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5 Zitate von Royal Dutch Shells Management, die du kennen solltest

Das Management von Öl- und Gas-Riesen Royal Dutch Shell (WKN:A0D94M) hat keine einfache Aufgabe. Denn sie müssen Investoren und Analysten davon überzeugen, dass man auch in weiter Ferne das Unternehmen als wertvoll erachtet – und das sind Leute, die vor allem kurzfristig gute Resultate erwarten. Bei den jüngsten Einnahmeberichten gab es vom Management einige Aussagen, die kurzfristigen Investoren gefallen dürften, ohne dabei Langzeitinvestoren zu verprellen.

1 Wir sparen überall, um wettbewerbsfähiger zu werden

Eine großer Teil des Erfolgs im heutigen Ölgeschäft besteht darin, dass man soviel wie möglich Betriebskosten einspart. Wenn man beim Tagesgeschäft des Unternehmens einspart, ist das so effektiv, weil man heute Werte schafft, ohne dadurch die Zukunft aufs Spiel zu setzen, weil man sich bei Investitionen zurückhält. An der Stelle wies CFO Simon Henry darauf hin, dass das Unternehmen in den vergangenen 12 Monaten einige große Einsparungen geleistet hätte.

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In den letzten 12 Monaten und sind unsere Kosten 10 Prozent gesunken, das heißt 4 Milliarden USD. Das ist ein Programm, das wir aufrechterhalten können. Wir nehmen das nicht einfach von Reisekosten oder Trainingsprogrammen weg. Sicher kamen uns die Wechselkurse zugute. Aber für die Zukunft erwarten wir mehr, nicht nur günstige Wechselkurse.

4 Milliarden USD muss man erst mal einsparen können. Allerdings ist das für ein Unternehmen dieser Art gerade mal eine Ersparnis von 10%. Es ist sicher hilfreich, allerdings weit vom um 50% gesunkenen Ölpreis entfernt, der die Umsätze angegriffen hat.

2 Wir nehmen die Investitionen unter die Lupe, aber nicht allzu genau

In den letzten beiden Jahren konnte Shell seine Investitionen stark verringern. Und das schon bevor die Ölpreise gesunken sind. Allerdings wollte uns Henry daran erinnern, dass das Unternehmen seine Ausgabenpläne vielleicht hin- und herrückt, an der einen Stelle ein Projekt erst einmal anhält, an der anderen Stelle ein langfristiges Vorhaben weiter rausschiebt – dennoch hat man vor, weiterhin gut zu investieren.

Das, was ich jetzt sage, ist vielleicht in den Schlagzeilen ein bisschen untergegangen. Unser Kerngeschäftsmodell besteht darin, dass wir neue Öl- und Gasquellen auftun, denn das sorgt für unseren Cashflow und dann freien Cashflow. Wenn wir das nicht machen, könnten wir einpacken. Wir haben die Geschwindigkeit der finalen Entscheidungen zu Investitionen angepasst, aber wir schließen das laufende Programm mit einer sehr attraktiven Wachstumspipeline ab, derzeit vor allem im Upstream. Das Portfolio ist dahingehend ausgerichtet, dass in der Produktion mehr passiert. Wichtiger noch: Der Cashflow von Operations und der freie Cashflow in 2017 und danach. Wir haben 10 Projekte, und die sind ziemlich groß. Vier sind schon weit, die anderen sechs nehmen langsam Fahrt auf.

Fast alle großen Öl- und Gasproduzenten geben 2017 als ihr wichtigstes Jahr an, um ihre laufenden Programme zu beenden. Je mehr wir uns dieser Deadline nähern, desto mehr werden die Projekte in den Vordergrund rücken.

3 Wenn folgendes eintrifft, werden die Projekte viel Cash generieren…

In den letzten Jahren hat sich Shell nicht auf die Produktionsziele konzentriert, sondern vor allem auf jene, die dem Unternehmen gehörig Cashflow einbringen würden. Henry deutete an, dass das Unternehmen glaubt, dass die wichtigen Projekte, an denen man seit 2012 und früher arbeitet, bis 2020 8 Milliarden USD Cashflow bringen könnten.

Quelle: Royal Dutch Shell Aktionärsversammlung

Selbst wenn der Ölpreis bei 70 USD bleibt, erkennen Sie in dem Graph, dass man bis 2020 ein Plus von 8 Milliarden USD bekomm. Das ist ein starker Projektflow, und ein starkes Resultat unserer Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen von BG, wo sie durch genau dieselbe Wandlung gehen – Investitionen hin zu Cashflow, allerdings 2 Jahre weiter, was daran liegt, dass u.a. Brasilien und Australien ihnen helfen.

