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Amgens Milliarden-Dollar Cholesterin-Wette

Nach der Zulassung von zwei neuen Therapien für die Behandlung von Herzkrankheiten, läuft es richtig gut bei Amgen (WKN:867900). Aber anstatt eine Ehrenrunde zu drehen, entschied man sich letzte Woche Dezima Pharma zu übernehmen und sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen. Bei dieser Übernahme, die bis zu 1,5 Milliarden USD plus Lizenzgebühren kosten könnte, zahlt Amgen 300 Millionen USD in Cash, um Dezimas TA-8995, ein Cholesterinmedikament zu seiner Forschungspipeline hinzuzufügen.

Sie zapfen einen großen Markt an

Dieser Schachzug könnte sich als strategisch klug herausstellen, denn bis zu 76 Millionen Amerikaner könnten laut Express Scripts von cholesterinsenkenden Medikamenten profitieren.
Aktuell erhält weniger als die Hälfte dieser Patienten eine Behandlung für ihren erhöhten Cholesterinspiegel. Das geschieht normal in Form von Statinen, die die Produktion von schlechtem Cholesterin in der Leber reduzieren.
Wenn nur ein Bruchteil dieser Patienten ein neues Medikament wie TA-8995 kaufen würden, dann könnte Amgen damit jedes Jahr Milliarden verdienen.

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Amgen

Die Gelegenheit nutzen

Amgen hat bereits viel Geld für die Entwicklung und jetzt die Vermarktung von Repatha ausgegeben, ein hauseigenes Cholesterinmedikament, das im August die Zulassung von der FDA erhalten hat.
Repatha ist eigentlich für die Behandlung von seltenen Formen von hohen Cholesterinwerten aufgrund von genetischen Mutationen oder bei Patienten mit Herzleiden oder Schlaganfall zugelassen. Doch viele in der Industrie glauben, dass es trotzdem bei hunderttausenden von Patienten oder mehr benutzt werden wird. Falls dem so sein sollte, dann könnte sich der Listenpreis von 14.000 USD in Milliarden von Dollar in zusätzlichen Verkäufen für Amgen niederschlagen.

In diesem Fall wäre das, was Amgen für Dezima bezahlt hat, ein absolutes Schnäppchen.
Im Gegensatz zu Repatha, das als Injektion alle zwei Wochen oder einmal pro Monat verabreicht wird, um schlechtes Cholesterin aus dem Blut zu entfernen, wird TA-8995 einmal am Tag oral eingenommen, um das gute Cholesterin zu erhöhen und das schlechte zu senken, um Ablagerungen in den Arterien zu reduzieren.
TA-8995 versucht dies über eine Unterbindung des Proteins CETP zu erreichen, das den Transfer von Cholesterinestern und Triglyceriden zwischen gutem und schlechtem Cholesterin erleichtert.

In den Phase-2-Studien nahmen die Testpersonen TA-8995 entweder als Monotherapie oder zusammen mit einem Statin. Hier erreichte man eine Reduktion des schlechten Cholesterins von 45 % bis 48 % und eine Verbesserung der guten Choelsterinwerte um 161 %.

Zukunftsaussichten

Eine größere und langlebigere Bevölkerung unterstellt, dass Herzkrankheiten in Zukunft mehr Todesfälle verursachen können als heute. Das ist zugegebenermaßen ein Gedanke, der einem Angst machen kann, da Herzkrankheiten eine der am weitesten verbreiteten Todesursachen weltweit sind. Allein in den USA sterben jedes Jahr mehr als 600.000 Menschen, das macht ein Viertel aller Todesfälle aus.

Da Statine ihre cholesterinsenkende Wirkung bereits unter Beweis gestellt haben, glauben viele dass PCSK9-Medikamente wie Repatha und CETP-Hemmer wie TA-8995 den Patienten ähnliche Vorteile bieten könnten. Das wurde in klinischen Tests bisher aber noch nicht bewiesen. Noch nicht.

Amgen führt gerade solche Untersuchungen für Repatha durch, deren Abschluß 2017 erwartet wird. Sollten diese Tests beweisen, dass Repatha die Wahrscheinlichkeit eines Herztodes reduzieren kann, dann könnte Repatha auch bei deutlich mehr Patienten eingesetzt werden als ursprünglich geplant.

Es ist unklar, ob Amgen ähnliches für TA-8995 plant. Die Presseerklärung von Dezima zu TA-8995 merkte an, dass es den Cholesterinefflux erhöhen kann, was kardiovaskuläre Ereignissen verhindern kann. Daher schrieb Dezima in der Presseerklärung: „Zusätzlich zu der starken LDL-C-Reduzierung ist eine starke Risikoreduzierung kardiovaskulärer Ereignisse im Phase-3-Programm von TA-8995 zu erwarten.”

Natürlich werden die Anleger auf die Ergebnisse von Phase 3 warten müssen und das könnte noch Jahre dauern, da diese Studien wohl erst nächstes Jahr beginnen werden. Aber mit der bevorstehenden Markteinführung von Repatha und dem Potenzial von TA-8995 könnte Amgens Wette auf die Cholesterinbehandlung der Zukunft reiche Früchte tragen.

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Dieser Artikel wurde von Todd Campbell auf Englisch verfasst und wurde am 23.09.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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