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Die am schnellsten wachsenden Biotechaktien

Selbst nach der ersten Korrektur seit vier Jahren lassen Biotechaktien den S&P 500 weit hinter sich. Der börsengehandelte Fonds SPDR S&P Biotech hat in den letzten fünf Jahren die Leistung des S&P 500 um mehr als das Vierfache übertroffen (297 % gegen 72 %).

Es gibt ein paar Gründe, warum Investoren während eines steigenden oder eines sich erholenden Marktes Biotechaktien bevorzugen. Hauptsächlich liegt dies daran, dass Biotechaktien weniger aufgrund ihrer Fundamentalwerte bewertet werden, sondern mehr aufgrund ihres langfristigen Verkaufspotenzials. Fast neun von zehn Biotechunternehmen verlieren Geld. Traditionelle Bewertungskennzahlen funktionieren daher nicht bei der Bewertung. Wenn Investoren bereit sind, höhere Risiken in einem aufsteigenden Markt einzugehen, dann leuchten Biotechunternehmen heller als andere Branchen.

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Allerdings bieten Biotechaktien auch ein überragendes Wachstumspotenzial, wenn es ihnen gelingt, die Genehmigung für ihre experimentellen Medikamente zu erhalten und ihre Kosten niedrig zu halten.

Die am schnellsten wachsenden Biotechaktien

Welche Biotechaktien wachsen am schnellsten? Dies hängt ganz von den Kriterien ab, die du anlegst.

Auf meiner Suche nach der am schnellsten wachsenden Biotechaktie, habe ich Unternehmen herausgestrichen, die voraussichtlich bis 2018 Geld verlieren. Außerdem habe ich Unternehmen ignoriert, die nur eine geringe Marktkapitalisierung (unter 500 Millionen USD) haben. Übrig blieb eine Handvoll Biotechaktien, von denen man erwarten kann, dass sie ihren Gewinn in den kommenden fünf Jahren um mindestens 45 % pro Jahr steigern können.

Pacira Pharmaceuticals (WKN:A1H68T): Erwartetes jährliches Gewinnwachstum je Aktie in den kommenden fünf Jahren: 77 %. Dieses Unternehmen ist nur wenigen bekannt. Es soll aber die am schnellsten wachsende Biotechaktie sein. Vorhergesagt wird, dass die Wachstumsrate in den kommenden fünf Jahren bei 77 % liegt. Paciras Gewinn je Aktie soll sich in der Zeit von 2014 bis 2018 von 0,37 USD pro Aktie auf 4,35 USD erhöhen.

Quelle: Centers for Disease Control and Prevention.

Quelle: Centers for Disease Control and Prevention.

Das Produktportfolio hängt jedoch sehr stark von einem Produkt ab: Exparel: Exparel ist ein Nicht-Opioid, das im Operationssaal verabreicht wird, um Schmerzen nach der Operation zu verhindern. Im letzten Quartal machte Exparel 96 % des Umsatzes von Pacira aus bzw. 57 Millionen USD von 59,1 Millionen USD. Diese 57 Millionen USD Umsatz sind ein Anstieg von 27 % gegenüber den 44,9 Millionen USD, die Exparel im zweiten Quartal 2014 erreicht hatte. Sobald Pacia ein Markenimage für Exparel aufgebaut hat, sollte es in der Lage sein, seine Marketingausgaben herunterzufahren und zuzusehen, wie die Margen in die Höhe schießen.

Bei Pacira sollten Investoren jedoch ein Auge auf zwei Sorgen haben: Die Umsätze verlangsamen sich Jahr für Jahr und das Unternehmen hängt stark von diesem einen Mittel ab. Allerdings soll dies laut Management nur zeitweilig der Fall sein. Selbst wenn die Zukunft von Exparel rosig aussieht, Börsenschätzungen gehen davon aus, dass Exparel Umsätze jenseits der 400 Millionen USD bis 1 Milliarde USD generieren könnte, ist die Abhängigkeit von einem Medikament problematisch, wenn ein neuer Konkurrent den Markt betritt, Versicherungen es von der Liste nehmen oder seine Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Im Moment scheint keines dieser Probleme der Fall zu sein. Trotzdem ist die Aktie eher etwas für erfahrene Biotechinvestoren, die eine hohe Risikotoleranz haben.

Supernus Pharmaceuticals (WKN:A1JX3U): Erwartetes jährliches Gewinnwachstum je Aktie in den kommenden fünf Jahren: 70 %.

Knapp hinter Pacia liegt Supernus Pharmaceuticals. Supernus konzentriert sich auf die Entwicklung von Therapien von Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Die Börse erwartet, dass der Gewinn je Aktie von 0,32 USD im Jahre 2014 auf 2,06 USD bis 2018 ansteigt.

