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„Verliere niemals Geld“ – Was Warren Buffett mit diesem Satz WIRKLICH meint

Eine der am meist zitierten Perlen der Weisheit des legendären Investors Warren Buffett lautet:

Regel Nr.1: Verliere niemals Geld. Regel Nr.2: Vergiss Regel Nr.1 nicht.“

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Auf den ersten Blick erscheint dies ein Widerspruch zu einer anderen Perle dieser großartigen Persönlichkeit zu sein: „Kaufe dir nur Aktien, wenn du auch einen Kurseinsturz von 50 % ohne Panikattacke ertragen kannst.“

Jedoch hebt sich dieser Widerspruch auf, wenn wir begreifen, dass es zwischen der Beobachtung eines Kursverlustes eines Portfolios und dem Verlieren von Geld einen Unterschied gibt. Zweifelsfrei verlierst du Geld, wenn du aus einer Panikreaktion heraus deine erst kürzlich erworbenen Aktien verkaufst, nachdem der Aktienmarkt um 50 % eingestürzt ist. Aber wenn du auch während Börsentalfahrten an deinen Aktien festhältst – und idealerweise weitere Aktien kaufst, da Preise niedrig sind – solltest du auf lange Sicht gesehen Gewinne einfahren.

Wenn Buffett also von „Niemals Geld verlieren“ redet, bezieht er sich dabei nicht auf den temporären Kursrückgang „auf dem Papier“. Was er meint, sind realisierte Cash-Verluste. Jedoch erhebt sich damit folgende Frage: Wie kann Buffett ernsthaft raten „niemals Geld zu verlieren“, wenn er doch selbst einige deutliche Cash-Verluste – wie beispielsweise mit Tesco – realisiert hat?

Sollten wir Buffetts Regel 1/Regel 2-Sprichwort als knackigen – aber wertlosen – Einzeiler abstempeln? Oder steckt doch etwas Wertvolles dahinter, von dem wir Anleger profitieren können?

Ich glaube, die Antwort findet sich in Buffetts Vorangehensweise beim Investieren. Viele Anleger, die sich nach Investitionsmöglichkeiten umschauen, konzentrieren sich zunächst nur auf das Aufwärtspotenzial einer Aktie: „Diese Aktie könnte wieder an alten Bestmarken anknüpfen; diese Aktie könnte auf so und so viel Euro steigen; ich könnte mit dieser Aktie noch in diesem Jahr mein Geld verdoppeln“, so und so ähnliche Aussagen sind dann immer wieder zu hören.

Buffett, der seine Investitionen mit dem Kauf eines Anteils an einem Unternehmen und seinen zukünftigen Cashflows gleichsetzt, beginnt zunächst mit der Frage, was alles schieflaufen könnte. Besteht das Risiko eines katastrophalen Scheiterns des Unternehmens, bei dem er seine gesamte Investition abschreiben könnte? Wenn er ein gravierendes Risiko sieht, das zum Scheitern des Unternehmens führen könnte, ist er schlichtweg nicht am Aufwärtspotenzial dieser Investition interessiert.

Bei wie vielen von uns ist bei der Bewertung einer möglichen Investition der Abschnitt „wesentliche Risiken und Ungewissheiten“ im Jahresabschlussbericht des Unternehmens erste Anlaufstelle? Oder die Bilanz oder die Cashflow-Rechnung? Buffetts Ansatz beim Investieren legt es uns aber nahe, so vorzugehen, bevor wir uns von verlockenden Ertragssteigerungen, Dividendenrenditen und riesigen Marktchancen um den Finger wickeln lassen.

Wenn Buffett recht hat, können die meisten von uns ihre Langzeiterträge steigern, indem sie die Finger von Unternehmen lassen, bei denen das Risiko einer katastrophalen Pleite besteht, bei dem wir Anleger unsere gesamte Investition verlieren würden. Man kann die Anzahl der Investitionen, die als 100%-ige Abschreibungen enden könnten, deutlich reduzieren, wenn man hochverschuldete Unternehmen und Unternehmen, die noch nie positive Cashflows generiert haben, gänzlich meidet.

Natürlich gehen uns auf diese Weise einige große Gewinner durch die Lappen, aber bei Buffetts Ansatz dreht sich alles um die Denkweise „Verliere niemals Geld“. Wenn wir totale Misserfolge und die dauerhafte Vernichtung unseres investierten Kapitals im Vorraus weitestgehend eliminieren können, dann haben wir beste Aussichten auf gesunde und langfristige Renditen an der Börse. Anders ausgedrückt: Vermeide es, riskante Wetten einzugehen wie im Casino und investiere stattdessen in gut kapitalisierte, hochmargige und Cash generierende Unternehmen. Dann sollte nicht mehr allzu viel schieflaufen.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Tesla Motors.

Dieser Artikel wurde von G A Chester auf Englisch verfasst und am 17.12.2015 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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