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Kurswechsel bei VW: Weniger Diesel, mehr Elektroautos

Wie will VW (WKN:766400) den Abgasskandal hinter sich lassen?

Mit Elektroautos, wie es aussieht.

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Am Dienstag gab die VW-Führung einen Überblick ihrer zukünftigen Pläne. Details nannte man zwar keine, aber der Überblick deutet an, dass VW sich weniger auf Diesel verlassen will und Vorbereitungen trifft, um das Angebot an Elektroautos deutlich zu erhöhen.

Der neue Baukasten

Bevor wir über Elektroautos sprechen, hier noch ein bisschen Hintergrund:

Im Gegensatz zu den meisten Autobauern, deren Modelle auf einer „Plattform“ oder „Architektur“ basieren, baut VW viele seiner Fahrzeuge mit Hilfe seiner modularen Baukastenstrategie. Hier werden vorgefertigte Komponenten zu Modulen zusammengefasst, die dann an neue Fahrzeugmodelle angepasst werden können. Das ist dann in etwa so, als würde man Autos aus Legosteinen bauen, aber jeder Legostein ist ein vollwertiger Teil eines Autos. Das Ergebnis sind große Einsparungen bei der Entwicklung und bei der Massenfertigung aller gemeinsamen Teile.

VW verfügt über ein paar verschiedene Baukästen, aber der wichtigste ist der sogenannte Modulare Querbaukasten. Der MQB wird für kleine und mittelgroße Fahrzeuge mit Frontantrieb und Allradantrieb benutzt, darunter der Audi A3 und die VW-Modelle Golf, Jetta und Passat, einige der bestverkauften Modelle von VW.
Der Vorstoß in den Bereich Elektroautos beginnt mit MQB, aber das ist noch nicht alles.

Mehr Elektroautos und Hybride

VW gab am Dienstag an, dass ein MQB entwickelt würde, um Plug-in-Hybriden mit größerer Reichweite zu bauen, sowie Elektroautos in Massenfertigung mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern.

Das sind genau die Parameter, an denen auch die Konkurrenten ihre batterieelektrischen Fahrzeuge ausrichten. General Motors, Nissan und Tesla Motors wollen alle ihre Elektroautos mit vergleichbarer Reichweite und Preisen zwischen 30.000 USD und 40.000 USD in den nächsten Jahren auf den Markt bringen.

Aber das Bemerkenswerteste in dieser Erklärung war die Erwähnung von „Massenfertigung“. VW denkt dabei offenbar nicht an hunderte, sondern an tausende oder vielleicht auch mehr.

Noch viel mehr Elektroautos

VW gab in der Erklärung an, man wolle mit der Entwicklung eines neuen Baukastens mit dem Namen „MEB“ beginnen. Das soll ein ein Baukasten für mehrere Marken sowohl für PKWs als auch für leichte Nutzfahrzeuge werden, für alle Karosserien und Fahrzeugtypen. Damit sollen besonders „emotionale Konzepte“ möglich sein, wie auch eine Reichweite von 250 bis 500 Kilometern.

Es hieß auch in der Erklärung, der neue Phaeton würde als Elektroauto neu definiert werden mit großer Reichweite und einem emotionalen Design.

Der ursprüngliche Phaeton war eine teure (ab 70.000 USD) Luxuslimousine als Aushängeschild für die Marke VW. Der nächste soll ähnlich werden, mit Diesel- und Benzinmotor, aber der ganz neue Phaeton soll überarbeitet werden, um Tesla Konkurrenz zu machen.

Neuausrichtung für die Zukunft

Vor Bekanntwerden des Skandals machte VW große Fortschritte im Bereich Elektroautos. Ein vollelektrischer SUV von Audi ist für Anfang 2018 geplant und ein schnittiger neuer Porsche soll etwa ein Jahr später auf den Markt kommen. Der Skandal hat für viele, darunter auch euren bescheidenen Fool und Autor dieses Artikels, zu der Frage geführt, ob VW sich das Programm jetzt noch leisten kann. Aber ich dachte auch, dass sie vielleicht bei den Elektroautos einen Zahn zulegen werden, um den Skandal hinter sich zu lassen.

Und so könnte es jetzt auch kommen.

Der Markenchef von VW, Herbert Diess, fasste es in einer Erklärung zusammen: „VW positioniert sich für die Zukunft. Wir werden effizienter, wir konzentrieren uns besser auf unsere Produktpalette und unsere Technologien und wir schaffen Platz für zukunftsweisende Technologien, indem wir unser Effizienzprogramm vorziehen.“
Im Gegensatz zu vielen in der Führung von VW ist Diess kein echter VWler. Er war zunächst Forschungs- und Entwicklungschef bei BMW bevor VW ihn anheuerte, um den in Not geratenen Autobauer fit für die Zukunft zu machen. Offiziell trat er seinen Dienst am 1. Juli an, nur ein paar Monate vor dem Skandal.

Dieser Status als Außenseiter – und der Skandal – geben ihm die Freiheiten, um große Veränderungen auf den Weg zu bringen. Könnte das der Katalysator für eine breite, industrieweite Bewegung hin zu den Elektroautos werden? Wir werden sehen, aber ausschließen sollte man es auf jeden Fall nicht.

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Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und wurde am 13.10.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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