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Könnte es Rio Tinto genauso ergehen wie Glencore?

Erfahrene Investoren wissen, dass Schulden nichts Gutes verheißen. Aber welcher Verschuldungsgrad ist akzeptabel und ab wann besteht Gefahr?

Finanzielle Engpässe

Glencore (WKN:A1JAGV) hat sich in den letzten Monaten vom Musterschüler während des Minenbooms der letzten 10 Jahre zu einer abschreckenden Warnung entwickelt. Der Superzyklus im Rohstoffsektor, der die Metall- und Mineralpreise seit der Jahrtausendwende immer höher steigen ließ, ist inzwischen abgeebbt. Die Preise für Eisenerz, Aluminium und Kupfer sind ins Bodenlose gefallen und damit auch die Gewinne von Glencore. Folglich ist der Kurs auch entsprechend abgestürzt und liegt jetzt bei einem Viertel des Allzeithochs.

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Seit dem Börsengang 2011 ging es mit dem Kurs stetig bergab. Das Unternehmen ist jetzt noch 17,19 Milliarden GBP wert. Das klingt nach viel, aber die Nettoschulden liegen auch bei 19,5 Milliarden GBP – das ist mehr als die Marktkapitalisierung. Kein Wunder, dass Glencore in den letzten Monaten ernste Finanzengpässe hatte.

Jetzt versucht man 7 Milliarden GBP durch eine Kapitalaufnahme, Veräußerungen, Aussetzung der Dividende, Einsparungen bei den Betriebsmitteln und weitere Maßnahmen zu sparen. Man hofft, damit die Schulden auf ein akzeptables Niveau zu senken. Aber die Aktionäre haben viel durchleiden müssen und daher vermute ich, dass die Trendwende lang und schmerzhaft sein wird. Ich bin nicht zuversichtlich, was die Zukunft von Glencore angeht.

Ein Wort der Warnung

Das wirft die folgende Frage auf: Könnte dasselbe Schicksal auch andere Größen im Rohstoffsektor ereilen? Rio Tinto (WKN:852147) zum Beispiel? Ist diese robuste Anlage für den Ruhestand auch so anfällig?

Zuerst ein Blick auf die Zahlen. Der Kurs von Rio Tinto ist auch gefallen, aber weniger heftig. Beim aktuellen Kurs von 2.331p ist das Unternehmen knapp über 32 Milliarden GBP wert – deutlich mehr als Glencore. Wie hoch liegt die Nettoverschuldung? Aktuell bei 8,9 Milliarden GBP – das ist weniger, als ich dachte.

Daher liegt der Verschuldungsgrad bei akzeptablen 27,4 %. Wenn du Aktionär von Rio Tinto bist, dann atme tief durch und entspann dich. Die Verschuldung liegt auf einem akzeptablen Niveau. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen daran, die Schulden zu reduzieren.

Aber ich glaube, dass hier trotzdem Vorsicht geboten ist. Immer wenn man ein Unternehmen recherchiert, das man gerne kaufen möchte, sollte man immer auch die Nettoschulden ansehen und den Verschuldungsgrad berechnen. Bei über 30 % sollten die Alarmglocken angehen.

Wie du siehst, gibt es noch viel mehr zu beachten als das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Das ist der von Kleinanlegern am häufigsten benutzte Wert und er ist zum Klischee geworden. Daher möchte ich noch einmal wiederholen: Immer selbst recherchieren.

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The Motley Fool UK besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Prabhat Sakya auf Englisch verfasst und wurde am 05.11.2015 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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