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Welche DAX-Aktie ist heute die attraktivste: SAP, BASF oder Infineon?

Der DAX befindet sich heute (am 27.10.2015) fast 14 % unter seinem Allzeithoch von 12390 Punkten. Grund genug unsere Autoren zu fragen, welche Aktie für sie heute die attraktivste ist. Hier liest du, warum unsere Autoren SAP (WKN:716460), BASF (WKN:BASF11) und Infineon (WKN:623100) für besonders attraktiv halten. Welche der drei ist dein Favorit? Teil deine Antwort mit uns unten im Kommentarfeld.

Andreas Meyer (SAP)

Der Walldorfer Softwareentwickler wird oftmals als eher langweiliges Investment abgestempelt. Diese Langeweile hingegen ist es, die den fundamental langfristig orientierten Anleger auf den Plan rufen sollte. Seit Jahresanfang hat die Aktie der SAP SE (WKN: 716460) mit Schlusskursen vom 22.10.2015 ordentliche 21,17 % zugelegt, wohingegen der DAX „lediglich“ 6,30 % im Plus notiert.

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Mit Abschluss des dritten Quartals und der ersten neun Monate des Jahres 2015 konnte das Unternehmen einmal mehr mit bombastischen Zahlen glänzen. Besonders attraktiv scheint hier das enorme Wachstum im Cloud-Geschäft zu sein. Nachdem man in diesem Bereich erst sehr spät aktiv geworden ist, sieht es nun so aus, als wäre man gerade noch rechtzeitig auf den anfahrenden Zug aufgesprungen.

Sozusagen fast aus dem Stand erreichte man einen Umsatz von 600 Mio. EUR, was einem Wachstum von ca. 115 % entspricht. Damit hängt man bereits bestehende Cloud-Anbieter direkt ab, was die Power SAPs wiederspiegelt und enormes Potential erahnen lässt. Zum Vergleich: Konkurrenten wie Amazon oder Microsoft konnten in diesem Segment „nur“ um 78 % bzw. 8 % zulegen.

Für SAP sind in dieser Sparte auch jüngste Kooperationen sowohl mit Siemens als auch mit Google interessant. Aber nicht nur im sozusagen neuen Cloud-Business konnte man sich steigern, sondern auch auf Gesamtkonzerneben. Eine Erhöhung der Erträge um stolze 11 % untermauert die langfristig attraktive Daseinsberechtigung.

Vorstandsvorsitzender Bill McDermott verlor durch einen tragischen Unfall im Sommer sein linkes Auge. Jetzt im Oktober kehrt er zurück nach Walldorf, um das Steuer wieder zu übernehmen. Die energische Einstellung, dass ihn ein solch einschneidendes Ereignis nur stärker machen wird und sich dementsprechend auch positiv auf SAP auswirke, darf dabei positiv gedeutet werden. Solch einen kämpferischen Kapitän wünscht man sich doch an der Spitze seiner Beteiligungen. Schließlich solltest du immer beachten, dass es das Management ist, welchem du dein Kapital anvertraust.

Sowohl der erfolgreiche Einstieg ins Cloud-Geschäft als auch der subjektive Pluspunkt in Form des CEO lassen SAP aus meiner Sicht weiterhin interessant erscheinen. Aus diesem Grunde bestehen berechtigte Chancen, den DAX mittel- bis langfristig weiter abzuhängen.

Robert Schleifenbaum (BASF)

Meine Lieblingsaktie im DAX ist im Moment BASF und dafür gibt es, trotz des Sinkfluges seit Mitte April, auch gute Gründe!

BASF ist der weltweit größte Chemiekonzern und breit aufgestellt. Der Konzern arbeitet in 5 Kernsegmenten:

  • Chemicals
  • Performance Products
  • Functional Materials & Solutions
  • Agrucultural Solutions
  • Oil & Gas

Durch diese Diversifizierung ist BASF ein Titel mit dem man gut schlafen kann, denn wenn es bei einem Geschäftsfeld mal weniger gut läuft, wird dieser durch die anderen Segmente gestützt. Weiterhin kommen auch Dividendenjäger bei BASF mit einer Dividendenrendite von ca. 4 % auf ihre Kosten. Diese sichere Dividende lässt einen so manchen Abwärtstrend entspannt beobachten.

