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Gilead wird seine Anleger enttäuschen – aber aus gutem Grund

Nach einem kurzen Anstieg im Sommer hat Gilead Sciences (WKN:885823) den Großteil seiner Jahresgewinne wieder abgegeben. Die Aktie scheint weiterhin an der Marke von 100 USD festzustecken. Das Problem ist, dass die Wall Street sich immer mehr Sorgen macht, der Hepatitis-C-Markt könnte schon gesättigt sein, und davon könnten die Umsätze des Biotech-Unternehmens dann auch bald betroffen sein.

GILD DATEN VON YCHARTS.

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Dutzende von Analysten an der Wall Street glauben, dass die Gewinne und Umsätze das nächste Jahr über keine Fortschritte machen werden. Ein genauer Blick auf die Zahlen offenbart große Unsicherheit über die künftigen Umsätze und Gewinne.

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Die Schätzungen für den Gewinn pro Aktie liegen zwischen 9,73 USD und 14,45 USD. Diese Prognosen klaffen deutlich weiter auseinander als bei vielen anderen Biotech-Unternehmen. Das zeigt, wie viel gerade an der Wall Street über die Wachstumsperspektiven von Gilead diskutiert wird.

QUELLE: GILEAD.

QUELLE: GILEAD

In diesem Fall müssen wir uns die 4 Gründe für diese Diskrepanz ansehen:

1. Wird sich Gilead gegen das Konkurrenzprodukt Viekira Pak von Abbvie (WKN:A1J84E) im nächsten Jahr und danach behaupten können? Das ist eine große Unbekannte.

2.   Möglicherweise wird Merck (WKN:659990) eine experimentelle Hepatitis-C-Therapie auf den Markt bringen. Dies könnte den ganzen Markt negativ beeinflussen und zu weiteren Preisnachlässen führen.

3.   Niemand weiß, wie es mit Gileads Umsätzen bei den Hepatitis-C-Medikamenten außerhalb der USA weitergeht. Generische Versionen von Sovaldi sind bereits in vielen Niedriglohnländern verfügbar. Diese stark vergünstigten Pillen könnten auch illegal in anderen Schwellenländern auftauchen.

4.   Sovaldi aus Ländern mit deutlich niedrigeren Preisen wie Indien taucht auch immer öfter in westlichen Ländern auf. Da vielen Patienten in den USA dieses Medikament verweigert wird, könnte dieser Trend im Lauf der Zeit immer stärker werden und damit die Umsätze von Gilead schmälern.

Alle diese möglichen Hindernisse haben zur Unsicherheit an der Wall Street beigetragen und das sind meistens schlechte Nachrichten für den Kurs einer Aktie. In einfachen Worten: Die Wall Street braucht Klarheit über Gileads Einnahmen im nächsten Jahr bevor sie die Aktie über die 100-Dollar-Marke lassen.

Eine Übernahme bitte

Falls du die Fragestunde von Gilead und die Präsentationen neulich gesehen hast, dann bist du dir wahrscheinlich dessen bewusst, dass die Analysten das Management andauernd wegen einer möglichen Übernahme angesprochen haben – und zwar eine derart große, dass alle Fragen zu den Einnahmen sofort verstummen könnten. Als Gilead vor einigen Wochen 10 Milliarden USD an neuen Schulden aufgenommen hatte, schienen alle davon überzeugt, dass es das Vorspiel zu einer größeren Übernahme werden würde.

Ich mache nur ungern die Hoffnungen der Aktionäre zunichte, aber ich halte es für äußerst zweifelhaft, dass hier eine derart große Übernahme bevorsteht. Und dafür gibt es mehrere Gründe.

Zuerst einmal hat Gilead das Aktienrückkaufsprogramm dramatisch erhöht und dieses Jahr eine Dividende eingeführt. Man beginnt nicht, die Aktionäre zu belohnen, wenn man sich auf eine größere Übernahme vorbereitet. Das wäre einfach schlechtes Management, weil dann die Ratingagenturen einem die Kreditwürdigkeit herunterstufen würden.

Zweitens glaube ich, dass die Anleger verstehen müssen, dass eine große Übernahme eine ziemliche Abkehr von Gileads Plan wäre. Die normale Strategie ist es, kleinere Medikamentenhersteller mit Produkten in den ersten Teststadien zu kaufen. Daher ist es schwer zu verstehen, warum Gilead auf einmal vergessen sollte, wie sie so weit kommen konnten und ein größeres Unternehmen kaufen sollten, dessen Produkte schon auf dem Mark sind.

Das letzte Argument ist, dass es gerade keine guten mittelgroßen Biotech- oder Biopharmaunternehmen gibt, die Gilead helfen würden, mehr zu verdienen. Die Konkurrenten haben doch genau dasselbe Problem. Bei fast jeder Übernahme in diesem Jahr wird erwartet, dass sie kurzfristig die Gewinne schmälern wird. In einfachen Worten: Eine große oder mittelgroße Übernahme würde Gileads kurzfristiges Gewinnproblem nicht lösen.

Was passiert als Nächstes?

Mein Bauchgefühl sagt mit, dass Gilead weiter seine eigene klinische Pipeline entwickeln wird und vielleicht ein paar kleinere Übernahmen vornehmen wird. Auf diese Art kann das Unternehmen seine gesunden Finanzen benutzen, um die kurzfristigen Gewinne durch Aktienrückkäufe zu stützen und um die Einnahmen zumindest größtenteils weiter organisch wachsen zu lassen.

Das ist natürlich nicht so aufregend wie sich das viele gewünscht hätten, aber ich glaube, es ist eine gute Strategie. Was die Anleger jetzt gerade sehen, ist ein öffentliches Tauziehen zwischen dem Wunsch der Wall Street nach kurzfristigen Fortschritten und der Pflicht des Managements, das Unternehmen langfristig profitabel zu machen.
Obwohl eine Multimilliarden-Dollar-Übernahme helfen könnte, den Kurs kurzfristig aufzuwerten, herrschen im Moment einfach nicht die richtigen Bedingungen und daher wäre es langfristig keine kluge Entscheidung. (Das heißt, es gibt kein gutes Übernahmeziel zu einem attraktiven Preis.)

Daher sollten die Anleger vielleicht erst ihre Erwartungen drosseln, was die Übernahme angeht und sich stattdessen auf die robuste Pipeline konzentrieren, die gleich mehrere Kandidaten mit großem Potenzial enthält.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences.
Dieser Artifasst und wurde am 10.10.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.kel wurde von George Budwell auf Englisch ver



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