Es ist offiziell: Porsche fordert Tesla Motors bei Elektroautos heraus
Porsche, ein Tochterunternehmen der Volkswagen (WKN:766403) Gruppe, hat es am Freitag öffentlich gemacht. Das Unternehmen will einen akkugetriebenen Sportwagen entwickeln und verkaufen. Und das bis zum Ende des Jahrzehnts.
Der durch einen Akku angetriebene Porsche folgt dem elektrischen Audi SUV, der bis Anfang 2018 in die Produktion gehen soll. Beide sollen auf einer neuen Architektur für Elektrofahrzeuge basieren, die von Volkswagen entwickelt wurde.
Für Tesla Motors (WKN:A1CX3T) bedeutet dies endlich ernste Konkurrenz. Darauf hatte CEO Elon Musk schon gewartet.
Es wird ein wahrer Porsche, nur elektrisch eben
Wie wird dieser neue elektrische Porsche aussehen? Porsche sagt, dass es eine Serienversion des Mission E-Konzeptautos wird, welches Porsche im September vorgestellt hatte.
Der Mission E sieht wie eine stilisierte, futuristische Version des legendären Porsche 911 aus. Allerdings ist es ein Viertürer. Ein schneller Viertürer. Laut Unternehmensangaben stecken 440 Kilowatt in dem Aggregat. Dies entspricht 600 PS. Damit beschleunigt das Auto von 0 auf 100 Kilometern pro Stunde in unter 3,5 Sekunden.
Entsprechend der Porschetradition ist auch das Elektrofahrzeug auf Geschwindigkeit getrimmt. Es ist eine Weiterentwicklung des Systems, welches in dem 919er Rennporsche verwendet wurde, der dieses Jahr die 24 Stunden von Le Mans gewann. Ein weiterer Punkt, in dem sich Porsche treu bleibt, ist, dass die Leistung weit über die reine Beschleunigung hinausgeht. Das Unternehmen sagt, dass der Mission E die berühmte Nordschleife des Nürburgrings in weniger als acht Minuten bewältigte. Das heißt, er ist nicht nur sehr schnell, sondern lässt sich auch sehr gut fahren.
Porsche sagte, das Auto soll eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern haben. Es kann mit einem 800 Volt-Ladesystem geladen werden, welches laut Porsche speziell für dieses Auto entwickelt wurde. Das Ladegerät ist doppelt so leistungsfähig wie das schnellste heutige Ladesystem. Damit soll das Auto laut Porsche in 15 Minuten zu 80 % geladen sein.
Das neue Auto soll optional auch kabellos geladen werden. Dafür kommt ein Ladesystem zum Einsatz, welches die Besitzer in den Garagenboden einbauen müssen.
Was bedeutet dies für VW und Porsche?
Für Porsche, welches ein vergleichsweise kleines Unternehmen im VW-Imperium ist, ist dies eine große Sache.
„Wir nehmen beherzt die Herausforderung der Elektromobilität an“, sagte CEO Oliver Blume. „Selbst mit einem rein akkubetriebenen Sportwagen bleibt Porsche seiner Philosophie treu, seinen Kunden nur die sportlichsten und technisch fortschrittlichsten Modelle in dem Marktsegment anzubieten.“
Porsche kündigte an, 700 Millionen Euro in eine neue Fabrik und andere Anlagen zu investieren, in denen Elektroautos gefertigt werden sollen. Darin ist auch eine Ausweitung der bestehenden Produktionsstandorte enthalten, die die Fertigung von Elektrofahrzeugen erlaubt. Das Projekt soll mehr als 1.000 neue Jobs in und um Stuttgart herum schaffen.
Für die Konzernmutter Volkswagen ist dies ebenfalls eine große Sache. Matthias Müller, CEO von Volkswagen, hat deutlich gemacht, dass der deutsche Automobilhersteller plant, die Produktion der Elektrofahrzeuge im Zuge des Dieselskandals hochzufahren.
VW hat gesagt, dass es ein neues Fahrzeugtoolkit entwickelt, welches als Basis für verschiedene strombetriebene Fahrzeuge dienen soll. Manche dieser Modelle sollen ein hohes Verkaufsvolumen erreichen. Aber es sieht so aus, als ob die ersten Modelle aus der Premiumklasse kommen.
Ein elektrischer SUV von Audi ist auch für die Produktion vorgesehen und soll in etwas mehr als einem Jahr in Serie gehen. Zudem soll das Flaggschiff Phaeton von VW als Elektroauto produziert werden.
Da wir nun wissen, dass ein Elektroporsche vor der Tür steht, scheint VW einen Teil von dem Elektroautomarkt abhaben zu wollen, den Tesla geschaffen hat. Tesla hat jedoch einen gewaltigen technologischen Vorsprung. Kann VW diesen aufholen? Ich würde nicht dagegen wetten.
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Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und am 05.12.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.