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Wie tief werden BP und Royal Dutch Shell noch fallen?

Das Jahr 2015 als ein „annus horribilis” für die Ölindustrie zu bezeichnen, wäre eine kolossale Untertreibung. Aber das Jahr ist ja noch nicht zu Ende und die Branche hofft vielleicht noch immer auf eine Weihnachtsrallye, um den Boden für weiteres Wachstum im nächsten Jahr zu bereiten.

Ich bin weit davon entfernt, solch einem Szenario optimistisch gegenüber zu stehen und glaube, dass die Ölriesen BP (WKN:850517) und Shell (WKN:A0D94M), deren Kurse seit dem letzten Jahreswechsel um 6 % und 25 % gefallen sind, viele Federn haben lassen müssen.

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Die kürzlich veröffentlichten Daten der Energy Information Administration zeigen, dass die Ölvorräte in den USA neun Wochen in Folge gestiegen sind. Das aktuelle Niveau von 488,2 Millionen Barrel liegt nur knapp unter dem Rekord von 490 Millionen Barrel. Das hohe Angebot hält die Preise für die Sorte Brent auch weiterhin unter der kritischen Marke von 50 USD.

Da die Förderung in den produktivsten Ländern wieder steigt und damit das Überangebot der OPEC und Russland noch weiter erhöht, erwarte ich, dass die Preise auch weiterhin unter Druck bleiben. Sollte darüber hinaus der Bedarf der chinesischen Wirtschaft weiterhin so stark sinken, dann glaube ich, dass ernste Gefahr besteht, dass der Ölpreis sogar noch viel tiefer fallen könnte. Es erwarten auch viele Broker einen Ölpreis von 20 USD in der nahen Zukunft.

Zu welchen Kursen sollten BP und Shell gehandelt werden?

Wenn man bedenkt, mit welch niedrigen Einnahmen die Ölindustrie plant, dann glaube ich, dass eine Kurskorrektur entsprechend einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 eine faire Bewertung für Unternehmen dieses Kalibers wäre. Solche Aktien werden im Allgemeinen von turbulenten Marktbedingungen, Bilanzproblemen und derartigen Schwierigkeiten geplagt.

Die Londoner Analysten erwarten bei BP ein künftiges KGV von 16,3. Eine Korrektur auf ein KGV von 10 würde einen Kurs von 220p pro Aktie bedeuten. Das wäre ein Absturz von 44 % verglichen mit dem aktuellen Wert. Ich glaube aber, dass selbst diese Schätzung als optimistisch angesehen werden sollte, wenn wir uns die Probleme auf dem Ölmarkt und die möglichen Folgen auf die Gewinne ansehen.

Die Gewinnprognosen bei Shell sind deutlich realistischer. Hier wird aktuell ein Rückgang von 40 % vorhergesagt. Aber auch das könnte sich als ein bisschen voreilig herausstellen, da wir damit nur ein KGV von 13,9 erreichen würden. Eine entsprechende Neubewertung würde den Ölriesen mit 12 GBP pro Aktie bewerten. Das wäre ein Einbruch um 29 % verglichen mit dem aktuellen Kurs.

Verlass dich nicht auf die Dividenden!

Natürlich werden einige die massiv hohen Dividenden als Rechtfertigung für die scheinbar hohen Kurse anführen. Es wird erwartet, dass Shell und BP dieses Jahr jeweils 1,88 USD und 0,39 USD ausschütten werden. Das ergibt dann stattliche Dividenden von 7,5 % und 6,8 %.

Die Analysten erwarten einerseits, dass die beiden ihre Dividenden auf dem Niveau des Vorjahres einfrieren, andererseits wurden in letzter Zeit wieder großzügige Anhebungen vorhergesagt. Dieser Umstand illustriert den wachsenden Druck auf die Bilanzen der beiden Unternehmen.

Obwohl BP und Shell weiterhin ihre Investitionsausgaben senken und Kosteneinsparungen vornehmen, glaube ich, dass die Dividenden stark gefährdet sind und dass beide es vielleicht Unternehmen wie Vedanta Resources und Glencore gleichtun und die Dividende streichen werden. Sollte diese Säule wegfallen, dann würde ich erwarten, dass die Aktien von BP und Shell ins Bodenlose fallen.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Royston Wild auf Englisch verfasst und wurde am 26.11.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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