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Dividendeninvestoren könnten der Rendite von GlaxoSmithKline nur schwer widerstehen

Anfang dieses Jahres ist GlaxoSmithKlines (WKN:940561) Dividendenwachstumsrate zum Stillstand gekommen. Das Unternehmen will nach 18 aufeinanderfolgenden Jahren, in denen die Dividendenauszahlungssummen stetig erhöht wurden, nun die Ausschüttungsbeträge in den nächsten Jahren konstant halten. In der Regel verursacht so eine Ankündigung Bedenken bei den Aktionären, da dies der erste Schritt in Richtung einer Aussetzung der Dividende, auf die sich viele Anleger verlassen, sein könnte. Jedoch wirft der in London ansässige Pharma-Riese immer noch eine Rendite von 5,6 % ab – eine beträchtliche und verlockende Ausschüttung. Die Frage jedoch bleibt, ob diese Dividende dauerhaft haltbar ist?

Glaxo tauchte in letzter Zeit aufgrund folgender Dinge immer wieder in den Medien auf:

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Für amerikanische GlaxoSmithKline-Investoren endete die 18-jährige Serie von aufeinanderfolgenden Dividendensprüngen aufgrund von Währungsschwankungen bereits vor einigen Jahren. Die unten aufgeführte Tabellen führen das britische Pfund (GBP) und den US-Dollar (USD) an, um die Auswirkungen der Wechselkurse auf die Dividendenzahlungen, die an amerikanische Investoren mittels ADRs (American Depositary Receipts) ausgeschüttet wurden, zu verdeutlichen.

Jährliche Dividendenzahlungen (in GBP) und prozentuale Veränderungen zum VorjahrGKS dividend USDJährliche Dividendenzahlungen (in USD) und prozentuale Veränderungen zum Vorjahr

GKS DIV USDBeim Erwerb von GSK-Aktien am New York Stock Exchange kaufen Investoren ADRs und keine Aktien im eigentlichen Sinn. ADRs erlauben Amerikanern, ausländische Aktien in US-Dollar anstatt in ausländischen Währungen zu kaufen. Zwar erleichtern ADRs US-ansässigen Investoren den Kauf und Verkauf ausländischer Aktien wie der GSK, jedoch ist die in USD ausgezahlte Dividende dieser Unternehmen direkt von den Schwankungen der Wechselkurse betroffen. Zusätzlich könnten Steuern von der Landesregierung des ADR-Unternehmens – in diesem Fall Groß Britannien – abgezogen werden und die Dividende weiter schmälern.

Ungeachtet der Auswirkungen der Währungsschwankungen seiner ADR hat sich die Dividende des in London ansässigen Pharma-Giganten fast zwei Jahrzehnte jährlich erhöht. Jedoch ist die Wachstumsrate in den letzten Jahren allmählich geschrumpft, bis sie Anfang dieses Jahres zu einem völligen Stillstand gelangte, als das Unternehmen verkündete, dass es die Stagnation seiner Dividendenausschüttungen von nun an bis Ende des Jahres 2017 beschlossen hat.

Ist die Dividende auf Dauer haltbar?

Dies ist sicherlich ein guter Zeitpunkt für Investoren, sich darüber Gedanken zu machen, wie sicher zukünftige Dividendenauszahlungen sind. Eine der Schlüsselkennzahlen für Investoren, um die Gefahrlosigkeit einer Dividende eines Unternehmens zu bewerten, ist die Dividendenausschüttungsquote. Diese Kalkulation hilft Investoren zu beurteilen, wie solide Dividendenzahlungen von den Erträgen eines Unternehmens getragen werden.

Die Dividendenausschüttungsquote wird berechnet, indem die Dividendenzahlung je Aktie durch den Gewinn je Aktie geteilt wird. Eine niedrige Ausschüttungsquote weist darauf hin, dass ein Unternehmen viel mehr Gewinne zurückhält, als es an Aktionäre auszahlt. Neuere und weniger etablierte Unternehmen tendieren dazu, weniger als ältere Konkurrenten auszuzahlen, da sie einen größeren Anteil ihrer finanziellen Mittel in Forschung, Entwicklung und Wachstum investieren.

In der Regel liegt diese Quote zwischen 25 und 50 %. Der branchenübergreifende Durchschnitt liegt bei etwa 37 %, aber die Werte variieren je nach Branche stark.