Im Gegensatz zu Pacia, welches stark von einem Medikament abhängt, hat Supernus von dem Umsatzwachstum zweier von der FDA genehmigten Mittel profitiert: Oxtellar XR und Trokendi XR. Diese werden bei der Behandlung von Epilepsie eingesetzt.

Quelle: Supernus Pharmaceuticals

Quelle: Supernus Pharmaceuticals

Der Umsatz von Oxtellar wuchs im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 60 % von 5 Millionen USD auf 8 Millionen USD. Der Umsatz von Trokendi verbesserte sich im gleichen Zeitraum auf 26,3 Millionen USD. Wenn man die Änderung der Bewertungsansätze nicht berücksichtigt, stieg der Umsatz von Trokendi um sagenhafte 148 %. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben von Supernus lagen im Vergleich dazu bei 6,9 Millionen USD in diesem Quartal. Die Bruttomarge übertraf somit 95 %.

Supernus hat zudem ein interessantes Produkt in der Pipeline: SPN-810, eine Behandlung für impulsive Aggressivität in Verbindung mit dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Die Phase 3 soll in den kommenden Monaten beginnen. In der Studie der Phase 2b verringerte das Mittel den R-MOAS-Wert (eine Kennzahl, die den Aggressionswert misst) statistisch signifikant um 51 %. Die Placebokohorte hingegen verzeichnete nur einen Rückgang um 40 %.

Wo liegt das Risiko bei Supernus? Vorrangig liegt es bei der Konzentration auf psychiatrische Produkte, die eine sehr hohe klinische Durchfallquote haben. Klinische Programme, die sich auf ADHS-bezogene Aggressivität und auch ADHS selbst konzentrieren, könnten vielversprechend sein, wenn sie erfolgreich sind, da die Konkurrenz in diesem Bereich gering ist. Allerdings scheitern viel mehr Mittel bei diesen Diagnosen als erfolgreich sind. Dies bedeutet einfach, dass Investoren die Bewertung an dem Erfolg des Epilepsiemittels ausrichten und das experimentelle psychiatrische Portfolio als i-Tüpfelchen sehen sollten.

Ligand Pharmaceuticals (WKN:A1C9RN): Erwartetes jährliches Gewinnwachstum je Aktie in den kommenden fünf Jahren: 45 %.

Zuguterletzt befindet sich Ligand Pharmaceuticals unter den am schnellsten wachsenden Biotechnologieaktien. Sein voraussichtliches jährliches Gewinnwachstum je Aktie liegt für die kommenden fünf Jahre bei 45 %. Die Börse glaubt, dass Ligand seinen Gewinn je Aktie im Jahre 2014 von 1,52 USD auf mehr als 6 USD bis 2018 steigern kann.

Das Unternehmen ist vielleicht nicht in der Lage, die außergewöhnlichen Wachstumsraten von Pacira und Supernuns zu erreichen, aber es könnte das attraktivste der drei Mittel sein, wenn man sich sein diversifiziertes Produktportfolio anschaut.

Quelle: Ligand Pharmaceuticals

Quelle: Ligand Pharmaceuticals

Ligands Brot- und Buttermedikament umfasst Kyprolis, welches gegen Multiple Myelome eingesetzt wird. Dadurch verdient es gestufte Lizenzgebühren, die von 1,5 % bei mehr als 250 Millionen USD Umsatz im Jahr auf 3 % bei einem Umsatz von mehr als 750 Millionen USD ansteigen. Nachdem das Mittel als Zweitbehandlung für Multiple Myelome zugelassen wurde, könnte Ligand eine Lizenzgebühr von 3 % in den kommenden 12 Monaten anstreben. Ligand erhält zudem Lizenzgebühren für Promacta, welches die Zahl der Blutblättchen im Blut erhöht.

Was Ligand besonders reizvoll macht, ist die Captisol-Technologie. Diese verbessert die Löslichkeit und Stabilität der Wirkstoffe. Gegenwärtig hat Ligand mehr als 120 Partnerschaften, in denen die Captisol-Technologie genutzt wird. Das heißt, dass es auf lange Sicht eine ganze Menge an Lizenzmöglichkeiten hat.

Das größte Risiko, was ich bei Ligand sehe, ist die Gefahr schwacher Umsätze. Die Modellierung von zukünftigen Umsätzen ist praktisch unmöglich aufgrund der 120 Partnerschaften und den Lizenzgebühren daraus. Schaut man sich die Wachstumsaussichten im kommenden Jahr an, ist es wahrscheinlich, dass Investoren ein Wachstum sehen werden. Im Quartalsvergleich könnten die Umsätze von Ligand jedoch fürchterlich aussehen.

Von den drei am schnellsten wachsenden Biotechaktien ist diese diejenige, die ich Investoren am ehesten ans Herz legen möchte.

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The Motley Fool besitzt keine der oben erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 21.09.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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