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3 Wetten auf die Autoindustrie in den nächsten 5 Jahren

Wer der Autoindustrie folgt, weiß bereits, dass Ford (WKN: 502391) ein großes Risiko eingegangen ist, als man seinem profitabelsten und wichtigsten Auto, dem 2015 F-150 Aluminiumteile in der Karosserie eingebaut hat. Man hofft durch den niedrigeren Kraftstoffverbrauch mehr Nachfrage nach dem LKW in den nächsten Jahren zu erzeugen.

Solche Risiken sind in der Autoindustrie keine Seltenheit, da es ein Industriezweig mit großem Konkurrenzdruck ist, in dem mehrere weltweit agierende Großkonzerne sich gegenseitig durch neue Innovationen übertreffen wollen. Hier sind drei nicht ganz ernst gemeinte Vorhersagen für die nächsten Jahre.

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DER FORD 2015 F-150 MIT ALUMINIUMKAROSSERIE KÖNNTE IN ZUKUNFT FÜR FURORE SORGEN. BILDQUELLE: FORD MOTOR COMPANY.

DER FORD 2015 F-150 MIT ALUMINIUMKAROSSERIE KÖNNTE IN ZUKUNFT FÜR FURORE SORGEN. BILDQUELLE: FORD MOTOR COMPANY.

John Rosevear: Hier ist meine Vorhersage: Diesel ist am Ende. Es könnte länger als 5 Jahre dauern, bis das Realität wird, aber die ersten Anzeichen könnte man bis dahin schon sehen.

Diese Prognose könnte für alle etwas überraschend kommen, die wissen, dass die Hälfte der verkauften Neufahrzeuge in Europa Dieselfahrzeuge sind. Das wird sich wohl nicht ändern, bis die EU ihre Umweltgesetze noch einmal groß überdenkt. Aber in den Nachwehen des Abgasskandals von Volkswagen (WKN:766400), denke ich, könnte das wirklich passieren.

Dieselmotoren sind sehr attraktiv für Leute mit grünem Gewissen, da Dieselmotoren sparsamer sind als Benzinmotoren. Bei sonst gleichen Voraussetzungen stoßen sie weniger CO2 pro Kilometer aus als Benzinmotoren. Kohlendioxid wird auch mit der globalen Erwärmung in Verbindung gebracht. Die Kontrolle dessen ist eine Priorität der Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt, darunter auch in Europa, wo die Steuern und Regulierungen Dieselautos einen finanziellen Vorteil bieten.

Aber es geht eigentlich gar nicht um die Verschmutzung. Stickoxide stehen auch in Verbindung mit Smog, saurem Regen und einer ganzen Reihe von Atemwegserkrankungen. CO2 zieht die ganze Welt auf subtile Art und Weise in Mitleidenschaft, aber Stickoxide belasten Städte und Regionen mit hohem Verkehrsaufkommen auf ganz und gar nicht subtile Art und Weise.

Vor einigen Jahren wollte man den Smog in Kalifornien bekämpfen. Daher senkte die US Regierung die Grenzwerte für Stickoxide. Die Autoindustrie schaffte es, die Benzinmotoren sauber genug laufen zu lassen, aber da Dieselmotoren mehr Stickoxide ausstoßen, war es deutlich schwerer, diese sauber laufen zu lassen. Daher gibt es auch deutlich weniger Dieselautos in den USA als in Europa. Amerika hat strengere Emissionsgesetze.

Die neue “saubere Dieseltechnologie” hat Dieselautos in den letzten Jahren auch in den USA zu größerer Beliebtheit verholfen. Aber ein sauberer Diesel ist anscheinend immer noch ein großes Problem: Die Ingenieure von VW mussten mit einer Software die Ergebnisse manipulieren, um die Abgastests zu bestehen und um gleichzeitig die Fahrleistung und Sparsamkeit zu erhalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ich glaube es ist gut möglich, dass der VW-Skandal zu einem globalen Umdenken führen wird, wie viel Sinn es hat, Diesel als “grüne” Technologie weiterzuentwickeln. (Das war übrigens eine Sache, die von VW und den anderen deutschen Autobauern vorangetrieben wurde.) Ich glaube, Elektroautos scheinen immer mehr eine vernünftige Option für den Massenmarkt zu sein und da Benzinmotoren sauberer und effizienter laufen, als man vor nicht allzu langer Zeit noch für möglich gehalten hatte, werden Dieselmotoren immer unattraktiver.

