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10 erfolgreiche Familienunternehmen, die zeigen, warum solche für Investoren besonders interessant sein können

Bei vielen Aktiengesellschaften befinden sich beinahe 100 % der Aktienanteile im Streubesitz. Besitzt ein einzelner Anteilseigner mehr als 5 % der Aktien eines Unternehmens, so spricht man von Festbesitz. Solche Großaktionäre können Fonds, Versicherungen, Staaten oder sogar Konkurrenten sein.

Am liebsten ist es mir aber, wenn die Gründerfamilie Großaktionär der eigenen Firma ist, am besten besitzt sie sogar mehr als 50 % der Anteile. Dann spricht man von einem Familienunternehmen. Diese Konstellation sorgt oftmals für eine langfristig ausgelegte Unternehmensführung und ist damit ein besonders interessantes Merkmal für uns Foolishe Investoren.

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Welche Familienunternehmen in den letzen Jahren besonders erfolgreich waren und worauf der Erfolg dieser beruht, will ich in den folgenden Zeilen zeigen.

10 erfolgreiche Familienunternehmen

Die nachfolgende Auflistung zeigt die positive Kursentwicklung einiger Aktiengesellschaften in den letzten 5 Jahren, bei denen sich die Mehrheit der Anteile im Familienbesitz befinden:

Unternehmen  Branche Kursentwicklung 6.12.2010 – 4.12.2015
Beiersdorf AG (WKN:520000)  Konsumgüter                           + 88,4 %
BMW AG (WKN:519000)  Automobil                           + 54,4 %
Continental AG (WKN:543900)  Fahrzeugtechnik                           + 243,3 %
CTS Eventim AG (WKN:547030)  Ticketvermarktung                           + 211,6 %
Fielmann AG (WKN:577220)  Augenoptik                           + 84,0 %
Fuchs Petrolub SE Vz. (WKN:579043)  Schmierstoffe                           + 156,5 %
Henkel KGaA Vz. (WKN:604843)  Konsumgüter                           + 120,0 %
Jungheinrich AG Vz. (WKN:621993)  Gabelstapler                           + 171,0 %
Rational AG (WKN:701080)  Großküchen                           + 152,2 %
Sixt SE (WKN:723132)  Mobilität                           + 186,9 %

Datenquelle: onvista.de

Zum Vergleich: Der DAX schaffte in diesem Zeitraum eine Rendite von „nur“ 54,8 %. Abgesehen von BMW konnten somit alle Unternehmen in der Auflistung den deutschen Leitindex klar und deutlich hinter sich lassen.

Anhand zweier Aktiengesellschaften aus der Auflistung oben möchte ich euch genauer zeigen, warum es für uns Investoren ein gutes Zeichen ist, wenn die Gründerfamilie die Mehrheit der Aktien hält.

Rational AG

Das Unternehmen wurde 1973 von Siegfried Meister gegründet und befindet sich heute zu 70,9 % im Besitz von ihm und seiner Familie. Seit 1998 ist er Aufsichtsratvorsitzender bei Rational und bringt sich mit seiner umfangreichen Erfahrung auch neben seiner offiziellen Funktion weiterhin in die Firma ein.

Mit seiner langfristig ausgelegten Unternehmensführung, welche viele Familienunternehmen auszeichnet, machte er Rational zu dem was es heute ist, nämlich zum klaren Weltmarktführer im Bereich der Geräte für die thermische Speisezubereitung in Großküchen mit einem Marktanteil von über 54 %.

Bei Rational äußerst sich diese Führung mit Weitblick vor allem Dingen im obersten Ziel des Unternehmens, der Sicherstellung der Kundenzufriedenheit.

Dass es sich hier nicht nur um einen leeren Slogan handelt, beweist die Tatsache, dass 250 Meisterköche bei Rational angestellt sind. Ein sehr hoher Anteil für ein Maschinenbauunternehmen mit einer Gesamtbelegschaft von 1.500 Mitarbeitern, der aber deutlich zeigt, wie wichtig Rational die Zufriedenheit seiner Kunden ist. Schließlich sind es letztendlich die Köche dieser Welt, die mit den hergestellten Geräten bestmöglich bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt werden sollen.

