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Was ist die sicherere Turnaround-Aktie: Goldcorp oder Barrick Gold?

Goldcorp (WKN: 890493) befindet sich bereits seit vier Jahren im Sinkflug. Von seinem Spitzenwert von 54 USD im Jahr 2011 ist es auf unter 18 USD pro Aktie gesunken. Das ist ein Absturz von 67%.

Barrick Gold (WKN:870450) ist in einer ähnlichen Situation und fällt ebenfalls seit vier Jahren. Von 53 USD in 2011 ist es auf 9 USD gesunken. Ein Absturz um 83%.

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Auf den ersten Blick scheint Goldcorp die widerstandsfähigere Aktie zu sein. Beide Bergbauunternehmen hängen von den Preisen der Edelmetalle ab, die sie abbauen. Daher ist ein Investment darin nur dann sinnvoll, wenn der Aktienpreis deutlich geringer ist als der intrinsische Wert. Beide haben zurzeit eine billige Bewertung. Welches Unternehmen solltest du kaufen, wenn du auf einen Umschwung hoffst?

Lass uns einen Vergleich anstellen.

Welches hat die billigere Bewertung?

Der Buchwert ist der Wert, den die Aktionäre theoretisch erhalten, wenn das Unternehmen liquidiert wird.

Goldcorps Buchwert liegt bei 27,5 USD. Bei einem Preis von 18 USD pro Aktie liegt das Preis-Buchwertverhältnis (P/B) bei 0,6. Das ist der geringste Wert seit zehn Jahren. Während der letzten Rezession 2008/09 wurde das Unternehmen mit einem P/B von 1,5 gehandelt. Daher sollte es möglich sein, dass ein Verhältnis von 1,0 wieder erreicht wird. Das würde einen Anstieg um 53% bedeuten.

Barricks Buchwert beträgt 11,5 USD. Der Preis von 9 USD bedeutet ein P/B von unter 0,8. Auch dies ist die billigste Bewertung seit zehn Jahren. Geht man davon aus, dass das Verhältnis wieder auf 1 steigt, wäre dies ein Zuwachs von 28%.

Ein besorgniserregender Trend ist, dass Barricks Buchwert seit 2011 fällt. 2011 betrug er noch 22,8 USD, heute sind es nur 11,5 USD. Der Buchwert von Goldcorp hingegen stieg in der selben Zeit von 26,3 USD auf 27,3 USD.

Mit der niedrigeren Bewertung und dem stabileren Buchwert gewinnt Goldcorp in dieser Kategorie.

Überlebensfähigkeit: Kreditrating, Verschuldungsgrad und Zinsdeckungsverhältnis

Der Zinsdeckungsgrad zeigt an, ob ein Unternehmen die Zinsen seiner Kredite pünktlich zahlen kann. Im Allgemeinen ist eine Zinsdeckung von unter 1,5 ein Warnsignal dafür, dass das Unternehmen nicht dazu in der Lage ist. Je höher das Verhältnis, desto besser.

Goldcorp hat ein S&P-Kreditrating von BBB+, das Verhältnis von Schulden und Gesamtkapital liegt bei 15% und die Zinsdeckung bei -99,3. Barrick hat ein S&P-Kreditrating von BBB-, das Verhältnis von Schulden zu Gesamtkapital liegt bei 49% und die Zinsdeckung liegt bei -2,8.

Goldcorp hat eine bessere Kreditwürdigkeit und ein niedrigeres Schuldenniveau. Damit schlägt es Barrick, auch dann, wenn Barricks Zinsdeckung nicht so pessimistisch ist wie die von Goldcorp. Aufgrund der insgesamt niedrigeren Verschuldung bin ich der Meinung, dass Goldcorp eher in der Lage ist, langfristig zu überleben, wenn die Edelmetallpreise auf lange Sicht niedrig bleiben.

Rentabilität: Operative Marge, Nettogewinn, Gewinn je Aktie und free Cashflow

Goldcorps historische Zahlen der letzten 12 Monate sind wie folgt: Die operative Marge liegt bei -71,9%, der Nettogewinn bei -2,1 Milliarden USD, der Gewinn je Aktie bei -2,63 USD und der free Cashflow bei -605 Millionen USD.

Barricks Zahlen der letzten 12 Monate lesen sich wie folgt: die operative Marge liegt bei 23,4%, der Nettogewinn bei -2,9 Milliarden USD, der Gewinn je Aktie bei -2,52 USD und der free Cashflow bei -303 Millionen USD.

Beide Unternehmen sind in der gegenwärtigen Situation nicht profitabel, aber in der Zeit zwischen 2005 und 2013 hatte Barrick vier Jahre mit Verlusten, Goldcorp hingegen hatte zwei. Wenn man die Geschichte betrachtet, dann sollte Goldcorp in der Lage sein, eher mit einem Gewinn aufzuwarten als Barrick, wenn der Edelmetallpreis wieder steigt. Leider sind dafür im Moment keine Anzeichen zu erkennen.

Zusammenfassung

Beide Unternehmen sind spekulative Anlagen, da ihr Erfolg von den Rohstoffpreisen abhängt. In der gegenwärtigen Situation niedriger Rohstoffpreise denke ich, dass Goldcorp eine bessere Chance hat zu überleben und daher eine bessere Turnaround-Aktie darstellt.

Foolische Investoren sollten nur solche Aktien in Betracht ziehen, die sie langfristig, also drei bis fünf Jahre, halten wollen. Außerdem sollten solche Aktien nur einen kleinen Teil des Portfolios ausmachen.

Vorsichtige Investoren sollten warten, bis der Goldpreis wieder in die richtige Richtung zeigt.

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Dieser Artikel wurde von Kay Ng auf Englisch verfasst und am 07.08.2015 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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