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Werden die Aussichten für GlaxoSmithKline besser?

Der in London ansässige Pharmariese GlaxoSmithKline (WKN:940561) legte am 29. Juni seine Einnahmen für das zweite Quartal vor. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten. Schwung erhielten die Einnahmen besonders durch die neuen Assets, die im Rahmen eines Tausches mit Novartis (WKN:904278) erworben wurden. Damit konnte das Unternehmen die sinkendenden Verkaufszahlen des Verkaufsschlagers Advair ausgleichen. Glaxo scheint auf dem Weg zu sein, sein Ziel, ein zweistelliges Wachstum der Kerneinnahmen pro Aktie, bis 2016 zu erreichen. Gleichzeitig wurde die eingefrorene Dividende erneut bestätigt und ein Einblick in die zukünftige Medikamentenpipeline gegeben.

Die Verkäufe stiegen im Vergleich zu dem gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor in dem Quartal um 6 % auf 9,2 Milliarden USD. Es ist das erste Quartal, welches die Produkte beinhaltet, die früher von Novartis besessen wurden. Die Kernverkäufe sanken jedoch um 27,1 Cent je Aktie. Dies ist ein Rückgang um 9 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Absturz wurde hauptsächlich durch die sinkende Nachfrage nach Advair und dem Verlust von margenträchtigen Krebsmedikamenten verursacht, die in dem Deal mit Novartis gegen weniger profitable Impfungen und Konsumentenprodukte eingetauscht wurden.

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Quelle: GSK.com

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Glaxos ViiV Healthcare war der Glanzpunkt, da das Wachstum des Unternehmens, welches im AIDS und HIV-Bereich arbeitet und zusammen mit Pfizer und Shionogi betrieben wird, die Pharmasparte übertrumpfte.

Die Investitionsöffentlichkeit mochte, was sie hörte und der Aktienpreis schloss am vergangenen Mittwoch mit 2,18 % im Plus, als Glaxo seine Einnahmen offenlegte.

Aufatmen

Die Umsätze von Advair, eine täglich einzunehmende Arznei, die von Millionen Menschen mit Asthma eingenommen wird, sanken aufgrund des stärker werdenden Preisdruckes durch mächtige Medikamentenhändler wie Express Scripts. Advair verlor sein Hauptpatent 2010 und ein Nebenpatent für das Diskus-Gerät wird 2016 fällig. Danach werden die Umsätze durch Generika weiter unter Druck geraten.

In der ersten Hälfte von 2015 musste Glaxo einen 19 %igen Einschnitt in den Verkäufen in den USA für Advair hinnehmen. Unabhängig von dem starken Rückgang bleibt Advair Glaxos Verkaufsschlager. Auch wenn die Umsätze von Jahr zu Jahr zurückgehen, können die Investoren doch ein wenig aufatmen, da die Ergebnisse die Erwartungen übertrafen.

Ergebnisse stimmen mit den Erwartungen überein

Glaxo tauschte 2014 seine Krebsmedikamente gegen Impfungen von Novartis und gründete ein Joint-Venture für Konsumentenprodukte. Die Ergebnisse davon werden jetzt sichtbar. Glaxo ging den Tausch ein, da es erwartete, mit Produkten, die zwar niedrigere Margen, aber dafür mehr Verkaufsvolumen haben, besser dazustehen. Dies war auch der Tatsache geschuldet, dass mächtige Medikamentenhändler die Margen der Medikamente drücken.

Das Unternehmen erwartete von dem Geschäft außerdem, dass sich die Umsatzverteilung glätten würde und die Abhängigkeit vom US-Markt verringert. Damit könnte es seinen Umsatz zwischen den USA, Japan, Europa und aufstrebenden Märkten besser ausbalancieren.

CEO Sir Andrew Witty sagte über die Wirkung des Tausches: “Ich denke, dass wir durch den Fortschritt ermutigt wurden.” Das Umsatzwachstum in dem Quartal wurde größtenteils durch die Impfungen und Konsumentenprodukte hervorgerufen, die von Novartis übernommen wurden. Wie erwartet waren die Produkte mit den niedrigeren Margen bei dem Rückgang des Kerngewinns um 9 % ein wichtiger Punkt.

