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5 Eigenschaften, die Warren Buffett an Unternehmen mag, und die auch du mögen solltest

Warren Buffett ist seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten Investoren der Welt. Aber nach welchen Kriterien wählt er die Unternehmen aus, in die er investiert? Und solltest du nach denselben Kriterien die Unternehmen deiner Wahl aussuchen? Ich meine: Ja! Darum solltest du diese fünf Eigenschaften kennen, nach denen das Orakel von Omaha seine Aktien auswählt.

1. Einen außergewöhnlichen Cashflow

Oftmals konzentrieren sich Investoren allzu stark auf die Gewinne eines Unternehmens. Dabei wird aber vernachlässigt, dass Unternehmen auch trotz hoher Gewinne in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen können. Gewinne entstehen nämlich bereits dann, wenn eine Dienstleistung oder ein Produkt verkauft wird, der Kunde aber noch nicht bezahlt hat.

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Schafft es ein Unternehmen nicht, langfristig mehr Geld von seinen Kunden einzunehmen als das Unternehmen für Investitionen, Materialien oder für die Gehaltszahlungen an seine Mitarbeiter auszahlen muss, mündet das zwangsläufig in die Zahlungsunfähigkeit und die Insolvenz des Unternehmen. Warren Buffett hat über die Wichtigkeit des Cashflows Folgendes gesagt:

Cash ist für ein Unternehmen wie Sauerstoff für einen Menschen: Man denkt nicht daran, wenn es vorhanden ist; man kann an nichts anderes mehr denken, wenn es ausgeht.

Dabei ist es insbesondere wichtig, den Cashflow in Relation zu einer anderen Kennzahl zu setzen, welche die Größe des Unternehmens repräsentiert. Beispielsweise kann man sich anschauen, wie viel Prozent des Umsatzes als operativer Cashflow hängen bleibt. Oder auch wie hoch die Schulden des Unternehmens im Vergleich zum freien Cashflow sind.

2. Eine überdurchschnittliche Eigenkapitalrendite

Die Eigenkapitalrendite ist in meinen Augen eine der wichtigsten Kennzahlen bei der Unternehmensbewertung. Denn diese Kennzahl gibt an, mit wie viel Prozent sich das eingesetzte Kapital, welches bei Aktiengesellschaften von den Aktionären zur Verfügung gestellt wird, vermehrt.

Auch für Warren Buffett ist die Rendite auf das eingesetzte Kapital die maßgebliche Größe für seine Investitionsentscheidungen:

Mir ist ein Geschäft für 10 Mio. USD, das 15 % bringt, lieber als ein Geschäft für 100 Mio. USD, das 5 % einbringt.

Da Unternehmen sich nicht nur von den Aktionären Geld besorgen, sondern sich auch mit Fremdkapital finanzieren –  beispielsweise über Anleihen oder Bankkredite – ist es wichtig, die Eigenkapitalrendite immer in Verbindung mit der Eigenkapitalquote zu beurteilen.

Unternehmen mit einer geringeren Eigenkapitalquote hebeln das von den Aktionären eingesammelte Kapital mit Fremdkapital und erwirtschaften durch den Einsatz des Fremdkapitals ebenfalls Gewinne.

Das Beste sind also Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalrendite und einer hohen Eigenkapitalquote.

3. Ein großartiges Managementteam

Über das Management eines Unternehmens hat Warren Buffett Folgendes gesagt:

Wenn wir Anteile an großartigen Unternehmen mit großartigem Vorstand haben, dann gilt folgende Haltezeit: ewig.

Anders als die ersten beiden Eigenschaften kann man diese Eigenschaft leider nicht einfach in harten Zahlen messen und aus dem Geschäftsbericht herauslesen. Und da wir als Kleinanleger einen Großteil der Vorstandsvorsitzenden nicht persönlich kennen, müssen wir uns auf die Meinung anderer oder auf die eigene Bewertung aus der Ferne verlassen.

Ein einfacher Weg, um zumindest die Verbundenheit und das Vertrauen des Managementteams in das Unternehmen zu messen, ist es aber, herausfinden, ob und in welcher Höhe das Management eines Unternehmens Aktien des Unternehmens hält.

Ein Manager, der sein eigenes Geld in das Unternehmen investiert hat, wird wohl eher im Sinne der Aktionäre entscheiden.

4. Geschäftsmodelle mit Burggräben

Das Allerwichtigste und die Basis aller erfolgreicher Unternehmen sind Wettbewerbsvorteile. Jedes erfolgreiche Unternehmen hat etwas, was es von anderen Unternehmen unterscheidet und was es für andere Unternehmen schwer macht, Marktanteile von diesen Unternehmen zu gewinnen.

Warren Buffett nennt diese Wettbewerbsvorteile des Öfteren auch Burggräben. Ein sehr schönes Bild, denn die Wettbewerbsvorteile sollen, wie im frühen Mittelalter auch, Feinde davon abhalten, in die Burg einzudringen.

Seinen Einstieg bei Coca-Cola begründete Warren Buffett einst folgendermaßen:

Wenn man mir 100 Mrd. USD mit dem Auftrag geben würde, Coca-Cola die Führung auf dem Weltmarkt für Softdrinks abzunehmen, würde ich sie zurückgeben und sagen, das geht nicht.

Du solltest dir aber im Klaren sein, dass auch im Mittelalter die tiefsten Burggräben nichts mehr nutzten, als die ersten Konkurrenten mit Kanonen anrückten.

Auf die Börsenwelt übertragen heißt das für mich: Die Burggräben sollten vor allem zukunftssicher sein und auch künftigen Entwicklungen standhalten können.

5. Ein attraktiver Preis

Nachdem die ersten vier Eigenschaften die Qualität des Unternehmens beurteilen, sollte bei deinen Investitionen auch der aktuelle Börsenkurs eine Rolle spielen.

Warren Buffett hat dies folgendermaßen ausgedrückt:

Dies ist der Eckpfeiler unserer Anlagephilosophie: Verlass dich nie auf einen guten Verkauf. Mach den Kaufpreis so attraktiv, dass sogar ein mittelmäßiger Verkauf gute Ergebnisse bringt.

Die Beurteilung, ob der aktuelle Kurs nun attraktiv ist oder nicht, sollte aber wirklich erst ganz am Schluss vorgenommen werden. Denn die Attraktivität des Preises hängt entscheidend davon ab, wie hoch die Qualität des Unternehmens ist. Auch Buffett ist durchaus bereit, für wundervolle Unternehmen etwas höhere Preise zu akzeptieren:

Lieber ein wundervolles Unternehmen zu einem fairen Preis als ein faires Unternehmen zu einem wundervollen Preis.

Wo soll man bei der Suche nach geeigneten Unternehmen nun anfangen?

Meiner Meinung nach solltest du dich zunächst auf das Geschäftsmodell konzentrieren. Diese Bewertung erfordert nämlich keine Zahlenrecherche. Halte dazu ganz einfach nach Unternehmen Ausschau, die unübersehbare Wettbewerbsvorteile besitzen.

Hast du ein solches Unternehmen gefunden, dann solltest du dir am besten die Eigenkapitalrenditen, Cashflows und das Managementteam mehrerer Unternehmen aus dieser Branche anschauen und miteinander vergleichen. Anhand dieser Untersuchung kannst du dann deinen Branchenfavoriten küren und überprüfen, ob der derzeitige Aktienkurs attraktiv erscheint.

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Sven besitzt Aktien von Coca-Cola. The Motley Fool empfiehlt Coca-Cola.



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