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Warum die Probleme von VW noch schlimmer werden könnten

Wenn du nicht in letzter Zeit absichtlich die Nachrichten gemieden hast, wie einige Kunden von Volkswagen (WKN:766400), dann hast du sicher davon gehört, wie schlimm der Abgasskandal für den Autobauer ist. Ein kurzer Blick auf die US-Verkaufszahlen im September zeigt nur einen Teil des Schadens, da der Skandal ja erst in der zweiten Monatshälfte bekannt wurde. VW konnte im September bei den Umsätzen 7,3 % zulegen, das ist aber nur die Hälfte des Industriedurchschnitts und weit entfernt von den 23 % von Ford.

Es ist wahrscheinlich, dass im nächsten Monat, wenn die Ergebnisse für den Oktober bekannt gegeben werden, VW deutlich schlechtere Resultate zu vermelden haben wird. Es könnte aber noch schlimmer werden, da sich die anderen großen Hersteller in Position bringen, um von der Schwäche von VW zu profitieren.

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Das ist die Gelegenheit

Der Skandal gibt den anderen Autobauern, die auch in Europa vertreten sind, wie Fiat Chrysler und Ford die Chance, VW direkt ein paar Marktanteile abzujagen. FCA bietet VW-Kunden in Italien Rabatte von 500 EUR beim Kauf von kleineren Fiat-Modellen bis zu 1.500 EUR für einen Jeep Grand Cherokee. Diese Rabatte kommen noch zusätzlich zu den Gutschriften, wenn man sein Fahrzeug in Zahlung gibt. Ford gibt einen Bonus von 750 EUR für jeden VW, der in Zahlung gegeben wird, egal ob es sich um einen Diesel- oder einen Benzinmotor handelt.

„Das ist keine normale Konkurrenzsituation, sondern die Plünderung eines Rivalen, der in Schwierigkeiten steckt.” sagt ein anonymer Händler der Zeitschrift Automotive News Europe. Ich persönlich bin da nicht seiner Meinung. So ist das Geschäft in einem Industriezweig mit hohem Konkurrenzdruck. Das ist keine unübliche Taktik, da öfter Anreize geschaffen werden, um die Kunden zum Markenwechsel zu bewegen. Zugegeben, es ist viel seltener, dass ein bestimmter Autobauer angegriffen wird, wie hier Volkswagen.

Bisher scheint es, als würde sich diese Rabattschlacht vorrangig in Europa abspielen, aber das könnte sich schon bald in andere Märkte ausbreiten und es hält VW auch nicht davon ab, proaktiv im amerikanischen Markt aufzutreten.

Volkswagen bereitet sich auf einen Kampf vor

VW bietet seinen amerikanischen Kunden im Oktober einen Bonus von 2.000 USD für „Kundentreue”. Damit will man verhindern, dass die Kunden der Marke den Rücken kehren. Das bedeutet, dass bestehende VW-Kunden einen Abschlag von 2.000 USD beim auf eines neuen VW-Modells mit Benzinmotor oder Hybridabtrieb erhalten, zusätzlich zu bereits bestehenden Rabatten.

Laut Kelley Blue Book, gaben 53 % von 1.000 befragten Personen nach dem Skandal an, sie wären „generell” oder „sehr” misstrauisch gegenüber VW. 64 % der Befragten waren sich des Skandals zumindest bewusst.

Die Kunden in den USA sind nicht nur misstrauischer gegenüber VW, die großen Autobauer könnten auch wertvolle Marktanteile in Europa mit ihren strategischen Anreizen gewinnen. Darüber hinaus, während alle Zahlen ja momentan noch Spekulation sind, könnte der Abgasskandal alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. VW könnte die Kosten von 4,4 Milliarden USD von General Motors Rückruf von mehr als 30 Millionen Fahrzeugen im letzten Jahr wie Kleingeld aussehen lassen.

Credit Suisse schätzt die Gesamtkosten des Skandals im schlimmsten Fall auf bis zu 87 Milliarden USD ein. Das klingt nicht nur verrückt verglichen mit den Rückrufkosten von GM, es würde auch die Kosten von BPs Ölkatastrophe im Golf von Mexiko um 60 % übertreffen.

Für Anleger ist die Sache klar: Das ist eine üble Situation und es könnte noch viel schlimmer werden, bevor es wieder besser wird. Was einmal ein gutes Investment in einen Autohersteller war, ist jetzt eine Sache, die man sich aus sicherer Distanz ansehen sollte.

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Motley Fool empfiehlt Ford und General Motors.

Dieser Artikel wurde von Daniel Miller auf Englisch verfasst und wurde am 11.10.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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