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Yandex besiegt Google auf russischem Boden

Obwohl der Suchmaschinengigant als eine der am meisten respektierten Firmen in den USA angesehen wird, ist Google (WKN:A110NH) im Ausland leider nicht so beliebt. In Europa gab es gleich mehrere Probleme auf Staatsebene: Die Regierungen von Frankreich, Deutschland und Spanien versuchten Google dazu zu zwingen, für die Links zu den Websites von Zeitungen zu bezahlen. Als Google diese entfernte oder drohte, die Verlage von Google News zu entfernen, lenkte man aber schnell ein.

Zusätzlich belastete noch eine andere Sache die Beziehung zwischen der EU und Google: Das Recht vergessen zu werden. Unter dieser gesetzlichen Regelung konnten die Europäer Google bitten, Links aus den Suchergebnissen zu löschen, falls diese nicht mehr gültig wären. Bei Google entsprach man dieser Bitte bei den unterschiedlichen Versionen für verschiedene Länder, sieht sich aber immer noch Kritik ausgesetzt, da die Suchergebnisse auf der amerikanischen Seite immer noch unverändert sind.

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Im Falle des transkontinentalen Russland steht Google aber vor einer neuen rechtlichen Herausforderung im Zusammenhang mit seiner Wettbewerbspolitik. Vor ein paar Monaten wurde eine Beschwerde eingereicht, in der Yandex (WKN:A1JGSL) Google die unfaire Bündelung von seinen Diensten und die Einstellung von Google als Standardsuchmaschine bei seinem Android-basierten mobilen Betriebssystem unterstellt. Putin und Co. Scheinen die Meinung von Yandex zu teilen – zum Schaden von Google natürlich.

Ein großes Problem für Googles Geschäftsmodell

Im Zentrum des Problems ist das Monetarisierungsmodell von Android. Obwohl Android theoretisch eine Open-Source-Plattform ist, sieht die Realität ganz anders aus. Um den Nutzern die gewohnte Erfahrung zu bieten, müssen Googles API ( application programming interfaces/ Anwendungsprogrammschnittstellen) benutzt werden und genau da liegt der Haken. Um die App eines Drittanbieters mit diesen zu verbinden und Push Notifications und andere Funktionen zu nutzen, braucht man Googles Apps.

Laut Behauptungen von Yandex ist dies eine unfaire Bündelung von Diensten, was der Konkurrenz schade und Innovation unterbinde. Google wird vielleicht gezwungen sein, einige Suchfunktionen von Yandex auf seinen Geräten zu erlauben. Diese könnten sogar schon vorinstalliert werden und Google wird vielleicht eine Strafe zahlen müssen, falls dieser Beschluss rechtskräftig werden sollte. Auch wenn das nur eine übermäßig patriotische Bestrafung im Sinne eines russischen Unternehmens ist, so liegt hier doch ein großes Risiko für Google.

Googles wahre Angst: Die EU

Google ist zwar bei weitem der Marktführer bei den Betriebssystemen in China, aber an den Verkäufen verdienen sie dort sehr wenig. Der Grund dafür ist, dass im Gegensatz zu anderen Teilen der Welt China es Google untersagt, seine API’s, Gmail, Google Maps und Google Docs zu nutzen. Man tut dies, um den einheimischer Konkurrenten hier einen Wettbewerbsvorteil zu geben. Zusätzlich hat man Google in China gesperrt. Obwohl Android dort sehr weit verbreitet ist, ist es nicht besonders lukrativ. Und obwohl Russland bisher nicht komplett protektionistisch erscheint, so schmerzt doch jedes Mal, wenn eine Regierung in den Wettbewerb eingreift.

Die größte Angst von Google ist, dass sich dies auf die EU ausbreiten könnte. Bei den mobilen Suchmaschinen beträgt Googles weltweiter Marktanteil etwa 92 %. Die EU hat auch eine offene Ermittlung gegen Google eingeleitet. Man wirft Google vor, das Android-Ökosystem dazu zu benutzen, die Mobilfunkanbieter davon abzuschrecken, konkurrierende Apps auf Smartphones aufzuspielen. Falls Russlands Beschluss nur der erste Vorbote von mehreren Antitrust-Verordnungen sein sollte, könnte das auch Googles Dominanz beeinträchtigen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Google (A und C-Aktien). Motley Fool empfiehlt Yandex.

Dieser Artikel wurde von Jamal Carnette auf Englisch verfasst und wurde am 15.09.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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