Ein weiterer Aspekt, der typisch für Familienunternehmen ist und einen wichtigen Faktor für den langfristigen Erfolg darstellt, ist die hohe Eigenkapitalquote Rationals von derzeit 73,8 %. Ein sehr guter Wert, der das Unternehmen unabhängig von Bankkrediten macht und gleichzeitig als Puffer für Krisenzeiten dienen kann.

Gleichzeitig zeigt dieser sorgsame Umgang mit den finanziellen Mitteln, dass man für einen schnellen Euro keine übermäßig hohen Risiken, wie zum Beispiel waghalsige Übernahmen, eingeht, die die langfristige Stabilität des Unternehmens gefährden.

Sixt SE

Die Sixt SE wurde 1912 von Martin Sixt gegründet und wird aktuell in dritter Generation von CEO Erich Sixt geleitet. Er und seine Familie besitzen heute 60,1 % der Anteile des Unternehmens.

Als er 1969 den Vorstandsvorsitz von seinem Vater übernahmen, hatte Sixt 200 Autos und eine Station in München. Heute, im Jahr 2015, umfasst seine Flotte 250.000 Fahrzeuge und Stationen gibt es in über 100 Ländern auf der ganzen Welt.

Doch wie haben er und seine Familie das gemacht? Ich behaupte: Sie hatten das Gespür für die richtige Innovation zum richtigen Zeitpunkt. Eine Fähigkeit, die man immer wieder bei Familienunternehmen findet, man denke nur an Apple und seinen Mitbegründer Steve Jobs. Oder Bill Gates und Microsoft.

Unter anderem startete Sixt im Jahr 1967 als erstes deutsches Unternehmen ein Leasingprogramm für Fahrzeuge, führte 1996 die Weltneuheit Self-Service-Center ein und war 2008 der erste Autovermieter der Welt, bei dem die Mietwagenbuchung per iPhone durchgeführt werden konnte. Es waren zwar nicht die großen Innovationen, die die Schlagzeilen der Welt bestimmten, und doch war man damit der Konkurrenz immer ein kleines Stück voraus.

Und auch bei einer weiteren Neuheit zeigte Familie Sixt, dass sie den richtigen Riecher hatte. Im immer beliebter werdenden Carsharing war Sixt von Anfang mit dabei und konnte sich in diesem von der Urbanisierung (Wachstum der Stadtbevölkerung, Reduzierung der Landbevölkerung) getriebenen Trend eine sehr gute Ausgangslage verschaffen. Die zusammen mit BMW gegründete DriveNow GmbH führt gemeinsam mit Flinkster die Liste der größten Carsharinganbieter hierzulande an.

Ist ein Familienmitglied sogar Vorstandsvorsitzender, wie es bei Sixt der Fall ist, so können wir Investoren uns einer Sache relativ sicher sein: Er wird sehr wahrscheinlcih nur genau das tun, was am besten für sein Unternehmen ist.

Keine Zielvereinbarung für ein höheres Entgelt wird ihn dazu verleiten, eine kurzfristige Maßnahme durchzuführen, die dem Unternehmen aber langfristig schaden könnte. Nie wird er die Firma dazu ausnutzen, um sich selbst zu profilieren oder ins Rampenlicht zu stellen. Nie würde er denken: Na gut, wenn es hier nicht klappt, dann halt woanders.

Erich Sixt antwortete in einem Zeitungsinterview auf die Frage, ob er als Unternehmenschef jemals aufhören könne, mit dem Satz: „Das Unternehmen ist mein Leben.“ So jemanden wünscht man sich doch als CEO eines Unternehmens, in das man investiert hat!

Mein Fazit

Unternehmen im Familienbesitz sind für uns Foolishe Investoren so interessant, weil sie dasselbe Ziel haben wie wir: langfristigen Erfolg.

Keine kurzfristigen Gewinnziele oder Analystenmeinungen werden diesem Ziel untergeordnet, es zählt nur, was dauerhaft das Beste für das Unternehmen ist, welches sich oftmals seit Generationen im Familienbesitz befindet.

Es kann sich also lohnen, genauer hinzuschauen, in welchem Besitz sich das Unternehmen befindet, in das du investieren willst. Es kann darüber entscheiden, ob ein Unternehmen langfristig erfolgreich wirtschaftet oder nicht.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von BMW und Rational. The Motley Fool empfiehlt BMW.



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