Jason Hall: Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage voraus, dass Tesla Motors (WKN:A1CX3T) 2020 mindestens 250.000 Autos ausliefern wird. Das ist fünfmal mehr als sie dieses Jahr verkaufen. Das wären etwa 30 % jährliches Wachstum bei den verkauften Einheiten.

Ich glaube auch, dass Tesla in fünf Jahren der größte Hersteller von Elektroautos sein wird, selbst wenn die großen Autobauer endlich anfangen vollelektrische Fahrzeuge für den Massenmarkt zu bauen. Und hier sind die Gründe:
Der Vorsprung von Tesla gegenüber den konventionellen Autobauern ist wahrscheinlich größer als die meisten zugeben wollen. Wenn die Industrie uns eines immer wieder vor Augen geführt hat, dann dass sie sich die ganze Mühe nicht wegen ein paar Dollar machen. Ein gutes Beispiel ist die Nachricht, dass Porsche den sogenannten „Tesla-Killer“ mit größerer Reichweite, schnellerer Aufladung und Porsche-Fahrvergnügen entwickelt…
… der in etwa fünf Jahren dann auf den Markt kommt.

Hier ist der Knüller: Die beworbenen Daten des Mission E von Porsche basieren auf technologischen Fortschritten, die noch nicht gemacht wurden. Und das ist die bisher größte Bedrohung für Tesla.

Versteht mich nicht falsch, Tesla wird nicht der einzige Hersteller in fünf Jahren sein. Aber wegen dem wahnsinnig erfolgreichen Model S, dem neuen Model X und dem Model 3 in nicht allzu ferner Zukunft, wird der Vorsprung in diesem Segment in den nächsten Jahren nur noch größer werden.

Daniel Miller: Ford Motor Company (WKN:502391) hat seit der Wirtschaftskrise Unglaubliches geleistet und sich neu erfunden. Die Verpflichtung gegenüber immer besserer Qualität und Sparsamkeit führte zum Ford Fusion, der schnell zum zweitbestverkauften Auto in den USA wurde. Die Verkäufe für SUVs gehen momentan in den USA durch die Decke und ich würde darauf wetten, dass Ford auch den Bronco in ein paar Jahren wieder auf den Markt bringen wird. Der wird sich dann mehr als 200.000mal im ersten Jahr bei voller Produktion verkaufen. Damit wäre der Bronco zu Fords fünftbestverkauftem Modell im US-Markt im letzten Jahr geworden.

Das Comeback des Bronco ist natürlich momentan nur Spekulation und Ford hat auch bisher keine offiziellen Pläne dazu verlauten lassen. Aber er würde definitiv ins Portfolio passen. Die Modelle Escape, Edge und Explorer verkaufen sich alle gut in den USA, aber keiner der drei wird als richtiger Off-Road-Geländewagen gesehen und sie werden auch nicht so vermarktet. Die Wiederauflage der Bronco würde es Ford ermöglichen, die Off-Road-Kunden anzusprechen, die momentan bei Jeep einkaufen.

Theoretisch hat das Comeback Sinn, aber das hier ist die Realität: Man kann nicht einfach mit den Fingern schnippen und die Produktion geht los. Was aber sehr interessant ist, ist, dass Ford schon angekündigt hat, man wolle die Produktion der neuen Focus und C-Max vom Werk in Michigan 2018 weg verlegen. Das könnte die nötigen Kapazitäten für den Bronco in den USA schaffen, wo es besser ist, Fahrzeuge mit höheren Margen zu produzieren, wie SUVs und LKWs.

Der Bronco würde sehr gut in das Portfolio von Ford passen und da sich SUVs gerade sehr gut verkaufen, günstige Finanzierungsmöglichkeiten verfügbar sind und die Benzinpreise niedrig sind, gibt es scheinbar keinen besseren Zeitpunkt, um den Bronco wieder zu neuem Leben zu erwecken.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla Motors. Motley Fool empfiehlt Ford.

Dieser Artikel wurde von Daniel Miller, Jason Hall und John Rosevear auf Englisch verfasst und wurde am 03.10.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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