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6 Dividendenaktien, die jeder Rentner in Erwägung ziehen sollte

Dividendenaktien sind eine gute Wahl, wenn man sein Einkommen im Rentenalter erhöhen möchte. Aber auch hier liegt der Schlüssel darin, gute Unternehmen mit soliden Wachstumsperspektiven und starken Bilanzen zu finden. Denn man möchte ja sicherzustellen, dass die Dividende auch in schweren Zeiten gezahlt und in guten Zeiten erhöht wird. Solche Unternehmen zu finden, ist aber keine leichte Aufgabe.
Mit all dem im Hinterkopf haben wir unsere Autoren gebeten, uns ihre Ideen zu übermitteln. Hier sind sechs Namen, die in die nähere Auswahl kommen könnten.

Jason Hall:

Phillips 66 (WKN:A1JWQU) ist ein seltenes Beispiel für ein Unternehmen, das drei Dinge liefert, die für Rentner besonders wichtig sind: Kapitalerhaltung, Einkommen und langfristiges Wachstumspotenzial.
Die folgende Grafik stellt das anschaulich dar:

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Die Aktie hat sich nicht nur gut geschlagen, sie hat den Markt auch seit den hohen Ölpreisen im Jahr 2014 hinter sich gelassen. Und hier sind die Gründe:

In aller Kürze: Phillips 66 arbeitet im Midstream- und Downstreambereich im Öl- und Gasgeschäft. Das bedeutet, dass das Unternehmen Preisschwankungen nicht so stark ausgesetzt ist, da die angebotenen Dienste größtenteils nach Volumen abgerechnet werden. Dann wäre da noch die Sparte Petrochemie und Raffinerie, die natürlich teils den Preisschwankungen ausgesetzt sind, die aber auch über starke Wettbewerbsvorteile verfügen und das verwandelt diese potenzielle Schwäche in eine Stärke.

In anderen Worten: Das Unternehmen ist gegen die Schwankungen zwar nicht immun, aber es ist den Energiepreisen deutlich weniger ausgeliefert als Unternehmen, die selbst nach Öl bohren. Darüber hinaus profitiert Phillips66 von billigem amerikanischem Öl und Gas.

Durch die kontinuierliche Nachfrage nach diesen Produkten und Diensten generiert Phillips 66 stabile operative Cashflowströme, die in Form von Dividenden und Rückkäufen wieder an die Aktionäre zurückfließen. Das Management behält trotzdem genug zurück, um sich auf organische Expansion zu konzentrieren und um das gut laufende Geschäft mit den Pipelines und Petrochemikalien zu erweitern.

Alles zusammen ist Phillips 66 ideal für Rentner, die langfristig investieren wollen.

Beth McKenna:

American Water Works (WKN: A0NJ38) ist das größte öffentlich gehandelte Wasser- und Abwasserunternehmen in den USA und würde sich in den Portfolios von vielen Rentnern sicher gut machen. Auch dieses Unternehmen verfügt in verschieden starken Ausprägungen über die drei von Jason weiter oben genannten Qualitäten: Kapitalerhaltung, langfristiges Wachstumspotenzial und Einkommen.

Die Aktie hat den Markt langfristig weit hinter sich gelassen und das bei deutlich weniger Risiko. Seit dem Börsengang im April 2008 betrug die Rendite starke 247 %. Der S&P 500 hat im selben Zeitraum gerade einmal 79 % geschafft. Das Risiko beträgt bei dieser Aktie auch nur ein Viertel des Gesamtmarktes, was die Volatilität der Kurse betrifft.

American Water Works verfügt darüber hinaus auch über gute zukünftige Wachstumsperspektiven. Die Größe des Unternehmens legt nahe, dass man auch weiterhin kleinere Versorgungsbetriebe in diesem sehr zersplitterten Industriezweig übernehmen könnte. Zusätzlich sollte die Nachfrage nach Frischwasser mit der Bevölkerung wachsen, während das Angebot aufgrund der globalen Erwärmung wahrscheinlich sinken wird. Das Unternehmen kann in diesem nicht regulierten Segment besonders gut davon profitieren, da es die Preise selbst bestimmen kann.

