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Die besten Schnäppchen auf dem Aktienmarkt: VW, Apple, Gilead Sciences und zwei weitere Aktien

Da der S&P 500 seit Anfang des Jahres im negativen Bereich liegt, sind einige Aktien hoher Qualität zu wahren Schnäppchen geworden, die nun auch zu Schnäppchenpreisen gekauft werden können. Deswegen haben wir unsere Fool-Mitarbeiter darum gebeten, ihre Ideen für Aktien, die zurzeit zu attraktiven Preisen gehandelt werden und großartige langfristige Investitionen sein könnten, zu teilen.

Dan Caplinger: Es kommt selten vor, dass das wertvollste Unternehmen auf dem Aktienmarkt auch ein Schnäppchen ist, aber genau das ist gerade beim Technologie-Giganten Apple (WKN:865985) der Fall. Die Aktie wird zurzeit mit dem 13-fachen seiner Einnahmen gehandelt und eine Dividendenrendite von fast 2 % sorgt für wertvolles Einkommen. In den letzten Jahren ist der Aktienpreis beeindruckend gestiegen.

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Die Bedenken entstehen durch den Mangel an innovativen neuen Produkten, da das Unternehmen einfach mit neuen Versionen seiner wichtigsten Produkte wie der iPhone-Serie aufwartet. Jedoch hat Apple hart daran gearbeitet, den Wert seines Ökosystems zu untermauern und es ermuntert diejenigen, die bereits Apple-Produkte besitzen, regelmäßig aufzurüsten. Noch wichtiger ist es, dass Apple zu derzeitigen Preisen nicht unbedingt im gleichen Tempo wie früher wachsen muss. Wenn es einfach seine aktuellen Einnahmen hält, kann es seine gegenwärtige Bewertung ohne Schwierigkeiten rechtfertigen.

Apple bietet dir quasi ein solides Unternehmen und zusätzlich potenziell massives Wachstum in der Zukunft, sollte es in den nächsten Jahren mit einem weiteren innovativen Produkt aufwarten können. Diese Chance gibt es für eine Top-Aktie nicht oft, aber Apples Kombination aus Stabilität und möglichen Belohnungen macht seine Aktie zu einem Schnäppchen, das sich Investoren genauer anschauen sollten.

Alex Dumortier: Ich weiß, dass viele Leser denken werden, ich sei verrückt, wenn ich jetzt den in Schwierigkeiten steckenden Autohersteller Volkswagen AG (WKN:766403) als „bestes Schnäppchen“ erwähne, aber lasst mich ausreden.

Es gibt einen Grund dafür, dass VW preiswert ist: ein riesiger globaler Skandal rund um seinen Emissionsbetrug, der einzigartig in der Geschichte des Unternehmens ist. Ohne Frage hat dieser Skandal den Wert von Volkswagens Anteilen geschmälert, aber spiegelt der Preisrückgang diesen Schaden wider oder übertreibt er ihn? Es gibt gute Gründe an Letzteres zu glauben.

Hier ist ein Beispiel dafür, wie das passiert sein könnte.

Die grundlegende Frage, die sich potenzielle Volkswagen-Aktionäre stellen müssen, ist die nach den Gesamtkosten des Skandals, die Strafzahlungen, rechtliche Festlegungen und verlorene Verkaufszahlen mit einbeziehen.

Eine der höchsten Kosten ist die Strafe, der sich Volkswagen seitens der Environmental Protection Agency (Umweltschutzbehörde) ausgesetzt sieht. Dabei handelt es sich um jene Behörde, die dem Unternehmen zuerst vorwarf, Emissionsstandards zu verletzen.

Mittlerweile weiß jeder, dass die Höchststrafe, die Volkswagen bekommen kann, bei 18 Milliarden USD liegt, was sich aus 37.500 USD für jedes der 482.000 Autos in den USA zusammensetzt, auf dem die Schummel-Software installiert wurde.

In diesem Fall ist diese Annahme jedoch falsch. Die weit verbreitete Zahl 18 Milliarden USD ist nicht korrekt und übertreibt die mögliche Strafe.