Im Januar 2015 lag die durchschnittliche Dividendenauszahlungsquote der 151 Unternehmen der Pharma-Industrie bei 61,85 %. Dies ist deutlich höher als die branchenübergreifende durchschnittliche Auszahlungsquote, da der kapitalintensive forschungsbasierte Sektor überdurchschnittlich hohe Aufwendungen hat und dazu tendiert, Aktionäre mit Dividendenrenditen zu belohnen, die im Durchschnitt 80 % höher sind als in allen anderen Branchen. Die Auszahlungsquote von Glaxo übersteigt den Pharma-Durchschnitt und hat eindeutig ein Level erreicht, das langfristig nicht haltbar ist. Die Auszahlungsquote von 141 % im Jahr 2014 zeigt, dass das Unternehmen Dividenden ausgezahlt hat, die den Gewinn im gleichen Jahr um 41 % überstiegen. Da die Gewinne des Unternehmens in letzter Zeit etwas holprig waren, ist es nur verständlich, dass GSK sich dazu entschieden hat, die Dividende in den nächsten Jahren erst einmal nicht weiter anzuheben.

GlaxoSmithKlines Dividendenausschüttungsquote GKS DIV payout ratioDas Verhältnis zwischen Dividenden und Free Cashflow

Eine weitere Kennzahl, die von vielen Investoren verwendet wird, um die Sicherheit von Dividendenzahlungen zu bewerten, ist das Dividenden/Free Cashflow-Verhältnis. Der Free Cashflow (FCF) ist der Cash-Betrag, den ein Unternehmen aus seinen Geschäftstätigkeiten erwirtschaftet abzüglich der Kosten der Expansion seiner Kapitalbasis. Der FCF unterscheidet sich vom Gewinn, da er den Verbrauch von Investitionsgütern berücksichtigt. Ohne einen Free Cashflow ist es schwierig, neue Produkte zu entwickeln, Übernahmen durchzuführen, Dividenden auszuschütten und Schulden abzuzahlen. Die Formel für das Dividenden/Free Cashflow-Verhältnis lautet: jährliche Dividende je Aktie geteilt durch Free Cashflow je Aktie. Je niedriger der Prozentsatz, desto mehr Cash hat ein Unternehmen zur Verfügung, das es anderweitig ausgeben kann.

Die meisten Anleger präferieren einen Wert von 60 % oder weniger; ungeachtet von der Branche ihres Unternehmens. Noch einmal, Glaxos Ergebnisse bei dieser Auswertung schneiden schwach ab:

GlaxoSmithKlines Dividenden/Free Cashflow-Verhältnis GKS DIV:FCFWenn ich potenzielle Investitionsmöglichkeiten bewerte und die Unternehmen, in die ich bereits investiere, beobachte, ziehe ich beide Kennzahlen heran. Entscheidender sind für mich allerdings die Ergebnisse, die mir das Dividenden/Free Cashflow-Verhältnis liefert. Ich glaube, es ist wichtiger zu wissen, welchen Anteil seines Cash-Betrags ein Unternehmen mittels Dividenden ausschüttet. Außerdem sollte man verstehen, wie viel Cash dann noch für die Geschäftstätigkeiten des Unternehmens zur Verfügung steht.

Verdient Glaxo mit seiner hohen Rendite einen Platz in deinem Portfolio?

Obwohl Glaxo bei beiden Formeln nicht gerade heraussticht, kann man seine Rendite von 5,6 % nicht einfach außen vor lassen; insbesondere nicht, wenn man eine Einkommensquelle für den Ruhestand sucht. Die durchschnittliche Rendite aller 151 Unternehmen der Pharma-Branche beträgt 2,28 %. Das ist gerade einmal die Hälfte von dem, das Glaxo momentan bietet, aber immer noch höher als die Durchschnittsrendite des S&P 500, die aktuell bei 1,95 % liegt. Obwohl die überdurchschnittliche Rendite von GSK sehr verlockend erscheint, könnte ein genauerer Blick auf das Unternehmen zeigen, dass diese Ausschüttung nicht dauerhaft haltbar ist.

Und als Dividendeninvestor bevorzuge ich es, in Unternehmen wie Johnson & Johnson zu investieren. J&J hat seine Dividende in den letzten 53 aufeinanderfolgenden Jahren erhöht; in den letzten fünf Jahren sogar mit einer Wachstumsrate von 7,3 %. Ich bevorzuge J&J auch deshalb, weil es eine Dividendenausschüttungsquote von 48 % und ein Dividenden/Free Cashflow-Verhältnis von 54 % hat, auch wenn die Rendite des Unternehmens bei „nur“ 3,00 % liegt.

Wenn du auf Glaxos Rendite von 5,6 % abzielst, solltest du dir unterm Strich darüber im Klaren sein, dass die Rendite schrumpfen könnte – vermutlich eher früher als später. Und dann könnte die Aktie eine Talfahrt hinlegen. Ich könnte beruhigender schlafen, wenn ich Vertrauen in meine Dividendenaktien hätte und wüsste, dass sie voraussichtlich in den nächsten Jahren stetig wachsen würden.

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The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson. Dieser Artikel wurde von David Weinberg auf Englisch verfasst und am 19.8.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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