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Swatch hat in China Apple gerade bei Mobile Payment geschlagen

Apple (WKN:865985) hat erst vor Kurzem ein neues Unternehmen angemeldet. Apple Technology Service (Shanghai) Ltd. wird in der Freihandelszone in Shanghai arbeiten und Apple Pay den chinesischen Kunden nahebringen. CEO Tim Cook sagte vor dem Start von Apple Pay in China, es wäre eine der obersten Prioritäten auf der Liste. Es gab aber Probleme mit China UnionPay, das fast ein Monopol auf Zahlungen in China hat.

SWATCH BELLAMY. BIDQUELLE: SWATCH.

SWATCH BELLAMY. BIDQUELLE: SWATCH.

Aber als Apple seine ersten Schritte auf dem Markt machte, stellte der Schweizer Uhrenmacher Swatch (WKN:865126) eine neue Uhr für mobile Zahlungen in China vor. Die Swatch Bellamy ist keine vollfunktionale Smartwatch, aber sie enthält einen NFC-Chip, um damit Zahlungen vorzunehmen. Die Uhr verfügt über keine Verbindung zum Internet oder einem mobilen Gerät. Stattdessen ist Swatch eine Partnerschaft mit UnionPay und Bank of Communications eingegangen, um Zahlungen über den Chip möglich zu machen. Diese Zahlungen werden dann vom Konto des Nutzers abgebucht. Die Uhr kommt im Januar auf den Markt und soll 580 yuan (91USD) kosten. Danach soll sie auch in der Schweiz und den USA auf den Markt kommen.

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Warum China so wichtig für Swatch ist

Die Analysten bei Bernstein schätzen, dass 45 % der Swatch-Verkäufe aus China kommen. Aber ein gesättigter Uhrenmarkt im niedrigen bis mittleren Preissegment und eine schwächelnde chinesische Wirtschaft haben dazu geführt, dass die Nettoeinnahmen von Swatch in der ersten Jahreshälfte um fast 20 % gefallen sind verglichen mit dem Vorjahresniveau.

Doch es kam noch schlimmer. Der Schweizer Uhrenmacher hat starke Konkurrenz von anderen Smartwatches. Jean-Claude Biver, CEO von TAG Heuer von LVMH, sagte vor Kurzem bei CNBC, dass die Apple Watch eine große Konkurrenz im Bereich von 200 USD bis 2.000 USD darstelle. Ein aktueller Bericht von dem Forschungsunternehmen RedTech Advisors/ Talking Data behauptet, dass Apple seit dem Verkaufsstart im Mai bereits über eine Million Apple Watches in China verkauft habe. Das ist etwa ein Fünftel aller bisher verkauften Exemplare.

Dieses Wachstum macht den traditionellen Uhrenherstellern Probleme. Jetzt müssen sie mit ihren eigenen Smartwatches antworten. Tag Heuer und Fossil haben sich mit Intel und Alphabet (Google) (WKN:A14Y6H) zusammengetan, um Android-basierte Smartwatches mit Intelprozessoren auf den Markt zu bringen.

Swatch ist keine Partnerschaft mit diesen Tech-Giganten eingegangen. Stattdessen entwickelt das Unternehmen Uhren mit Gesundheits- und Zahlungsfunktionen, wie die Fitness-Smartwatch Zero Touch One und die erwähnte Bellamy, mit der man Zahlungen vornehmen kann. Bisher hat Swatch keine Pläne verlauten lassen, eine vollfunktionale Smartwatch zu bauen.

Warum sich Apple keine Sorgen macht

Swatch ist Apple vielleicht bei den mobilen Zahlungen in China zuvorgekommen, aber Apple wird sich darüber wahrscheinlich keine Sorgen machen. Zusätzlich zu den über eine Million verkauften Apple Watches war auch die Nachfrage für die iPhones robust. Allein am ersten Verkaufswochenende wurden drei bis vier Millionen Exemplare abgesetzt.

DIE APPLE WATCH. BILDQUELLE: APPLE.

DIE APPLE WATCH. BILDQUELLE: APPLE.

Laut Daten von Counterpoint Research kontrollierte Apple 12 % des chinesischen Smartphone-Marktes im zweiten Quartal. Damit ist Apple der drittgrößte Mobiltelefonhersteller im Land hinter Xiaomi und Huawei. Vor ein paar Monaten übertrafen die Downloads von iOS-Apps in China die in den USA. Dieses starke Wachstum bei Hardware und Software gibt Apple große Durchsetzungskraft bei der Aushandlung von guten Vertragsbedingungen. Darum haben sich die Verhandlungen mit UnionPay wahrscheinlich auch so lange hingezogen.

In den USA bekommt Apple 0,15 USD pro 100 USD an verarbeitetem Zahlungsvolumen. Die chinesischen Banken, die alle Transaktionen untereinander über UnionPay schicken, wollten diese Gebühren bisher nicht verlangen. Aber da das Ökosystem von Apple auch in China wächst, wird auch die Nachfrage der Kunden nach Apple Pay wachsen. Daher wird UnionPay vielleicht einen Kompromiss mit Apple eingehen müssen. Swatch kann sich nicht auf dieses Ökosystem stützen. Stattdessen kann sich Swatch nur auf die Stärke seiner Marke und den potenziellen Erstanbietervorteil bei den mobilen Zahlungen verlassen.

Aber wenn man bedenkt, wie viele Leute schon die Apple Watch in China gekauft haben, dann könnte ein Abkommen mit UnionPay von den Kunden einfach als ein Extra gesehen werden. Umgekehrt könnte die Zahlungsfunktion der Swatch Bellamy nicht ausreichen, um mit der Apple Watch und ihren vielen Funktionen mithalten zu können. Darüber hinaus muss die Bellamy auch erst bei einer der 2.785 Filialen der Bank of Communication registriert werden. Das wäre eine weitere Hürde.

Timing ist alles

Vor ein paar Monaten stimmte Google zu, auf Transaktionsgebühren für Creditkartenunternehmen bei Android Pay zu verzichten. Das kam daher, dass viele große Kreditkartenunternehmen zuerst mit Apple ihre Verträge geschlossen hatten. Danach hatten sie ein System eingeführt, das andere Zahlungsdienste daran hindert, Transaktionsgebühren zu verlangen. Da Google zuvor keine Verträge abgeschlossen hatte, konnten sie sich keine solchen Gebühren sichern.

Swatch gab keine Details über den Vertrag mit UnionPay bekannt, aber sie haben wohl eher Konditionen wie Google als Konditionen wie Apple bekommen. Apple wird wahrscheinlich einen Kompromiss mit UnionPay anstreben, damit sie noch Einnahmen damit generieren können. Daher ist es Apple wahrscheinlich egal, dass Swatch mobile Zahlungen vor ihnen eingeführt hat.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A- und C-Aktien) und Apple. Motley Fool empfiehlt Fossil and Intel.

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und wurde am 22.10.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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