernommen, die direkt von Buffett kommen könnten.

Jahrzehntelang waren die Absatzzahlen das einzige Maß des Erfolges. Das hatte das Management in der Vergangenheit zu dubiosen Entscheidungen verleitet, wie Autos zu Tiefstpreisen an Autovermietungen zu verkaufen. Unter Barra wird der Erfolg in Kennzahlen wie bei Warren Buffett gemessen. Wenn ein Produkt oder ein Geschäftsteil keine guten Renditen erwirtschaftet, dann zögert Barra nicht, es zu stoppen und das Kapital woanders einzusetzen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob man im globalen Elefantenrennen, einen Platz nach hinten rutschen könnte. Das hat sie auch schon mehrmals getan. Der bemerkenswerteste Vorfall war wohl der Rückzug aus dem problematischen russischen Markt.

Während andere alteingesessene Autobauer Probleme damit haben, Antworten auf Hightech-Start-ups zu finden, haben Barra und ihre Nummer 2, GM-Präsident (und Morgan-Stanley-Veteran) Dan Ammann mutig die Zügel in die Hand genommen. Die Investition von 500 Millionen USD in Lyft und der überraschend wettbewerbsfähige elektrische Chevrolet Bolt zeigen, wie sich die Strategien bei Amerikas größtem Autobauer geändert haben.
Einfach gesprochen, in den letzten Jahren ist GM zu einem extrem gut gemanagten und disziplinierten Anführer in einem sehr harten Geschäft geworden. Das ist genau das, was Buffet gerne hat. Gut gemanagte, verständliche Unternehmen. Aber was ist mit dem Rest von uns?

Einerseits sind Autobauer ein zyklisches Geschäft, was bedeutet, dass die Gewinne und Aktienkurse mit den Wirtschaftszyklen steigen und fallen. GM verfügt über eine massive weltweite Präsenz, verdient den Großteil seiner Gewinne aber immer noch in den USA – und es gibt gute Gründe zu glauben, dass die Verkäufe bei den Neufahrzeugen in den USA kurz vor dem Höhepunkt stehen.

Aber andererseits hat GM eine sehr starke Bilanz und muss sich daher über einen Abschwung keine Sorgen machen. Das Unternehmen zahlt eine solide Dividende (mit einer Rendite von knapp 5 %) und hat ein kluges und zukunftsorientiertes Management, das sich darauf konzentriert, seinen Aktionären gute Zahlen zu liefern. Buffett hält das für eine gute langfristige Investition und ich auch.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway. Motley Fool empfiehlt General Motors.

Dieser Artikel wurde von Brian Feroldi, Evan Niu, CFA und John Rosevear  auf Englisch verfasst und wurde am 29.01.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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