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BHP Billiton und Rio Tinto könnten nochmal um 50% fallen!

Glencore (WKN:A1JAGV) hat diese Woche angekündigt, weiteres Kapital aufnehmen zu wollen. Das hat den Markt einerseits schockiert, andererseits gefreut. Einerseits konnten durch den Schuldenreduktionsplan die Sorgen der Aktionäre um die schwache Bilanz zerstreut werden.

Andererseits hat Glencore durch die Kapitalaufnahme die Konkurrenten BHP Billiton (WKN:863578) und Rio Tinto (WKN:852147) unter Druck gesetzt, dasselbe zu tun und ihre Bilanzen aufzubessern.

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Schwere Schuldenlast

Sowohl BP als auch Rio versuchen seit etwa einem Jahr, ihre Schulden abzutragen. Bei Rohstoffpreisen auf einem 13-Jahrestief stehen sie aber unter größerem Druck als jemals zuvor, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen.

Laut Londoner Analysten und basierend auf historischen Zahlen beträgt das Verhältnis von Rios Nettoschulden zu den Gewinnen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) weniger als 1. Bei BHP liegt es leicht über 1. Gegenwärtig sind diese Zahlen kein Grund zur Beunruhigung. Allgemein wird ein Unternehmen als finanziell stabil angesehen, wenn das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA kleiner als 2 ist.

Was den Analysten wirklich Kopfschmerzen bereitet, ist Glencores plötzliche Entscheidung, nach Monaten der Weigerung, seine Schulden zu senken, nun neues Kapital aufzunehmen will. Das könnte nahelegen, dass man bei Glencore einen weiteren Absturz der Rohstoffpreise erwartet.

Falls das passieren würde, wäre es eine Katastrophe für die ganze Branche.

Weitere Rückgänge

Die Pessimisten unter den Londoner Analysten meinen, die Rohstoffpreise könnten noch einmal um 30% fallen. Diese düsteren Vorhersagen sind zwar unwahrscheinlich, doch es ist immer eine gute Idee, auf das Schlimmste vorbereitet zu sein.

Dieses „Weltuntergangsszenario“ sieht vor, dass in diesem Fall der Kurs von BHP auf 446p fallen könnte. Gestützt wird diese Prognose von der alarmierenden Geschwindigkeit, mit der die Ölförderungen immer noch Geld verbrennen. Zusätzlich zahlt BP den Großteil seiner Profite als Dividenden an die Investoren aus.

Dasselbe Szenario für Rio sieht vor, dass die Aktie um weitere 56% auf 1,037p fallen könnten.

Eine Gleichung mit vielen Unbekannten

Diese Worst-Case-Szenarien scheinen vielleicht übermäßig pessimistisch, aber man sollte nicht vergessen, wie weit die Pessimisten vor einem Jahr daneben gelegen haben.

Im Mai letzten Jahres lag die düsterste Vorhersage für den Preis von Eisenerz bei nur 86 USD pro Tonne. Die meisten glaubten, der Preis würde sich irgendwo bei 90 USD pro Tonne einpendeln. Doch dann fiel er im Juli auf 44 USD pro Tonne.

Mit immer weiter fallenden Rohstoffpreisen wurden auch die Gewinnerwartungen von BHP und Rio immer weiter heruntergestuft. Vor genau einem Jahr erwarteten die Analysten von BHP einen Gewinn pro Aktie von 2,81 USD für 2016 und 3,16 USD für 2017.

Die aktuellen Prognosen sind deutlich niedriger als die vom Vorjahr. Jetzt erwartet man bei BHP einen Gewinn pro Aktie von 0,95 USD für 2016 und 1,32 USD für 2017, jeweils 66% und 59% unter den letztjährigen Prognosen.

Genauso wurden die Gewinnerwartungen für 2015 bei Rio um 55% und für 2016 um 58% herabgestuft.

Was ich damit sagen will, ist dass die Zukunft im Rohstoffsektor extrem unsicher aussieht. Daher ist es fast unmöglich, eine genaue Bewertung für die genannten Unternehmen zu geben.

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Dieser Artikel wurde von Rupert Hargreaves auf Englisch verfasst und am 10.09.2015 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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