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Was sich 2015 bei den Banken geändert hat

Es war ein sehr spezielles Jahr für den Bankensektor. Die Grundlagen sind natürlich dieselben geblieben, aber es scheint, als hätte sich fast alles Andere geändert.

Neue Regulierungen, neue Technologie, neue Konkurrenten und ja, auch eine neue Ära des Bankraubes haben 2015 zu einem Jahr gemacht, an das man sich noch lange erinnern wird.

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Die Regeln ändern sich kontinuierlich

In den letzten Jahren haben neue Regulierungen kontinuierlich die Art und Weise verändert, mit der die Banken mit Investoren und Unternehmen interagieren. 2015 hatten Basel III und Dodd-Frank die größten Auswirkungen.

Basel III hat dieses Jahr die Kapitalvoraussetzungen erhöht, die volle Umsetzung soll bis 2019 erfolgen. Die Banken haben 2015 an ihren Bilanzen große Veränderungen vorgenommen. Sie haben riskante Anlagen verkauft und mehr konservative Anlagen gekauft, wie Bundesanleihen, um die neuen Liquiditätsanforderungen zu erfüllen. Diese Veränderungen machen es schwerer, Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften und beschränken, wie hoch Bankbewertungen steigen können.

Der Dodd-Frank-Act wird auch stetig weiter umgesetzt. Hier wäre die Umsetzung der Volcker-Regel zu nennen, die es Banken verbietet, mit ihrem eigenen Kapital zu investieren. Das war einst eine große Profitquelle für die Banken an der Wall Street. Diese Institutionen werden jetzt dazu gezwungen, das Risiko aus ihren Geschäftsmodellen zu nehmen und zu altmodischen, weniger riskanten Einkommensarten zurückzukehren.

Für die Konsumenten kamen 2015 neue Regeln zur Vereinfachung der Offenlegung der Hypothekenkosten und strenge neue zeitliche Richtlinien. Das soll Kunden die Möglichkeit geben, die Dokumentation ihrer Hypothek genau zu prüfen, bevor sie unterschreiben. Sieben Jahre nach der Finanzkrise waren diese Reformen lang überfällig und eine willkommene Abwechslung in diesem Jahr.

Die Bank in deiner Tasche

Die Explosion bei der Nutzung von Smartphones in den letzten 10 Jahren hat die Kunden weg von den Bankfilialen und auf Online-Banking-Websites und mobile Apps gebracht. Dieser Trend hat sich 2015 fortgesetzt.

Bei Bank of America (WKN:858388), fanden 14 % der Einzahlungen im dritten Quartal über mobile Geräte statt. Bank of America meldet, dass 18,4 Millionen ihrer Kunden mobile Geräte nutzen, um auf ihre Dienste zuzugreifen. Das ist ein Anstieg um 14,7 % im Vergleich zu Vorjahr.

JPMorgan Chase (WKN:850628) hat sogar noch mehr mobile Kunden – 22,2 Millionen in Q3, wobei diese Zahl im Jahresvergleich um fast 21 % gestiegen ist. Bei Wells Fargo (WKN:857949) war dieses Wachstum etwas langsamer als bei den anderen Banken, obwohl die Bank immerhin 16 Millionen mobile Nutzer hat.

Neue Konkurrenten gewinnen Marktanteile

P2P-Darlehens- und Online-Kreditplattformen wie Lending Club (WKN:A12DRP) und OnDeck Capital starteten ihren Siegeszug Ende 2014 und haben seither immer mehr Marktanteile gewinnen können.

P2P-Darlehensgeber wie OnDeck und Lending Club funktionieren wie ein Marktplatz, um zukünftige Darlehensnehmer mit Dritten zusammenzubringen, die ihre Darlehen finanzieren wollen. Diese Unternehmen haben automatisierte Kreditrisiko-Rankings und Preismodelle, was den Prozess schnell und transparent für Kreditnehmer und -geber macht.

Seit 2007 ist das Volumen im Peer-to-Peer-Bereich mit durchschnittlich 84 % pro Quartal gewachsen. Seit dem Börsengang konnten Lending Club und OnDeck ihre Einnahmen um jeweils 71 % und 103 % erhöhen.

2015 konnten diese Unternehmen dem Rest der Industrie unmissverständlich mitteilen, dass mit Peer-to-Peer-Krediten auch in Zukunft gerechnet werden muss.

Bedrohungen aus dem Internet

Für die meisten Konsumenten war die Einführung der Chipkarten mit PIN die am besten sichtbare Maßnahme für Cybersicherheit. Dadurch versucht man die Kunden vor Identitätsdiebstahl und Betrug zu schützen. Trotzdem gibt es noch deutlich größere Bedrohungen da draußen.

Man denke nur an die Ankündigung eines zwei Jahre dauernden Cyber-Angriffs im Februar, die mehr als 100 Banken in 30 Ländern betraf und fast 1 Milliarde von den Banken stahl.

Nach einem Hackerangriff auf JP Morgan Chase im letzten Jahr entdeckten die Behörden ein Netzwerk von Cyberkriminellen, die der Staatsanwalt Preet Bhara als „von atemberaubender Größe” bezeichnete. Die Ermittler identifizierten 75 Mantelgesellschaften, 30 gefälschte Pässe und hunderte von Millionen von Dollar aus illegalen Quellen auf verschiedenen internationalen Konten.

Wells Fargo ist das neueste Opfer eines Hackerangriffs aus dem September. Die Hacker blockierten die Server der Bank und anderer Finanzinstitutionen und zwangen damit deren Websites in die Knie oder gleich zum Zusammenbruch.

Das Klischee des Einzelgängers trifft auf die Hacker von heute nicht mehr zu. Die heutigen Cyberkriminellen sind auf dem neuesten Stand, gut organisiert und immer einen Schritt vor den Strafverfolgungsbehörden und der Banksicherheit. Die Technologie hat den Bankraub nicht obsolet gemacht. Sie haben heute die Möglichkeit, mehr als jemals zuvor zu stehlen.

Was bringt uns 2016?

Es ist schwer, die Zukunft vorherzusehen, aber es ist fast sicher, dass die Trends aus dem vergangenen Jahr sich auch im nächsten Jahr fortsetzen werden.

Die neue Technologie wird sich auch weiterhin entwickeln, vielleicht sogar bis zu einem Punkt, an dem es zu einer kompletten Revolution in der Bankenlandschaft kommen wird. Daher sollte man neue Technologien wie Bitcoins und die Block-Chain-Technologie im Auge behalten.

Zusammen mit den Innovationen wird die Cyberkriminalität wahrscheinlich auch weiterwachsen.

Das nächste Jahr wird uns wahrscheinlich auch mehr Wettbewerb bei den traditionellen Banken bringen. Die Eintrittsbeschränkungen für Online-Unternehmen sind deutlich niedriger und in diesem innovativen Bereich können neue Wettbewerber schneller wachsen als konventionelle Bankenmodelle. Dieser Trend könnte jedes Jahr mehr und mehr Banken betreffen.

Und dann sollte man auch nicht vergessen, dass die Federal Reserve die Zinsen von ihrem historisch niedrigen Niveau weiter anheben wird.

Was immer auch im neuen Jahr passiert, es wird sicher interessant sowohl für die Bankkunden als auch für die Investoren.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Wells Fargo. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short Januar 2016 $52 Puts auf Wells Fargo. The Motley Fool empfiehlt Bank of America.

Dieser Artikel wurde von Jay Jenkins  auf Englisch verfasst und wurde am 20.12.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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