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Wo wird die Deutsche Post in 10 Jahren stehen?

Der Kurs der Deutschen Post (WKN:555200) hat sich von Ende 2011 bis Anfang 2013 hervorragend entwickelt. Seither pendelt er um die Marke von 25 EUR. Häufig folgt auf eine solche ausgedehnte Seitwärtsbewegung eine dynamische Bewegung in die eine oder andere Richtung. Ob sich die Optimisten dabei durchsetzen hängt neben dem Marktumfeld vor allem davon ab, ob die Unternehmensstrategie überzeugt.

Deshalb wollen wir im Folgenden einmal genauer analysieren, wohin sich der Konzern in den kommenden Jahren voraussichtlich bewegt. Lass uns mit der aktuellen Ausgangssituation beginnen.

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Die Post heute

Das Management definiert vier große Entwicklungsphasen, die für den heutigen Zustand des Konzerns verantwortlich sind: Zunächst die Privatisierung in den 90er-Jahren und der Aufbau einer globalen Führungsposition in der Logistikbranche mittels großer Übernahmen. Hierzu gehörte auch der ambitionierte Markteinstieg in den USA, welcher 2008 für gescheitert erklärt wurde. Diesen harten Einschnitt verantwortete der damals neue Vorstandsvorsitzende Frank Appel, welcher bis heute die Richtung vorgibt.

2009 bis 2015 war dann mehr eine Konsolidierungsphase, um sich finanziell und operativ fit für die Zukunft zu machen. Dabei ging es konkret zum einen darum, durch ein starkes Engagement im Paketgeschäft die Rückgänge im Briefgeschäft zumindest aufzufangen. Des Weiteren wurde das internationale Geschäft auf Profitabilität und Wachstum getrimmt. Der dritte Fokus lag auf dem weltweiten Ausbau des Geschäfts mit ausgelagerten Logistik-Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette von Handels- und Produktionsunternehmen.

Mit diesen Maßnahmen sowie dem Verkauf der Postbank im Jahr 2010 gelang es, die 2008/2009 leicht in Schieflage geratene Post zu stabilisieren und wieder halbwegs ordentliche Gewinnmargen zu erwirtschaften.

Seit 2014 läuft die Strategie 2020 mit dem plakativen Untertitel „Focus.Connect.Grow“ und dem Ziel, das organische Wachstum zu beschleunigen.

 

Strategie 2020, Deutsche Post DHL

Quelle: Deutsche Post DHL

Die Post 2020

Weitgehend aus eigener Kraft möchte man also in fünf Jahren größer und stärker aufgestellt sein. Mit dem Rückenwind vom schwachen Euro gelang 2015 immerhin schon mal eine beachtliche Umsatzausweitung, allerdings bei zurückgehendem Gewinn.

Durch die weitere Stärkung der inneren Strukturen soll zukünftig die Schlagkraft und Profitabilität erhöht werden. Darauf aufbauend fokussiert sich die Post auf drei Wachstumsfelder: (1.) eCommerce-Logistik, (2.) Ausbau der Präsenz in interessanten geographischen Regionen und (3.) Innovation.

Während die ersten beiden Punkte ganz gut einschätzbar sind, könnte der dritte entscheidend sein für die langfristige Entwicklung des Konzerns. Hier sind jedoch zunächst auch keine riesigen Überraschungen zu erwarten. Schließlich möchte man weder weitere große Übernahmen stemmen, noch völlig neue Abenteuer eingehen. Dieses Vorgehen kann man beispielsweise derzeit an der behutsamen Entwicklung des 2014 übernommenen kleinen Herstellers von Elektrofahrzeugen StreetScooter sehen. Ein Konkurrent für Tesla (WKN:A1CX3T) wird so kaum entstehen, aber dafür werden die Risiken gering gehalten.

Neue Geschäftsfelder ergeben sich daher eher aus den sich stetig wandelnden Kundenanforderungen. Sowohl private als auch geschäftliche Kunden wünschen sich beispielsweise einfachere Prozesse, mehr Flexibilität und bessere Kontrollmöglichkeiten. Hierfür investiert die Post in Technologie und Infrastruktur, wobei sie gleichzeitig neue Angebote entwickelt.

Im Ergebnis wird der Konzern im Jahr 2020 aller Voraussicht nach zum einen weiterhin der dominierende Spieler im deutschen Postmarkt sein, auch wenn Briefe und Werbebroschüren dann nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Zum anderen wird die Organisation agiler und effizienter, der Automatisierungsgrad in den Logistikzentren weiter erhöht, die Präsenz auf internationalen Märkten ausgebaut und die Bedeutung der Informationstechnologie für den Konzern wesentlich größer sein.

So könnte sich die Post bis 2025 entwickeln

Selbst wenn die einzelnen Entwicklungsmaßnahmen eher kontinuierlichen Charakter haben, ist ein Zeitraum von 10 Jahren doch lange genug, um einschneidende Veränderungen herbeizuführen.

Ein langfristiges Ziel der Logistiker liegt darin, jedem Menschen an jedem Ort innerhalb kürzester Zeit und preiswert jedes beliebige Produkt liefern zu können. Da die Post den Anspruch hat, der Maßstab der Branche zu sein, wird sie im nächsten Jahrzehnt entsprechende Lösungen entwickeln, um diesem Ziel näher zu kommen.

Elemente hierfür können Drohnen, Displaybrillen und 3D-Drucker sein. Damit ist es zum einen möglich, Menschen auch an abgelegenen Orten zu erreichen. Des Weiteren können Mitarbeiter durch eingeblendete Informationen effizienter und komfortabler ihren Aufgaben nachgehen. Zum dritten lassen sich Ersatzteile in kleinen dezentralen Produktionszellen herstellen und von dort aus ausliefern, statt sie über die Weltmeere zu schicken.

Der Konzern unterhält so genannte DHL Innovation Center in Deutschland und Singapur, in denen genau solche langfristigen Vision erforscht werden und auch der Kontakt zu Kunden und Partnern gesucht wird. Das Zentrum in Bonn wurde in diesem Jahr erheblich ausgebaut, das asiatische aktuell neu eröffnet.

Fazit

Trotz aller Digitalisierung wird der Kern des Geschäfts der Deutschen Post auch im Jahr 2025 noch die Güterlogistik sein. Aber der Konzern wird sich weiter entwickeln und vom Wettbewerb differenzieren, sich noch stärker in die Wertschöpfungsketten einmischen und beim Handel intelligente digitale Services einbinden.

Um den derzeitigen Börsenwert von rund 31 Mrd. Euro (Schlusskurs 22.12.) zu rechtfertigen, sollte die Post in den kommenden 10 Jahren zumindest wieder steigende Gewinne ausweisen. Wenn die globale Konjunktur einigermaßen mitspielt und die Pläne erfolgreich umgesetzt werden, kann sogar noch einiges mehr drin sein aus meiner Sicht, da nur wenige weltweite Wettbewerber in der Liga des Konzerns spielen.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen.



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