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Warum ich Glencore und Rio Tinto verkaufen und stattdessen Severn Trent und Pennon Group kaufen würde

Jetzt, wo sich dieses Jahr langsam dem Ende nähert, ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich auf das Jahr zurückzublicke und auf das, was funktioniert hat (und das, was hätte besser funktionieren können).

Eines der Dinge, die dazu geführt haben, dass ich dieses Jahr den Markt schlagen konnte, (zumindest bisher und ich klopfe weiter auf Holz!) ist die Tatsache, dass ich keinerlei Positionen aus dem Minen-, Öl- und Gassektor habe. Denn die beiden Industriezweige, sind dieses Jahr mit am schlechtesten gelaufen.

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Ich habe zwar keine Kristallkugel, aber ich glaube nicht, dass sich die Aussichten für Unternehmen wie Rio Tinto (WKN:852147) und Glencore (WKN:A1JAGV) in absehbarer Zeit bessern werden.

Wäre ich in der unglücklichen Lage, eine dieser beiden Aktien zu besitzen, dann wäre ich stark in Versuchung, diese gegen eine deutlich defensivere Aktie wie Severn Trent (WKN:A0LBHG) oder Pennon (WKN:A0J371) einzutauschen und dann abwarten, wie sich die Minenunternehmen in diesen schweren Zeiten schlagen, wenn die Rohstoffpreise im Keller und die Aussichten trübe sind.

Es geht abwärts…

Nur um das klar zu stellen, ich glaube nicht, dass eines der Minenunternehmen, die ich heute so stark kritisiere, bald dicht machen wird. Ich habe aber kurz- und mittelfristige Bedenken.

Zuerst einmal habe ich eine Sache aus der Erfahrung gelernt: Gewinnwarnungen führen meist dazu, dass eine Aktie unter Druck gerät und fällt. Zusätzlich unterschätzen die Analysten oft das Tempo, mit dem es abwärts geht, daher korrigieren sie nach schlechten Nachrichten oft ihre Prognosen nach unten. Das kann eine gute Sache für Investoren sein, die kaufen, wenn die Stimmung den Tiefpunkt erreicht, aber es ist ziemlich schmerzhaft für alle, die die Aktie halten und hoffen, dass die Dinge sich wieder einrenken.

Im Fall von Glencore wurden die Gewinnschätzungen von 0,44 USD im November 2014 auf aktuell 0,10 USD korrigiert. Rio Tinto erging es nur wenig besser. Hier wurden die Prognosen laut Daten von Stockopedia von 4,63 USD auf 2,59 USD herunter korrigiert.

Dann wären da noch die Schulden zu nennen. Aber ich möchte nicht unfair sein. Das Management beider Firmen führt Kosteneinsparungen durch und versucht, Schulden abzubauen. Die Verschuldung ist auch meine Hauptsorge bei Glencore, das einen Enterprise Value (damit ist der aggregierte Wert der Eigen- und Fremdkapitalinstrumente gemeint) von fast dem Vierfachen der Marktkapitalisierung aufweist.

Defensive Positionen mit Versorgungsbetrieben

Wo wir schon mal bei den Schulden sind. Die beiden Versorgungsbetriebe, die wir heute unter die Lupe nehmen wollen, haben auch einige. Aber im Gegensatz zu den Minen sind die Einnahmen durch die Regulierungsbehörden festgelegt und unterliegen nicht den Schwankungen der Rohstoffpreise. Das Management erfährt von der Behörde, was es von den Kunden verlangen darf und es bleibt dem Management überlassen, in die Infrastruktur zu investieren und die Schulden so effizient wie möglich zu managen. Wenn dabei gute Arbeit geleistet wird, dann können die Aktionäre einen Gewinn pro Aktie und Dividendenwachstum im niedrigen einstelligen Bereich erwarten. Wenn das nicht gut gemacht wird, dann passiert das Gegenteil.

Es scheint mir, als wären aber beide Unternehmen auf dem richtigen Weg. Die Analysten sind auch im Falle von Severn Trent meiner Meinung. Hier wird im Jahresvergleich ein Anstieg beim Gewinn pro Aktie von etwa 76p auf 95p erwartet. Im Fall von Pennon erwarte ich, dass die Schätzungen angehoben werden, nachdem die Zwischenergebnisse am letzten Freitag veröffentlicht wurden und den Kurs noch am selben Tag prompt um fast 6 % nach oben geschickt haben.

Ich bin aber auch nicht der einzige, der diese Aktien für defensive Investitionen hält. Der Markt weiß das auch und beide Aktien werden mit dem 24fachen der erwarteten Gewinne bewertet (auf 12-Monatsbasis), was man nicht mehr als günstig bezeichnen kann. Dafür bieten sie fast 4 % jährliche Rendite und die soll bei Severn Trent im Laufe der Zeit mit dem Verbraucherpreisindex steigen. Bei Pennon sollen es sogar 4 % mehr sein.

Ein letzter Foolisher Gedanke

Für mich ist es eine ziemlich einfache Entscheidung: Möchte ich in Unternehmen investieren, die den niedrigen Rohstoffpreisen ausgeliefert sind? Jede weitere Preisschwäche könnte es dem Management schwer machen, die Schulden zu bedienen und die Dividende zu zahlen. Oder ziehe ich ein nettes langweiliges Unternehmen mit zugegebenermaßen weniger Gewinnpotenzial in guten Zeiten vor, das aber kontinuierlich steigende Dividenden zweimal pro Jahr zahlen kann?

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Dave Sullivan auf Englisch verfasst und wurde am 30.11.2015 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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