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Aktien im Rückblick: EZB treibt den DAX, Lufthansa im Sinkflug, Südzucker hebt ab

Die Hoffnung auf noch mehr billiges Zentralbankgeld schiebt nicht nur in den USA die Aktienkurse an. Das zeigte sich am Donnerstag, als die Erwartung einer weiteren Lockerung der Geldpolitik der EZB den DAX und andere europäische Leitindizes aufwärts schickte.

Dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren historisch niedrigen Leitzins unverändert lassen würde, war allgemein erwartet worden. Viel interessanter fanden die Börsianer was EZB-Präsident Mario Draghi auf einer Pressekonferenz unmittelbar nach der Zinsentscheidung verkündete: „Der EZB-Rat ist bereit, im Rahmen des Mandats alle verfügbaren Instrumente zu nutzen, um einen angemessenen Grad an geldpolitischer Lockerung zu erreichen.“

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Diesen Satz interpretierte die Mehrheit der Marktteilnehmer wie folgt: Die Chancen stehen gut, dass die EU-Währungshüter das seit März dieses Jahres laufende Anleihen-Kaufprogramm entweder verlängern oder ausweiten werden – oder beides. Kein Wunder also, dass der DAX nach der EZB-PK in den 10.500-Punkte-Bereich vordrang.

Das Ziel der EZB-Bemühungen: Die Banken im Euroraum, denen die EZB Staatsanleihen abkauft,  sollen mehr Kredite an Verbraucher und Unternehmen vergeben, um die noch schwächelnde Konjunktur anzukurbeln und die gefährlich niedrige Inflation nach oben zu drücken.

Weil Zinsanlagen bei einer Verlängerung oder Erweiterung des EZB-Programms noch unattraktiver würden, ziehen die Aktienkurse bereits an, bevor die Geldschwemme ihr eigentliches Ziel erreichen kann. Wie zum Beispiel am Donnerstag…

Was war an der Börse los?

Der DAX (WKN:846900) setzte am Wochenbeginn seinen Erholungskurs fort und markierte im Handelsverlauf im Bereich von 10.200 Punkten ein Vierwochenhoch. Am Ende des Tages verblieb beim Stand von 10.164 Zählern ein Plus von 0,6 %. Am unteren Ende der Standardwerteliste fanden sich wieder einmal die Versorger E.ON (WKN:ENAG99) und RWE (WKN:703712) ein, die 2,6 % und 1,5 % abgaben.

An die Spitze der DAX-Tabelle schickten die Marktteilnehmer die Aktie der Deutschen Bank (WKN:514000), die 3,7 % zulegte. Zuvor war bekannt geworden, dass der neue Vorstandschef John Cryan hart durchgreifen will, um den arg ramponierten Ruf des Frankfurter Geldhauses aufzupolieren: Im Zuge eines radikalen Konzernaufbaus stehen in der Vorstandsetage weitere Personaländerungen an, die mit einem Neuzuschnitt der Geschäftssparten einhergehen.

Am Dienstag legte der Markt eine kleine Verschnaufpause ein: Der deutsche Leitindex verbuchte beim Handelsschluss bei 10.147 Zählern ein Minus von 0,2 %. Besonders gefragt waren Anteilscheine der Deutschen Telekom (WKN:555750), deren Kurs nach der Kaufempfehlung einer US-Investmentbank um 2,2 % anstieg.

Weniger Grund zur Freude hatten Aktionäre der Lufthansa (WKN:823212), deren Papiere sich um 1,2 % verbilligten. Der Grund für das Minus:  Nach den zahlreichen Pilotenstreiks muss sich die Airline jetzt auf Arbeitsniederlegungen des Kabinenpersonals vorbereiten.

Ein paar nette handgeschriebene Zeilen an gute Freunde werden demnächst deutlich teurer, wenn man sie nicht persönlich abgibt. Die Nachricht, dass die Deutsche Post (WKN:555200) das Briefporto auf 70 Cent anheben und damit die größte Erhöhung seit Jahrzenten durchsetzen will, bescherte der Post-Aktie am Mittwoch ein Kursplus von 4,2 %.  Der Gesamtmarkt war ebenfalls freundlich gestimmt, weil einige besonders optimistische Marktteilnehmer am Vortag des EZB-Zinsentscheids auf eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms der Zentralbank wetteten: Der DAX legte 0,9 % auf 10.238 Zähler zu.

Im MDAX (WKN:846741) war ein Wert besonders gefragt: Nach der Prognose einer US-Investmentbank, dass der Zuckerpreis steigen werde, stieg auch der Kurs der Aktie von Südzucker (WKN:729700) um 11,7 %.

Am Donnerstag hielten sich die Marktakteure bis zur Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank zurück. Kurz nach Beginn der Veranstaltung setze der DAX zum Höhenflug an und stieg bis zum XETRA-Schluss um 2,5 % auf 10.492 Punkte. Der Grund für den Kurssprung: Die Zentralbank ließ den Leitzins zwar unverändert, aber EZB-Chef Mario Draghi machte den Anlegern Hoffnung auf eine weitere geldpolitische Lockerung im Dezember. Trotzdem setzten die Papiere der Lufthansa ihren Sinkflug fort und landeten mit einem Minus von 1,5 % am unteren Ende der Tabelle.

Den größten Kursanstieg im Blue-Chip-Index verzeichnete Vonovia (WKN:A1ML7J). Die Aktie der Immobiliengesellschaft verbuchte ein Plus von 6,4 %, nachdem die im MDAX gelistete Konkurrentin Deutsche Wohnen (WKN:A0HN5C) (+5,2 %) die Absicht aufgegeben hatte, die kleinere, aber ebenfalls im Mid-Cap-Index enthaltene Mitbewerberin LEG Immobilien (WKN:LEG111) (+5,1 %) zu übernehmen. Ganz freiwillig war der Verzicht des Deutsche-Wohnen-Managements nicht: Großaktionäre hatten Druck ausgeübt. Die Chefs wollen sich nun darauf konzentrieren, die Übernahme des eigenen Unternehmens zu verhindern. Vonovia hat bereits ein milliardenschweres Angebot gemacht.

Am Freitag setzte der DAX seine Klettertour fort. Dank guter Quartalsergebnisse großer US-Unternehmen und einer freundlichen Wall Street stieg der deutsche Leitindex bis 13:00 Uhr um rund 2 % und drang bis zur 10.700er-Marke vor.

Wie geht es weiter?

Am Montag (26.10.) erhalten wir einen Hinweis zur Stimmung in der deutschen Wirtschaft: Der ifo-Geschäftsklimaindex für Oktober wird veröffentlicht. In den USA legt das Technologieunternehmen Xerox Quartalszahlen vor.

Am Dienstag (27.10.) berichtet der Chemieriese BASF (WKN:BASF11) über die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal. In den Vereinigten Staaten lassen u. a. Merck & Co, Pfizer, Twitter und Apple die Analysten in ihre Bücher schauen und veröffentlichen Quartalszahlen.

Wir wünschen den Lesern des Motley Fool ein angenehmes Wochenende.

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Winfried Rauter besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Twitter und Apple.



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