Ein gewissenhafter Analyst, Max Warburton von Sanford A. Bernstein, hat sich die Regulierungen der Behörde angeschaut und herausgefunden, dass die Maximalstrafe für ein 140 PS starkes Auto bei 21.775 USD liegt. Außerdem nimmt die Strafe nach den ersten zehn Autos ab und für das 100.001. Auto liegt sie bei nur noch 3,2 % der Strafe des ersten Autos. Herr Warburton schätzt, dass die EPA-Strafe bei höchstens 7,4 Milliarden USD liegen wird. Der Unterschied zwischen 18 Milliarden USD und 7,4 Milliarden USD entspricht 19,63 EUR pro Volkswagen-Anteil – fast ein Fünftel des Preises der Aktie am 8. Oktober.

Einige kluge Beobachter glauben, Volkswagen sei unterbewertet. Der Bewertungsexperte der New York University Aswath Damodaran bewertet sie in einem, wie er es nennt, „wahrscheinlichem Fall“ mit 139 EUR. Die berühmte Kolumne Lex der Financial Times sieht ihren Wert bei 130 EUR. Die Aktien schlossen mit 103,50 EUR am 8. Oktober.

Volkswagen sieht durch eine Überreaktion nach dem Emissionsskandal wie ein Schnäppchen aus, aber sei gewarnt, dass es sich hier um eine spekulative Situation handelt, in der permanenter Kapitalverlust mit Sicherheit möglich ist.

Brian Feroldi: Es tut mir leid, wenn ich wie eine gesprungene Schallplatte klinge, aber die Marktbewertung von Gilead Sciences (WKN:885823) überrascht mich weiterhin, obwohl das Unternehmen beeindruckende Zahlen vorweist und seine Erwartungen erhöht. Deswegen denke ich, es ist zurzeit ein guter Ort für dein Geld.

Gilead hat zurzeit die führende Position im Kampf gegen zwei Krankheiten: Hepatitis C und HIV, was dem Unternehmen viel Geld bringt. Es stehen auch potenzielle Verbindungen an, die derzeit in 36 verschiedenen klinischen Untersuchungen getestet werden und von denen sich viele bereits in einem späten Stadium befinden. Während einige dieser Verbindungen darauf abzielen, die führende Position des Unternehmens zu festigen, sollen andere in neue Märkte vordrängen. Das Unternehmen arbeitet derzeit an Heilungsmöglichkeiten für Hepatitis B und AIDS und da ich die Geschichte des Unternehmens kenne, werde ich nicht gegen seinen Erfolg wetten.

Anscheinend macht sich der Markt gerade Sorgen darüber, dass Konkurrent Abbvies Viekira Pak die Profite der Hepatitis-C-Behandlungen Sovaldi und Harvoni schwinden lassen wird. Ich denke, diese Ängste sind überzogen, da Gileads Hepatitis-C-Profite seit der Einführung von Viekira weiter gewachsen sind. Dass Hillary Clinton verschreibungspflichtige Medikamente zu einem politischem Thema gemacht hat, hat der Aktie mit Sicherheit auch nicht geholfen.

Aber wenn ich einen Schritt zurück gehe, sehe ich ein Unternehmen, das schnell wächst, Geld anhäuft und seine eigenen Aktien zurück kauft. Es zahlt eine kleine Dividende und wird mit weniger als dem 9-fachen seiner geschätzten Einnahmen für 2016 gehandelt. Das ist einfach eine Kombination, die ich nicht ausschlagen kann, weswegen Gilead meine Lieblingsidee für neues Geld ist.

Selena Maranjian: Es gibt viel, das man an Amgen (WKN:867900) in diesen Tagen mögen kann, wie zum Beispiel seine Gewinnmargen von über 25 %. Richtig gelesen – für jeden Dollar, den das Unternehmen mit Verkäufen verdient, behält es mehr als 0,25 USD. Das Unternehmen ist auch eine Cash-generierende Maschine mit einem jährlichen Free Cashflow von über 8 Milliarden USD. Das gibt Amgen viel Flexibilität, um Chancen zu nutzen.