Quelle: GlaxoSmithKline

Quelle: GlaxoSmithKline

Die nächste Medikamentenklasse

Der seit Jahren sinkende Umsatz und die stagnierenden Aktienpreise haben den CEO des Unternehmens in eine unangenehme Situation gebracht. Witty sieht sich beträchtlichem Druck ausgesetzt, das versprochene Wachstum des Gewinns je Aktie im zweistelligen Bereich zu liefern.

Witty gab einen Plan bekannt, der Glaxo helfen könnte, die richtige Richtung einzuschlagen. Der CEO lenkte die Aufmerksamkeit der Investoren auf die Medikamentenpipeline mit 40 Medikamenten – inklusive einer Vorhersage von 9,4 Milliarden USD Umsatz ab 2020 durch neue Arzneien und Impfungen wie Anoro Ellipta gegen COPD und Eperzan/Tanzeum für Diabetes Typ 2. Witty zeigte die mittelfristige Pipeline von 40 neuen Medikamenten. Davon waren die meisten neue Moleküle anstatt eine Kombination aus bereits bekannten Medikamenten. Glaxo veröffentlicht normalerweise nur seine weit fortgeschrittenen Medikamente in der dritten Phase der Pipeline, wenn es seine Finanzergebnisse vorstellt.

Witty deutete an, dass 80 % der Medikamente in der Phase 2 zu den ersten ihrer Art gehören, und dass das Unternehmen erwartet, 20 davon in den kommenden fünf Jahren durch die Regulierung zu bringen.

„Dies ist die nächste Klasse an Medikamenten“, sagte er. „Sie werden zu deutlichen Wachstumsmöglichkeiten beitragen.“

Es geht nicht nur um die Dividende

Zusammen mit dem Bericht und der Vorschau auf anstehende Medikamente kündigte Glaxo seine normale Dividende in Höhe von 0,30 USD pro Aktie an. Zudem wird es neben der normalen Dividendenzahlung erneut ungefähr 0,31 USD pro Aktie ausschütten im Rahmen einer besonderen Transaktion im vierten Quartal 2015.

Die gegenwärtige Dividendenrendite von 6 % ist mindestens einladend. Die Rendite liegt ungefähr drei Mal über dem Durchschnitt des S&P 500 und ungefähr doppelt so hoch wie die des Dividendenkönigs und Konkurrent Johnson & Johnson. Allerdings fror Glaxo seine Dividende Anfang des Jahres ein und kündigte an, dass die Zahlungen bis Ende 2017 weder erhöht noch gesenkt werden. Ich denke nicht, dass der free Cashflow die erwarteten Dividendenzahlungen leicht unterstützt und ich wäre nicht überrascht, wenn Glaxo seine Haltung gegenüber der Dividende ändert und die Auszahlung kürzt. Selbst wenn die Zahlung jedoch halbiert werden sollte und die Aktie eine Rendite von 3 % aufweist, wäre das immer noch eine befriedigende Auszahlung für Investoren. Allerdings würde eine solche Aktion den Aktienpreis schwer beschädigen.

Die Gesamtlektion ist, dass Glaxos Ergebnisse des zweiten Quartals besser waren, als die Analysten erwartet hatten. Das Portfolio an neuen Medikamenten und Impfungen zusammen mit den neu erworbenen Produkten von Novartis sollten den Umsatz untermauern. Gleichzeitig wird dadurch der schwächelnde Umsatz durch Advair ausgeglichen. Die Aktie des Unternehmens wird meiner Meinung nach gegenwärtig etwas unter dem gerechten Wert gehandelt. Die beträchtliche Dividende bleibt weiterhin ziemlich verlockend, auch wenn sie zurzeit eingefroren ist. Ich möchte jedoch am liebsten in Unternehmen investieren, die deutlich unter ihrem fairen Preis gehandelt werden. Zusammen mit der Unsicherheit bezüglich zukünftiger Medikamente, sinkenden Umsätzen von Advair, einem nicht gerade atemberaubenden Gesamtumsatz und einer angespannten Dividendensituation werde ich mich jedoch lieber zurückhalten.

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The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson und Express Scripts.

Dieser Artikel wurde von David Weinberg auf Englisch verfasst und am 03.08.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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