Doch was genau kann der Aktie Flügel verleihen?

Zwei Wörter: Günstige Bewertung

Vergleichen wir doch einmal das Kurs-Gewinn-Verhältnis von BASF mit anderen Riesen aus der Chemiebranche. Das KGV von BASF liegt bei 13,5 für die Quartalsergebnisse der letzten 12 Monate. Der deutsche Konkurrent Bayer (WKN:BAY001) steht mit einem KGV von 26 da und ist somit wesentlich teurer bewertet. Genauso sieht es bei der Konkurrenz aus den USA aus, auch DuPont (WKN:AOMXTT) wird mit einem KGV von 26 bewertet. Air Liquide (WKN:850133) aus Frankreich ist mit einem KGV von 21,85 ebenfalls deutlich teurer. Bei Dow Chemical (WKN:850917) und Evonik (WKN:EVNK01) sieht die Bewertung ähnlich aus wie bei BASF, ist jedoch auch hier ein wenig höher.

Natürlich setzen die genannten Unternehmen unterschiedliche Schwerpunkte und die höhere Bewertung der Konkurrenz ist teilweise aufgrund von bestimmten Wachstumskatalysatoren (z.B. Pharma bei Bayer) nicht völlig ungerechtfertigt, doch die Dimensionen machen für mich Folgendes klar:

BASF hat jede Menge Aufholpotenzial! Wer heute zu diesen Preisen einsteigt, kauft den Branchenprimus in der Chemiebranche zum Vorteilspreis.

Ralf Anders (Infineon)

Jetzt wo die Kurse im Schnitt um über 20 % von der Spitze zurückgekommen sind, gibt es selbstverständlich eine Reihe von guten Einstiegschancen im DAX. Allerdings ist das Aufwärtspotenzial der meisten Konzerne begrenzt. Unternehmen wie BASF oder Daimler können schließlich nicht von heute auf morgen ihren Umsatz verdoppeln. Infineon kann hingegen durch die Hinzunahme von Auftragsfertigern und Investitionen in seine eigenen Werke relativ flexibel seine Kapazitäten ausbauen.

Das Spin-off von Siemens hatte vor einigen Jahren schwere Zeiten durchgemacht, aber durch die Fokussierung auf seine Stärken zählt es heute wieder zur Spitze der internationalen Halbleiterindustrie. Für große aktuelle Themen wie Elektromobilität, IT-Sicherheit, Energieeffizienz und industrielles Internet entwickelt Infineon nicht nur zentrale Chips und Sensoren, sondern verfolgt einen ganzheitlichen Systemansatz.

Seine Führungsposition bei Leistungshalbleitern konnte Infineon durch die Übernahme von International Rectifier zum Jahreswechsel 2014/2015 weiter ausbauen. Dies wird dem Unternehmen helfen, auf internationalen Märkten noch stärker Fuß zu fassen, insbesondere in den USA, dem Zentrum der Informationstechnik.

Ich bin überzeugt davon, dass die aktuellen technischen Megatrends sich außerordentlich positiv auf die gesamte Halbleiterbranche auswirken werden. Infineon ist in diesem Umfeld ausgezeichnet aufgestellt und wird voraussichtlich in hohem Maße von der anziehenden Nachfrage profitieren. Insbesondere das Segment Chip Cards & Security entwickelt sich mit einer Steigerung von 38 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bereits sehr dynamisch, wie die letzten 9-Monatszahlen zeigen. Es würde mich nicht wundern, wenn der Konzern seinen Umsatz in den kommenden Jahren verdoppelte. Deshalb halte ich die Infineon-Aktie im Moment für die attraktivste Option im DAX.

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Andreas Meyer besitzt keine der erwähnten Aktien. Robert Schleifenbaum besitzt keine der erwähnten Aktien. Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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