Um Biotechnologie-Unternehmen einzuschätzen, sind die wichtigsten Eigenschaften, nach denen Investoren schauen, die Anzahl ihrer zugelassenen Behandlungen und der in Vorbereitung. Amgen hat vor Kurzem die Zulassung für das LDL-Cholesterin senkende Medikament Repatha erhalten und das ist eine große Sache, da mehr als 70 Millionen Amerikaner hohe LDL-Werte haben. Das Medikament hat Konkurrenz und sein Preis von 14.000 USD jährlich könnte herausgefordert werden, wenn teure Medikamente mehr mediale Aufmerksamkeit bekommen. Es hat aber viele weitere Medikamente auf dem Markt. Enbrel wurde im ersten Halbjahr 2015 im Wert von 2,5 Milliarden USD verkauft, Neulasta für 2,3 Milliarden USD und EPOGEN und Aranesp für ungefähr 1 Milliarde USD – unter anderen wachsenden Leistungsträgern. Amgen entwickelt auch Biosimilar-Produkte, für die es potenzielle jährliche Umsätze von mehr als 3 Milliarden USD erwartet.

In seinem letzten Quartal hat Amgen die Erwartungen von Analysten für Umsatz und Gewinn pro Aktie überboten und sie sind jeweils um 4 % und 8 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das Management hat sogar seine Projektionen erhöht. Im letzten Jahr hat das Unternehmen angekündigt, dass es Pläne hat, Zulassungen für 10 Therapien zu beantragen oder Ergebnisse aus späten Stadien vorzulegen – und das zwischen 2014 und 2016. Außerdem ist die Amgen-Aktie mit einem erwartetem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 13 weit unter seinem Fünf-Jahres-Durchschnitts-KGV von fast 16 zu einem verlockenden Preis zu haben. Die Aktie zahlt eine Rendite von über 2 %, und hat sich damit in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt.

Sean Williams: Sie ist bei weitem nicht die am schnellsten wachsende Aktie der Welt, aber wenn es um Schnäppchen für Value- und Income-Investoren geht, fällt es mir schwer, eine bessere Aktie als Fords (WKN:502391) zu finden.

Der einfachste Grund, Ford zu mögen, ist, dass das Unternehmen seinen Kunden gut zuhört und ihnen gibt, was sie wollen. Wir sehen mehr technischen Luxus im Fahrzeuginnenraum und trotzdem gehen die Preise für Mittelklassewagen nicht durch die Decke. Außerdem können wir einen Ruck Richtung EcoBoost-Motoren erkennen, welche bessere Kraftstoffeffizienz bieten, ohne Kraft zu opfern, wenn sie gebraucht wird. Und Ford weiß natürlich, wie man verschiedene Preise anbietet, um an den größtmöglichen Teil der Bevölkerung zu appellieren.

Ford hat außerdem laut IHS Automotive den loyalsten Kundenstamm. IHS hat 16,5 Millionen Neuwagenregistrierungen angeschaut und herausgefunden, dass Ford-Besitzer am ehesten bei der Marke bleiben. Im Vergleich dazu hat General Motors mehr als 30 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2014 zurückgerufen und der Rivale Volkswagen hat für Schlagzeilen gesorgt, als klar wurde, dass das Unternehmen bezüglich der Emissionsraten seiner Dieselmotoren quasi gelogen hat. Obwohl er kein Heiliger ist, sieht Ford wie ein vertrauenswürdiger Name in der Autobranche aus.

Denk zum Schluss an Fords Chancen auf dem globalen Markt. Das Unternehmen wird um 10 % von Chinas schnell wachsendem Automarkt buhlen, während es auch seine Fühler Richtung Indien und nach anderen Schwellenländern ausstreckt. Fords globale Chancen sind noch nicht erschöpft.

Wenn Ford in der Lage ist, 2 USD Gewinn pro Aktie bis 2017 (der aktuelle Aktienpreis liegt bei ungefähr 14 USD) zu erreichen, mit einem Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis von nur 0,4 gehandelt wird und eine Dividendenrendite von über 4 % hat, würde ich sagen, ist es ein gutes Schnäppchen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Gilead Sciences. The Motley Fool empfiehlt Ford und General Motors.

Dieser Artikel wurde von Brian Feroldi auf Englisch verfasst und am 18.10.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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