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Unsere schlechtesten Prognosen 2015

Es ist leicht, seine Erfolge heraus zu posaunen, dabei können wir viel mehr aus unseren Fehlern lernen. Daher haben wir zum Jahresende drei unserer Autoren gebeten, ihre Fehler mit uns zu teilen. Im Folgenden kannst du von ihren schlechtesten Vorhersagen für 2015 lernen.

Steve Symington

Anfang September habe ich GoPro (WKN:A1XE7G) empfohlen, nachdem der Kurs des Action-Kameraherstellers nach einem schwachen Ausblick des Chiplieferanten Ambarella (WKN:A1J58B) abgestürzt war.

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Ambarella gab als Gründe für den erwarteten Einnahmenrückgang einen Umsatzrückgang im Wearable-Kamerasegment an. Sie gaben aber auch an, dass das vorrangig darauf zurückzuführen wäre, dass mehrere große Markteinführungen in Q2 anstatt in Q3 wie in den letzten Jahren stattfinden würden. Laut George LaPlante, CFO von Ambarella, entsprach das Durchschnittswachstum von Q2 und Q3 in der Kamerasparte zu diesem Zeitpunkt immer noch den Erwartungen. Daher argumentierte ich damals, dass es mir im besten Fall voreilig erschien, diesen Ausblick von Ambarella als schlechten Indikator für GoPro zu sehen.

Aber wie sich herausstellen sollte, hatte ich die Schwäche von GoPro unterschätzt und daher auch nicht vorhergesehen, wie schnell die Aktie fallen würde.

GPRO DATEN VON YCHARTS.

GPRO DATEN VON YCHARTS.

Nur ein paar Wochen später kam das nächste böse Omen, als GoPro den Preis der HERO4 Session um 100 USD auf erschwinglichere 299 USD reduzierte – ein sicherer Indikator, dass sich das neue Gerät mit einem ähnlichen Preis wie die sehr beliebten HERO4 Silver and Black-Modelle nicht gut verkaufte.

Daher konnte GoPro auch den eigenen Quartalsausblick zum ersten Mal seit dem Börsengang nicht erreichen. Das Unternehmen erwartete im so wichtigen Weihnachstquartal einen Einnahmenrückgang von 17 % im Jahresvergleich. Wenn wir bedenken, dass GoPro den Preis der HERO4 Session dann um weitere 100 USD auf nur mehr 199 USD gesenkt hat, fürchte ich, dass selbst dieser düstere Ausblick noch zu hoch angesetzt sein könnte.

Das soll aber nicht heißen, dass GoPro das alles im nächsten Jahr nicht mit neuen Produkten wieder wettmachen könnte – mit neuen Karma-Drohnen, neuen Virtual-Reality-Produkten und fast sicher einer neuen Highend-Ausführung der HERO-Kameras. Aber im Moment muss ich zugeben, dass meine Empfehlung im September meine schlechteste „Prognose” 2015 war.

Todd Campbell

Zwischen dem letzten Herbst und dem letzten März hatte ich fünf Artikel über das Potenzial von 3D Systems (WKN:888346) im Gesundheitswesen, darunter auch die wachsende Anwendung von 3D-Simulation, Prothesen und Implantaten aus dem 3D-Drucker geschrieben. Obwohl 3D Systems Fortschritte machte und Marktanteile gewinnen konnte, konnten auch diese Fortschritte den Kurs nicht vom Fallen abhalten.

Die Übernahme von LayerWise, einem Unternehmen für medizinische und dentale 3D-Anwendungen und Simbiotix, einem Unternehmen im Bereich 3D-Virtual-Reality und 3D-Druck sorgten dafür, dass die Einnahmen aus der Gesundheitssparte in den ersten 9 Monaten im Jahresvergleich um 15 % auf 99,3 Millionen USD stiegen. Trotzdem kollabierte die Aktie im selben Zeitraum um 72 %.

Könnte 3D Systems diesen Trend umkehren? Vielleicht, aber es wird dauern, bis die Kosteneinsparungen den Gewinn wieder erhöhen und die Barreserven wieder aufstocken, die sich dieses Jahr fast halbiert haben.

Das Unternehmen wird auch die Umsätze aus dem Gesundheitsbereich verbessern müssen. Diese sind im vierten Quartal im Jahresvergleich um 7 % abgerutscht. Glücklicherweise hat das Unternehmen nur wenige Schulden und die Beobachter aus der Industrie sind immer noch der Meinung, dass das nächste Jahr profitabel werden könnte.

Investoren, die sich für die Aktie interessieren, werden aber viel Geduld und eine hohe Risikotoleranz brauchen, denn das wird nicht ohne Turbulenzen ablaufen.

Tyler Crowe:

Meine bei Weitem schlechteste Prognose war, dass die MLPs (master limited partnership) LINN Energy (WKN:A0H023) und Breitburn Energy Partners (WKN:A0LCCM) ihre Dividenden nach den Kürzungen im Januar nicht weiter reduzieren oder aussetzen müssten. Ich dachte, die beiden Unternehmen hätten ihre Öl- und Gasproduktion gut genug abgesichert, um ihre Cashflowströme zu schützen.

BILDQUELLE: LINN ENERGY.

BILDQUELLE: LINN ENERGY.

Naja, manchmal kommt’s anders als man denkt. In den letzten Monaten haben die beiden und mehrere andere Öl- und Gasproduzenten im Upstreamsegment ihre Dividenden ausgesetzt – und zwar auf unbestimmte Zeit.

Einer der Gründe für meine Argumentation war zum damaligen Zeitpunkt, dass der Markt für Öl und Gas inzwischen wieder auf dem aufsteigenden Ast sein sollte. Die Produktion in den USA und dem Rest der Welt war aber deutlich widerstandsfähiger als erwartet. Da Öl jetzt bei weniger als 40 USD pro Barrel gehandelt wird und nur wenige Indikatoren darauf hin deuten, dass sich das in den nächsten 6 bis 12 Monaten bessern wird, ist klar, dass auch ein Portfolio, das auf zwei Jahre hin abgesichert ist, für Unternehmen wie LINN und Breitburn nicht ausreichen wird, um die Bilanzen auszugleichen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Ambarella and GoPro. Motley Fool empfiehlt 3D Systems and BreitBurn Energy Partner.

Dieser Artikel wurde von Steve Symington, Todd Campbell und Tyler Crowe  auf Englisch verfasst und wurde am 26.12.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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