Die Dividende liegt aktuell bei 2,4 %, was am unteren Ende der Dividendenaktien liegt. Trotzdem ist es für Rentner, die in Aktien mit größerer Rendite, aber auch größerer Volatilität investieren, wichtig, ihre Portfolios mit Aktien wie American Water Works auszubalancieren.

Adam Galas:

Ich empfehle Enterprise Products Partners (WKN:915716) aufgrund bestimmter Steuervorteile, da es sich bei dem Unternehmen um eine MLP (master limited partnership) handelt.

Aber warum gerade Enterprise? Dafür gibt es drei Gründe: Die Rendite, die konservative Verteilungspolitik und das hervorragende stetige Wachstum, das wahrscheinlich noch Jahrzehnte anhalten wird.

EPP zahlt momentan 6 % Dividende. Das entspricht einer der höchsten Deckungsquoten in diesem Sektor von 1,87. Das bedeutet, dass die Dividende nicht nur grundsolide ist, sondern auch, dass Enterprise einen riesigen Berg von überschüssigem ausschüttungsfähigem Cashflow generiert. Dieser ist das Produkt von langfristigen Festverträgen, die wiederkehrende Cashflowströme generieren, die von den volatilen Energiepreisen fast komplett unabhängig sind.

EPP hat die Ausschüttungen auch in den letzten 45 aufeinanderfolgenden Quartalen erhöht. Eine unglaubliche Leistung.

QUELLE: ENTERPRISE PRODUCTS PARTNERS PRÄSENTATION FÜR INVESTOREN.

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Das sind mehr als 11 Jahre kontinuierliches Wachstum, darunter zwei der schlimmsten Ölkrisen dieser Generation. Im letzten Jahr hatte EPP einen ausschüttbaren Cashflow von 2,6 Milliarden USD erwirtschaftet. Das hat geholfen, die äußerst starke Bilanz zu stützen und Verwässerungen durch Kapitalerhöhungen auf ein Minimum zu beschränken.

Mit 4,7 Milliarden USD an verfügbaren liquiden Mitteln und 7,8 Milliarden USD in Wachstumsprojekten, die bis Ende 2017 profitabel sein sollen, kann EPP auch weiterhin immer mehr an seine Aktionäre ausschütten – egal, was die Energiepreise in der Zwischenzeit machen.

Chuck Saletta:

ADT (WKN:A1J4DC) verfügt über ein einfaches, aber sehr profitables Geschäftsmodell, das es zu einer großartigen Position im Portfolio macht. Es handelt sich dabei um ein bekanntes Sicherheits- und Überwachungsunternehmen, das eine Führungsposition in einer wenig kapitalintensiven, aber nachhaltigen Sparte einnimmt. Man verkauft Alarmsysteme und verlangt Gebühren von den Kunden, um eben diese Alarmsysteme zu überwachen.

Aber was macht dieses Geschäftsmodell so nachhaltig? Da wären zwei Dinge zu nennen. Erstens bekommen die Hausbesitzer oft einen Preisnachlass auf ihre Versicherung, wenn sie ein Alarmsystem installieren. Zweitens wollen die Kunden meistens nicht dafür bezahlen, um das eine System zu entfernen und ein anderes installieren zu lassen, nur um ein paar Dollar im Monat bei den Überwachungsgebühren zu sparen.

Aus Sicht der Dividende beträgt die Rendite von ADT etwa 2,4 %, was über dem Durchschnitt des S&P 500 von 2 % liegt. Zusätzlich beträgt die Auszahlungsquote weniger als die Hälfte der Gewinne. Damit hat ADT noch großen Spielraum, um die Dividende zu erhöhen, wenn das Unternehmen weiter wächst. ADT hat seit der Abspaltung von Tyco im Jahr 2012 die Dividende jedes Jahr erhöht und es sieht so aus, als könnte es so weitergehen, wenn die nächste Dividendenzahlung im Januar angekündigt werden soll.

