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Solar wird in den USA abgehen – und dann fallen

Der Solarbranche geht es gerade prächtig. Bislang war in diesem Jahr Solarenergie für satte 40 % aller neuinstallierten Elektroanlagen verantwortlich. Allerdings wird bald einer der Faktoren für diesen Erfolg von der Bildfläche verschwinden. Wenn du in Solartechnik investierst, solltest du dir darüber im Klaren sein.

Wachstum dank Maßnahmen der US-Regierung

Im Oktober 2008 hat die US-Regierung sich dazu entschlossen, Solarenergie zu fördern. Mit dem sogenannten „Investment Tax Credit“ (ITC) konnten Unternehmen, die sich auf die Installation von Solaranlagen spezialisiert haben, Steuerersparungen bis zu 30 % bekommen, ohne Obergrenze.

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Diese Einsparmöglichkeiten waren der Funke, der nötig war, um die ganze Branche zu entfachen. Für Unternehmen wie First Solar (WKN:A0LEKM) war der ITC der Schlüssel zur Skalierung. Die Verkäufe stiegen nach 2006 in die Stratosphäre, erst in den vergangenen paar Jahren hat man ein Plateau erreicht. Und obschon es unmöglich ist, durch Korrelation eine Kausalität herzustellen, war doch der hohe Kostenfaktor wohl der Grund, aus dem Solar anfangs das Nachsehen gegenüber traditionellen Energieressourcen hatte.

Umsatz von First Solar. Daten von YCharts

Auch für Unternehmen wie SolarCity Corporation (WKN:A1J6UM), die sich auf Endkunden spezialisiert haben, hat sich der ITC bezahlt gemacht. Die Entscheidung, dem Kunden den gesamten Papierkram abzunehmen, um die Steuervorteile zu nutzen, stellte sich als kluger Schachzug heraus, Solarinstallationen waren einfach und erschwinglich – nicht anders darf es in Amerika sein. Solarcitys Website sagt: „Es kann schon abschreckend sein, sich auf den Seiten der Regierung nach Steuervorteilen schlau zu machen. SolarCity wird individuell auf Sie zugeschnitten alle Vorteile für Sie herausholen und in Ihrem Namen alle möglichen Anträge auf Vorteile ausfüllen und einreichen.“

Quelle: SolarCity Corporation

Erst der Boom…

Im Q2 2015 befinden sich in den USA ungefähr 20.000 Megawatt an Solaranlagen. Klingt viel, ist aber wohl nichts im Vergleich dazu, was zwischen Juli 2015 und dem Ende 2016 zu erwarten ist, wenn der ITC von 30 % auf 10 % für Solarinstallationen für Unternehmen sinkt. Der Solar Energy Industries Association (SEIA) zufolge sollen in diesen 18 Monaten 18.000 Megawatt installiert werden. Das komm in etwa dem nahe, was insgesamt bis 2014 an Anlagen im Land installiert wurde, und ist gleichbedeutend mit einem Zuwachs für Solarunternehmen.

… dann der Absturz

Quelle: SolarCity Corporation

Nach 2016 dürfte der Markt für Solar komplett anders aussehen. In den Jahren zwischen der ITC und dem Start von Barack Obamas „Clean Power Plan“, der Solarenergie unterstützt und erst 2020 in Kraft treten wird, erwartet die SEIA einen rapiden Abfall an Neuinstallationen – und das wissen die Solarunternehmen.

Im letzten Jahresbericht von Solarcity steht: „Unser Geschäft hängt derzeit stark von der Verfügbarkeit von Steuervorteilen, Rabatten und anderen Subventionen ab. Sollten diese nachlassen oder auslaufen, wird ein Einbruch zu erwarten sein.“ Ähnlich sagt es First Solar: „Das Nachlassen von Subventionen könnte zu verringerter Nachfrage bzw. verringerten Preisen für unsere Solareinheiten führen und damit unser Wachstum bzw. unsere Verkaufszahlen stutzen und damit unsere Ergebnisse gefährden.“ Beide führen in ihren Berichten den ITC an, und beide halten nicht damit zurück, dass der ITC bislang eine wichtige Rolle für das Geschäft gespielt hat.

Aber wie dem auch sei – ein Nachlassen in der Nachfrage nach Solarenergie ist natürlich nachvollziehbar. Wenn man sich mit Schokolade eindecken will und der Supermarkt ein Sonderangebot hat, das in einer Woche endet, dann wird man zuschlagen, bevor es zu spät ist. Wenn du weißt, dass in drei Wochen der Abverkauf beginnt, dann wartet man in der Regel, bis es soweit ist.

Was bedeutet das für dich?

Das Auf und Ab des Markts ist natürlich nichts, was einem Anleger große Freude bereitet. Allerdings gibt es bei Solarenergie einen interessanten Aspekt: nämlich, dass man darauf vorbereitet ist. Da es zur Zeit eine dreijährige Phase ohne staatliche Subventionen gibt, planen First Solar, SolarCity Corporation und andere Unternehmen vor. Die SEIA erwartet auch nur einen Boom, weil der Bust direkt hinterher kommen wird.

In der Zwischenzeit können die Quartalsberichte nicht schön aussehen, aber die Risiken, die damit einhergehen, sind bereits in die Prognosen und Bewertungen der Unternehmen eingeplant. Für langfristige Anleger könnte dies sogar vorteilhaft sein. Die Tatsache, dass Solar nicht mehr so wettbewerbsfähig sein wird, könnte die Unternehmen dazu bringen, noch effektiver zu haushalten und Kosten einzusparen. Es könnte auch dazu führen, dass mehr Bundesstaaten ihre eigenen Subventionspläne einführen. Bisher haben 50 % noch keine Solar-Förderungen. Vielleicht denken diese noch einmal darüber nach, vielleicht werden die, die bereits Förderungen haben, diese noch verstärken.

Für langfristige Anleger in der Solar-Branche könnte jetzt die ideale Zeit sein, um noch einmal zuzulegen. Der Alptraum des kurzfristigen Anlegers kann für langfristige Investoren das Paradies bedeuten. Die nächsten Jahre könnten sich als schöne Kaufgelegenheit entpuppen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt SolarCity. Dieser Artikel von Justin Loiseau erschien am 29.9.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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