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Wer ist wirklich für die niedrigen Ölpreise verantwortlich? Die Antwort könnte dich überraschen

Wenn du in Energieaktien investiert hast, dann weißt du selbst, was der niedrige Ölpreis im letzten Jahr angerichtet hat. Die meisten geben der OPEC die Schuld für die gefallenen Preise und warum tausende Ölarbeiter in den USA jetzt arbeitslos sind. Aber ist die OPEC wirklich schuld? Ein Blick auf die Daten offenbart etwas Anderes.

Die OPEC treibt den Ölpreis… bis sie es nicht mehr tut

Die OPEC hat ein Problem damit, wie sie wahrgenommen wird. Da sie ein Kartell mit fast 30 % der weltweiten Ölproduktion ist, hat sie einen immensen Einfluss auf den Ölpreis, was viele zu der Annahme verleitet, sie würde den Ölpreis kontrollieren.

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Jahrzehntelang war die Rolle der OPEC die eines Stabilisators auf dem Ölmarkt. Wenn die Preise zu weit stiegen, produzierte die OPEC mehr Öl, um die Preise wieder zu senken und wenn die Preise zu weit sanken, dann produzierte sie weniger, um die Preise wieder steigen zu lassen. Diese Formel führte seit den frühen 80ern zu relativ stabilen Preisen, bis sich vor etwa 10 Jahren alles änderte.

Damals begannen die amerikanischen Ölunternehmen mit dem Fracking, um Millionen von Barrel aus der Tiefe zu fördern. Das Öl ist immer dort gewesen, und man wusste das auch seit Jahrzehnten, aber erst als die Ölpreise auf knapp 100 USD pro Barrel schossen, lohnte sich die Förderung.

Die Ölproduktion in den USA explodierte, als sich der Ölpreis bei etwa 100 USD stabilisierte. Allein in den Jahren 2013 und 2014 förderte man 2,478 Millionen Barrel zusätzlich zur weltweiten Tagesproduktion. Kanada förderte noch einmal 0,662 Millionen Barrel pro Tag.

BILDQUELLE: U.S. ENERGY INFORMATION ADMINISTRATION.

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Aber während die Förderung in den USA explodierte, wuchs die weltweite Nachfrage zwischen 2012 und 2014 nur um 2,119 Millionen Barrel pro Tag . Die USA und Kanada verschuldeten die Überversorgung ganz allein, nicht die OPEC.

BILDQUELLE: U.S. ENERGY INFORMATION ADMINISTRATION.

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Das Wahrnehmungsproblem der OPEC kommt daher, dass sie die Preise so lange auf diesem Hoch ließen. Das führte zu neuer Konkurrenz auf dem Markt von außerhalb des Kartells. Das ist ein Grund, warum sie im letzten Sommer den Ölpreis nicht angehoben haben.

Die OPEC ist nicht das Problem

Der Grund, warum der Ölpreis im letzten Sommer so einbrach, war nicht, dass die OPEC den Markt mit Öl überschwemmt hätte. Die OPEC hat die Produktion nicht zurückgefahren, um die amerikanische Produktion auszugleichen, wie sie es in der Vergangenheit vielleicht getan hätte. Die OPEC ließ die Ölproduktion 2014 bei 30,1 Millionen Barrel pro Tag.

Selbst 2015, als Saudi Arabien die Produktion nur leicht erhöht hat, um den Druck auf die Schieferölproduzenten weiter hoch zu halten, wird von der OPEC nur ein Anstieg der Fördermenge von 0,8 Millionen Barrel pro Tag erwartet. Das sind sogar weniger als die erwarteten 1,17 Millionen Barrel an global gestiegener Nachfrage.

Es ist nicht immer so wie es scheint

Die OPEC bekommt oft die Schuld für die fallenden Ölpreise in die Schuhe geschoben. Aber wenn deine Energieaktien gefallen sind und du nach Schuldigen suchst, dann könnte der wahre Schuldige vielleicht woanders liegen. Ohne die Mehrproduktion beim Schieferöl wären die Ölmärkte heute nicht so überversorgt und das ist die Schuld der USA und nicht der OPEC.

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Dieser Artikel wurde von Travis Hoium auf Englisch verfasst und wurde am 03.10.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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