Dan Caplinger:

Es ist natürlich für Rentner attraktiv, so wenig Risiken wie möglich einzugehen. Aber in einigen Fällen können zyklische Aktien mit dem richtigen Timing gute Anlagen sein. Der Baumaschinenhersteller Caterpillar (WKN:850598) befindet sich gerade am Tiefpunkt eines Wirtschaftszyklus, aber sie bereiten den Boden für einen potenziellen Wiederaufstieg.

In den letzten Jahren hatte Caterpillar viel zu ertragen. Die makroökonomische Schlappe in den Schwellenländern hat der Sparte Infrastruktur und Bau sehr zugesetzt. Das führte dann auch gleich zu einem Rückgang bei der Nachfrage nach Rohstoffen, was zu Preisstürzen für Minenerzeugnisse geführt hat. Davon war auch die Nachfrage nach Maschinen von Caterpillar nicht ausgenommen. Der aktuelle Fall der Ölpreise war dann noch eine weitere schlechte Nachricht für den Baumaschinenhersteller, da die Energieindustrie und damit deren Bedarf auch schwächelt. Viele der traditionellen Caterpillar-Kunden mussten Investitionen vertagen, um es mit den gesparten Mitteln durch die Schlappe zu schaffen.

Caterpillar-Investoren bekommen eine Dividendenrendite von mehr als 4 %, während sie auf die Erholung warten. Die Kostenreduzierungen und anderen strategische Initiativen sind darauf ausgelegt, um davon zu profitieren, sobald sich die makroökonomischen Bedingungen wieder bessern. Caterpillar ist keine Aktie ohne Risiko, wie sie viele Rentner gerne hätten, aber die potenziellen Gewinne sind das kurzfristige Risiko für all diejenigen wert, die es sich leisten können, auch mal etwas zu verlieren.

Neha Chamaria:

Ein Chemieunternehmen ist vielleicht nicht besonders interessant für die meisten Investoren, aber Dow Chemical(WKN:850917) verdient deine Aufmerksamkeit, wenn du dein Portfolioeinkommen erhöhen möchtest.

Ein breit gestreutes Portfolio hat es Dow ermöglicht, das Nettoeinkommen in den letzten fünf Jahren um mehr als 60 % zu erhöhen und das bei einem Einnahmenwachstum von nur 9 %. Die Gewinne sollten sich dank einer zweigleisigen Strategie auch in den kommenden Jahren weiter so vermehren. Einerseits verkauft Dow aggressiv Sparten, die wenig Profit machen und konzentriert sich stattdessen auf werthaltige Produkte, um die Gewinnmargen zu erhöhen. Andererseits investiert Dow in Projekte mit hohem Potenzial wie das weltgrößte Werk für Petrochemie.

Diese Strategie sollte die Cashflowströme deutlich erhöhen, während das Unternehmen dadurch auch finanziell robuster wird. Dow hatte am 30. September 2015 fast 7,6 Milliarden USD an Cash und anderen liquiden Mitteln. Der freie Cashflow betrug in den letzten 12 Monaten 3,9 Milliarden USD. Aber es kommt noch besser: Die Cashflowströme haben sich in den letzten Jahren stark erhöht, während die Schulden gesunken sind.

DOW freier Cash Flow (TTM) DATEN VON YCharts

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Wenn sich der Cashflow weiter erhöht, können die Aktionäre auch entsprechende Erhöhungen erwarten. Die Auszahlungsquote von 45 % lässt noch viel Raum für weitere Dividendenerhöhungen in der Zukunft. Die vierteljährliche Dividende hat sich seit 2011 mehr als verdreifacht. Das Unternehmen hat bisher jedes Jahr eine Dividende gezahlt – und das seit fast 100 Jahren (ja du hast richtig gelesen). Diese Vorgeschichte und eine aktuelle Dividendenrendite von 3,5 % machen Dow zu einer guten Wahl für Rentner.

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Motley Fool empfiehlt Enterprise Products Partners.

Dieser Artikel wurde von Adam Galas, Beth McKenna, Chuck Saletta, Dan Caplinger, Jason Hall  und Neha Chamaria  auf Englisch verfasst und wurde am 01.12.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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