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Honda hat ein neues Auto mit Wasserstoffantrieb – aber wer wird es kaufen?

Honda (WKN:853226) hat am vergangenen Mittwoch angekündigt, dass es ein neues Auto mit Wasserstoffantrieb auf der Tokyo Motor Show im Oktober vorstellen wird.

Das Auto, welches Honda vorläufig den „FCV“ (für „fuel cell vehicle”) nennt, ist ein Prototyp einer neuen Limousine, deren Produktion Honda im nächsten Jahr plant.

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Honda versucht sich seit Jahren an Autos, die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betrieben werden und hat sein erstes Brennstoffzell-Auto schon im Jahr 2002 auf den Markt gebracht. Die vergangenen Brennstoffzellen-Hondas wurden jedoch in einer kleinen Anzahl meistens zu Forschungszwecken produziert.

Dieser Vorstoß sieht ernsthafter aus. Denkt Honda, dass Brennstoffzellen eine rosige Zukunft haben?

Hondas FCV ist gut mit dem Mirai vergleichbar

Zumindest auf dem Papier steht Hondas FCV gut neben seinem direktem Rivalen, dem Wasserstoff-betriebenen Mirai von Toyota (WKN:853510), da.

Der FCV ist ein bisschen größer als der Mirai. Sein Innenraum ist ungefähr mit der Größe des Honda Accord vergleichbar und fünf Menschen können in dem Auto sitzen. Das Armaturenbrett des FCV sieht ein bisschen futuristisch aus, aber nicht zu unbekannt: Es sieht wie etwas aus, das Honda tatsächlich bauen und verkaufen möchte.

Wie bereits in dem FCV Concept, den Honda im vergangenen Jahr vorgestellt hat, wartet dieser FCV mit vielen stilistischen Finessen auf, die den Luftwiderstand des Autos minimieren sollen, um seine Reichweite zu verlängern. Diese wurden aber in der letzten Version etwas heruntergeschraubt.

Der Innenraum des FCV Concept. Quelle: The Motley Fool

Der Innenraum des FCV Concept. Quelle: The Motley Fool

Das Fahrzeug wird von der aktuellsten Version von Hondas „Brennstoffzellenstapel“ betrieben. Honda sagt, dass der neue Stapel um einiges kleiner ist als die Version der letzten Generation und ungefähr die gleiche Größe wie Hondas 3,5 Liter V6 Gasmotor hat. Das bedeutet, er wird unter die Haube vieler seiner bereits existierender Fahrzeuge passen. Honda könnte also Brennstoffzell-Versionen seiner Modelle liefern, sollte die Nachfrage vorhanden sein.

Honda sagt, dass der FCV nächstes Jahr in Produktion gehen soll. Er wird Ende März in Japan zu kaufen sein und etwas später in Europa und den USA.

Aber wer wird es kaufen?

Wie verhalten sich Brennstoffzellen im Vergleich zu Batterien?

Wie der Mirai wird auch der Honda durch eine Brennstoffzelle betrieben, die chemisch die Energie eines Kraftstoffs (in diesem Fall Wasserstoffgas) in Elektrizität umwandelt. Das einzige „Abgas“ ist Wasserdampf.

Mit anderen Worten: Ein Auto, welches mit Brennstoffzellen betrieben wird, ist ein elektrisches Auto, welches die Brennstoffzelle und einen Wasserstofftank anstelle einer großen Batterie nutzt. Das hat natürlich einen offensichtlichen Nachteil: Wo kaufst du Treibstoff, wenn du Wasserstoff brauchst?

Momentan gibt es nur wenige Wasserstoff-Tankstellen in den USA. Viele weitere sind geplant, sollte sich die Technologie als vielversprechend erweisen.

Viele Experten zum Thema umweltfreundliche Autos sind der Meinung, dass Batterien eine vielversprechendere Technologie seien. Aktuelle Methoden der Massenproduktion von Wasserstoff sind zurzeit nicht gerade umweltfreundlich und die derzeitig mangelhafte Tankinfrastruktur macht sie zu einer umständlichen Alternative.

Aber Brennstoffzellen-Verfechter sagen, ihre Technologie habe einen entscheidenden Vorteil gegenüber Batterien: Ladezeit.

Selbst die besten batteriebetriebenen elektrischen Autos auf dem Markt brauchen immer noch Stunden, um sich komplett aufzuladen. Toyota-Führungskräfte haben gesagt, sie glauben, dass deswegen noch viele Mainstream-Kunden diesen Autos fernbleiben werden.

Honda behauptet, der Wasserstoff-Tank des FCV könne in nur drei Minuten aufgefüllt werden. Mit einem vollen Tank hat der FCV laut Honda eine Reichweite von über 700 km. Er ist damit besser als Toyotas Mirai, welcher ungefähr 500 km mit einem vollen Tank fahren kann. Beide überbieten die Reichweite von Tesla Motors Model S.

Aber hier ist der Knackpunkt: Dieser Vorteil hält vielleicht nicht lange.

Batterien ziehen weiterhin hohe Investitionen an

Volkswagen (WKN:766400) hat vor Kurzem elektrische Fahrzeuge von Audi und Porsche vorgestellt, die anscheinend große Sprünge in Richtung Ladekapazität machen.

Das SUV von Audi habe eine Reichweite von über 500 km und könne in nur 50 Minuten komplett aufgeladen werden, sagt das Unternehmen. Es wird in ungefähr zwei Jahren produziert werden.

Es ist möglich, dass Volkswagens jüngste Probleme die Veröffentlichung des elektrischen Audis verzögern werden, aber wenn Tesla keinen ähnlichen Sprung hinlegen kann, wird es trotzdem nicht weit hinten liegen.

Um es kurz zu machen: Die Ladezeiten verringern sich.

Mehr Brennstoffzellen-Autos kommen auf den Markt, aber das Zeitfenster schließt sich

Andere Autohersteller haben zumindest damit begonnen, mit Brennstoffzellen zu experimentieren. Hyundai hat eine kleine Anzahl einer Brennstoffzellen-betriebenen Version seines Tuscon SUV zum Leasen in Kalifornien angeboten. Zusätzlich sind einige Autohersteller in Joint Ventures involviert, die an kommerziell realisierbaren automobilen Brennstoffzellenstapel arbeiten und diese Ende des Jahrzehnts fertigstellen wollen.

Aber werden Wasserstoff-Autos einen großen Vorteil gegenüber batteriebetriebenen Autos haben, wenn erschwingliche Versionen auf den Markt kommen?

In die Technologie für batteriebetriebene Elektroautos werden große Summen investiert und es gibt verschiedene Anstrengungen, um kostengünstigere Batterien massenhaft zu produzieren. (Tesla ist nicht das einzige Unternehmen, welches an einer „Gigafabrik“ arbeitet). Wahrscheinlich werden bald die Kosten von batteriebetriebenen elektrischen Autos die von vergleichbaren Benzin-betriebenen einholen oder sogar unterbieten.

Die Ladezeiten werden weiterhin ein Problem bleiben, aber der Fortschritt, den Volkswagen gemacht hat (oder zumindest behauptet, gemacht zu haben), deutet darauf hin, dass Ladezeiten in nächster Zeit wohl nicht in der Lage sein werden, mit einer dreiminütigen Tankzeit zu konkurrieren, jedoch könnten sie bald „gut genug“ sein.

Wer wird dann ein Wasserstoff-Auto kaufen? Das ist die Frage, von der ich mir eine Antwort erhoffe, wenn Honda seinen FCV offiziell auf der Tokyo Motor Show präsentiert.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla Motors.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und am 30.9.15 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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