Das eine Element, was noch den einen oder anderen Zweifel hervorruft: für diesen Plan dürfte der Preis für Öl nicht unter 70 USD fallen. Vielleicht haut das hin, vielleicht nicht, aber 8 Milliarden freier Cashflow bei 70 USD pro Barrel bedeutet, dass da noch ein bisschen Spielraum ist.

4 Gas ist das Produkt der Zukunft

Was wirklich hervorstach: Das Unternehmen setzt auf Gas und die Rolle, die Gas auf dem Weltmarkt der Zukunft wird spielen können.

Gas ist der Treibstoff der Zukunft. Es ist günstig, es gibt sichere Vorräte und es ist kohlenstoffarm. Das treibt das Wachstum an. Vielleicht gibt es noch einmal einen Rückschritt, ein oder zwei Jahre, aber deswegen investiert man ha nicht. Es handelt sich dabei um 30 oder 40 Jahre laufende Projekte.

Das überrascht nicht allzu sehr, wenn man weiß, dass das Unternehmen große Investments in LNG hat. Ein großer Grund, warum man BG Group kauft, ist, dass BG ebenfalls schon große Anteile an LNG hält. Allerdings sagte CEO Ben van Beurden klar und deutlich, dass LNG seine Kosten senken müsste, um Erfolg zu haben.

Wenn man wirklich Gas als den Treibstoff der Zukunft haben will, dann reicht es nicht zu sagen: „Es ist einfach sauberer als Kohle.“, usw. Es muss auch günstig sein. Wenn LNG einer der am schnellsten wachsenden Optionen im Gasgeschäft sein will, dann sollte man sicherstellen, dass es auch eine der günstigsten Optionen ist.

Das ist ein Problem bei vielen Projekten mit LNG. Die Anlagen werden immer teurer. Van Beurden sagte auch, dass standardisierte Prozesse bei der Entwicklung von LNG-Anlagen letztlich dabei helfen sollten, Kosten zu sparen.

5 Schiefer zeigt endlich bessere Effizienz

Im letzten Jahr war der Schieferabbau in den USA viel beständiger gegenüber Ölpreis als in den Jahren davor. Das führte einige Analysten dazu sich zu wundern, ob diese neue Kosteneffizienz bedeutet, dass Schiefer nicht nur weiter eine ernstzunehmenden Alternative ist, sondern auch dazu führt, dass es auf die nächsten Jahren hinaus Öl auf einem günstigeren Level bleibt. Van Beurden will sichergehen, dass Effizienz vorangeht, und dass es noch andere Faktoren gibt, wegen der Schiefer die Ölpreise nicht unbedingt unten halten wird.

Was das für die ganze Branche bedeutet? Sehen alle in der Branche denselben Trend? Aber natürlich. Müssen sie ja, sonst können sie nicht überleben. Bedeutet das auch, dass es irgendwo ein riesiges Ölvorkommen gibt, dass das Angebot riesig ist und die Preise weiter fallen? Kann ich nicht sagen, aber ich denke nicht. Denn wenn man sich gleichzeitig mal ansieht, was die Unabhängigen so machen, finanziell betrachtet, dann sieht es nicht gut aus. Einzelne Quellen betrachtet vielleicht schon, aber im großen und ganzen, mit der ganzen Infrastruktur, sieht es nicht so gut aus.

Das sollte man sich vor Augen halten, wenn man sich Unternehmen auf dem Indie-Sektor ansieht. Die Geschäfte von Quelle zu Quelle besagen, dass sie geringere Ölpreise abfedern können, aber das beinhaltet eben nicht die Investments in die Infrastruktur, die nötig ist, um Öl und Gas an den Markt zu bringen. Vielleicht hat van Beuren Recht, vielleicht nicht. Aber es sieht so aus, als würde Shell einige seiner Investment-Entscheidungen auf dieser Idee aufbauen.

Foolishe Ansichten

Shell hätte am liebsten, dass man eine langfristige Perspektive einnimmt, anstatt zu beurteilen, was von Tag zu Tag passiert.

Immerhin sind einige der Projekte, die online gehen, ein Teil der Produktion für die nächsten 20 bis 40 Jahre. Das ist einer der Gründe, warum man LNG langfristig als wichtigen Teil ausgemacht hat. Vielleicht kommen nicht alle Projekte auf den heutigen Ölpreis, dennoch ist es unmöglich einzuschätzen, wie sich die Preise jenseits dem Investitionshorizont des Unternehmens entwickeln werden.

Unterdessen kappt man Kosten und stellt sicher, dass der Cashflow in die Investments weiter geht. Gleichzeitig will man Aktionäre mit soliden Erträgen aus dem Dividendenprogramm glücklich machen.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel von Tyler Crowe erschien am 21.8.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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