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Ist der Börsengang der Bitcoin Group deine Gelegenheit?

Das Interesse von Investoren an alternativen Finanzgeschäften ist in den letzten Jahren in den Himmel geschossen. In dieser Zeit haben Peer-to-Peer Lending und Bitcoins einen Platz in den Schlagzeilen gefunden.

Directmoney Ltd, wurde im Juli in den ASX aufgenommen, Trade Me Group Ltd (WKN:A1JPDG) kaufte einen großen Anteil an dem Peer-to-Peer-Geldverleiher Harmoney aus Neuseeland und Westpac Banking Corp (WKN:854242) ist in der Branche aufgrund seiner Anteile an SocietyOne vertreten.

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Nun bekommt die Welt ihren ersten Bitcoinhändler, der an der Börse gelistet ist. Und zwar in Australien. Das Unternehmen heißt Bitcoin Group Limited und hat vor Kurzem Kaufprospekte an Investoren verteilt. Ich werde darauf im Folgenden eingehen, aber hier sind erst einmal ein paar Fakten.

  • Es werden 100.000.000 Aktien zu je 0,2 AUD ausgegeben
  • Danach wird es insgesamt 164.870.930 Aktien geben, die auch die bereits bestehenden Aktien umfassen (Marktkapitalisierung ca. 32 Millionen AUD)
  • Das Management hält selbst 9,2% des Unternehmens, die Öffentlichkeit 60,7% und den Rest Großinvestoren
  • Das Mindestinvestment beträgt 2.000 AUD
  • Das Angebot schließt am 30. Oktober
  • Der Zweck dieses Angebotes ist, weiteres Wachstum zu fördern und das Working Capital zu erhöhen. Außerdem sollen Managerkredite zurückgezahlt werden.

Na und?

Die Bitcoin Group hat einen vergleichsweise einfachen und leicht verständlichen Verkaufsprospekt. Dies ist auch notwendig, da es ein größtenteils unerforschtes Investitionsgebiet betritt.

Das Unternehmen verwendet spezialisierte Computerprozessoren, um Bitcoins zu „schürfen“, indem es zeitaufwändige und prozessorlastige Gleichungen löst. Wenn eine Gleichung gelöst wurde, erhält derjenige, der die Lösung berechnet hat (z.B. Bitcoin Group), eine Belohnung von zurzeit 25 Bitcoins. Außerdem wird ein Block kreiert. Diese Belohnung wird alle 210.000 Blöcke halbiert und wird im Juli 2016 auf 12,5 sinken.

Höhere Prozessorleistung führt dazu, dass Bitcoins schneller verdient werden. Allerdings wird die Schwierigkeit der Gleichungen alle 2016 Blöcke angepasst. Dies entspricht ungefähr zwei Wochen, in denen jeder zu der gleichen Schwierigkeit schürft. Die Bitcoin Group kann durch schnelleres Rechnen mehr verdienen als der Durchschnitt.

Laut Management gibt es eine feste Erwartung von 108.000 Bitcoins pro Monat. Bei dem heutigen Preis sind diese 35 Millionen AUD wert. Dies gilt, bis die Halbierung der Blockbelohnung eintritt oder sich der Wert von Bitcoin ändert. Laut meinen Berechnungen entsprechen 2016 Blöcke pro zwei Wochen 4032 Blöcken pro Monat oder 100.800 Bitcoins pro Monat. Ich bin mir nicht sicher, ob dies ein Fehler in meiner Berechnung ist oder ein Tippfehler im Verkaufsprospekt.

Die Bitcoin Group produziert ungefähr 1,57% der weltweiten Blöcke oder ungefähr 550.000 AUD pro Monat. Obwohl das Unternehmen im September 2014 gegründet wurde, nahm es erst Anfang 2015 den Betrieb auf und verdiente 1,7 Millionen AUD bis zum 30. Juni 2015. 431.000 AUD davon gingen in den Bruttogewinn. Zieht man davon weitere Ausgaben ab, bleiben 69.000 AUD für das Unternehmen übrig.

Die Risiken

Wie du sehen kannst, schafft es nur ein kleiner Teil der Umsätze in den Gewinn. Viel davon kam aus dem Wertgewinn bei der Bewertung der Bitoins. Es ist unsicher, wie schnell die Gewinne noch nach oben gehen, wenn die Kosten des Unternehmens steigen.

Das Management beabsichtigt, Bitcoins für Produkte und Dienste einzusetzen, wo immer es möglich ist. Außerdem will es in weitere Rechentechnik investieren. Bisher gibt es keine Dividendenpläne. Angesichts der Tatsache, dass sich die Zahl der Bitcoins alle vier Jahre halbiert, scheint es, als ob das Management in eine schrumpfende Einkommensquelle investiert.

Allerdings erhalten Bitcoin-Miner eine Transaktionsgebühr in Höhe von 2,5% von den Leuten, die Bitocins ausgeben. Dies wird zu einer immer wichtigeren Quelle passiven Einkommens mit der Zeit. Der Wert der Transaktionsgebühren hängt natürlich davon ab, welchen Wert die Transaktionen haben und welchen Wert Bitcoin hat. Der Wert von Bitcoins schwankte wild und ist mit 337 AUD niedriger als die Zielvorgabe von 400 AUD im Verkaufsprospekt.

Das Management gab an, dass der Wert der Bitcoins in der Regel steigt, wenn die Halbierung der Belohnung eintritt. Allerdings scheint es wahrscheinlich, dass auch andere Faktoren, wie die Nachfrage nach Bitcoin, eine Rolle spielen. Die wachsende Nutzung von Bitcoin ist notwendig, um den Wert zu bewahren (da die Menge der Bitcoins ständig steigt). Sollte sich Bitcoin im Handel durchsetzen, könnte es einen gewaltigen Anstieg der Nachfrage geben (und es werden nur 100.000 pro Monat geschürft).

Ein weiteres großes Risiko ist die Tatsache, dass man davon ausgehen kann, dass die Rechenleistung im Markt mit der Zeit steigt. Allerdings bleibt die Menge der geschürften Bitcoins konstant. Ich glaube, dies könnte starke anhaltende Investitionen der Bitcoin Group notwendig machen. Es könnte ein erfolgreiches Geschäftsmodell sein, aber es hängt viel von dem Wert der Bitcoins ab und dem Anstieg der Transaktionszahlen im Laufe der Zeit.

Es ist auch erwähnenswert, dass der größte Teil des Geschäfts dieses Unternehmens in China durchgeführt wird. Dies geschieht durch ein 100%iges Tochterunternehmen. Australische Unternehmen, die in China ansässig sind, haben keinen guten Ruf. Es mag vielleicht ungerecht sein, Bitcoin über einen Kamm zu scheren, aber es ist etwas, was du wissen solltest.

Was nun?

Ich könnte noch viele Seiten darüber schreiben, was wäre wenn und welche Risiken gibt es bei einem Investment in die Bitcoin Group. Allerdings ist dafür der Platz zu knapp. Aber ich empfehle dringend interessierten Investoren, selbst Recherchen anzustellen und sich mit Bitcoin, seiner Geschichte, seinem Wert und den ökonomischen Umständen auseinanderzusetzen. Eine kurze Auffrischung, wie Währungen funktionieren, und die Studie des gesamten Verkaufsprospektes verstehen sich von selbst.

Bis das Unternehmen eine verlässliche Historie aufgebaut hat, sieht mir die Bitcoin Group zu riskant aus, um mehr als einen winzigen Teil im Portfolio auszumachen.

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Dieser Artikel wurde von Sean O'Neill auf Englisch verfasst und am 11.09.2015 auf Fool.com.au veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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