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5 Gründe warum du den Kabelnetzgiganten Liberty Global kennen solltest

Liberty Global (WKN:A14V89) ist der größte internationale Kabelnetzbetreiber der Welt. Mit Abstand die meisten seiner Kunden zählt das Unternehmen mit Sitz in London in Europa; genauer gesagt in Deutschland, Großbritannien, Belgien, der Schweiz und in den Niederlanden. Hierzulande kennt man vor allen Dingen Liberty Globals Tochterfirma Unitymedia.

Okay, Liberty Global ist also der Branchenprimus unter den Kabelanbietern, doch wieso sollte uns das Unternehmen großartig interessieren? Dafür gibt es fünf schlagende Argumente.

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1. Die Unternehmensgröße als Wettbewerbsvorteil

Kabelnetzbetreiber haben ein besonders attraktives Geschäftsmodell im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen. Weil Kunden ich über einen Vertrag zumeist mittelfristig — bei Zufriedenheit oftmals sogar langfristig — binden, generieren sie einen stabilen und vorhersehbaren Cashflow.

Liberty Global hat insgesamt mehr als 25 Millionen Kunden. Jeder Kunde zahlt im Schnitt 2,05 verschiedene Produkte (zum Beispiel Internetanschluss, Telefonanschluss, Fernsehanschluss) und so ergeben sich über 50 Mio. „Umsatz-generierende Einheiten“ (Revenue Generating Units — RGU). Der Cashflow, den Liberty Global hieraus zieht, ist enorm. Im ersten Quartal lag der operative Cashflow bei ca. 2,1 Mrd. USD. Tendenz steigend.

Quelle: Liberty Global Investor Relations

Quelle: Liberty Global Investor Relations

Doch wohin nun mit dem ganzen Geld? Nun, da hat Liberty Global einen ganz besonderen Plan. Es gibt in etwa 7.000 Kabelnetzbetreiber in Europa. Damit ist der Markt stark fragmentiert und viele kleine Anbieter kämpfen um jeden Kunden.

Auf ganz natürliche Weise haben große Unternehmen wie Liberty Global (Entschuldigung, Liberty Global ist der größte Kabelnetzbetreiber) einen Vorteil gegenüber ihren kleinen Konkurrenten. Sie liefern den besseren Inhalt (zum Beispiel im Pay-TV), haben effizientere Infrastrukturen und eine weitere Reichweite des Marketings.

Genau das möchte Liberty Global ausnutzen, indem es mit stabilem Cashflow und Größenvorteilen hungrig Unternehmen aufkauft und den Markt konsolidiert. Anbieter wie Virgin Media (GB), Ziggo (NL), Unitymedia und Kabel Baden-Württemberg hat sich der Koloss schon einverleibt. Damit ist Liberty Global nun der führende Kabelnetzbetreiber in Österreich, Belgien, Tschechien, den Niederlanden, Irland, der Schweiz, Polen, der Slowakei, Ungarn und Großbritannien.

2. Wachstumsmarkt Pay-TV

Pay-TV ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa noch relativ unbeliebt. Mit seinem Horizon Angebot gewinnt Liberty Global kontinuierlich weiter Kunden, wie folgende Grafik belegt. Das bedeutet noch mehr RGUs und noch mehr Cashflow. Ein rollender Schneeball.

Quelle: Liberty Global Investor Relations

Quelle: Liberty Global Investor Relations

3. Megatrend Highspeed Internet

Während die Pay-TV Welle in Europa noch rollt, ebbt sie in den USA schon ab. Grund dafür sind Online Video-On-Demand (VOD) Dienste wie NetflixAmazon Prime Instant Video, oder auch Maxdome. Ich bin mir sicher, dass sich diese Streaming-Dienste auch in Europa durchsetzen werden.

Doch das ist keineswegs schlecht für Liberty Global. Ganz im Gegenteil, denn um mit mehreren Leuten an verschiedenen Geräten im selben Haushalt (mit demselben Internetanschluss) problemlos High-Definition (zukünftig sogar 4k) Filme und Serien streamen zu können, braucht man eine schnelle Internetverbindung. Die ist in Europa noch lange nicht in jedem Haushalt vorhanden. Eine Vielzahl von Haushalten surft noch mit DSL-Geschwindigkeit und einige Haushalte haben noch gar keinen Internetanschluss.

Wie profitiert Liberty Global nun davon? Ganz einfach, als Kabelnetzbetreiber vertreibt das Unternehmen Highspeed-Internet und gewinnt mit jedem abgeschlossenen Vertrag zusätzlichen Umsatz und Cashflow. Bestes Beispiel dafür ist das in kürze in Großbritannien anlaufende Projekt Lightning, bei dem 4 Millionen neue Haushalte an das Liberty Global Netz angeschlossen werden sollen.

4. Quad-Play

Quad-Play bedeutet, dass ein Unternehmen gleich vier Leistungen für den Nutzer anbietet: TV, Festnetz-Telefonie, Breitband-Internet und Mobilfunk. Bisher etablierte sich Liberty Global hauptsächlich mit den drei erstgenannten Leistungen. Auch auf dem Mobilfunk Markt war Liberty Global bereits vertreten, jedoch nur indem es sich Volumina auf anderen Mobilfunknetzwerken anmietete und diese seinen Kunden zur Verfügung stellte.

Jetzt kauft sich Liberty Global noch weiter in den Markt ein, indem es die Mobilfunktochter BASE vom niederländischen Telekomunternehmen KPN für 1,3 Milliarden EUR übernimmt. Experten sehen in dem taktischen Zukauf für Liberty Global die Möglichkeit, Margen zu verbessern und die bereits bestehende Kundenbasis zu nutzen, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.

5. Der Joker: Chairman John Malone

John Malone ist Chairman bei Liberty Global und hält zudem 27 % Stimmrechtsanteile. Doch wer ist dieser Mann eigentlich? Malone ist so etwas wie eine lebende Legende in der Kabelnetzindustrie.

1972 bis 1999 führte er Tele-Communications als CEO von einem beinahe bankrotten Unternehmen zum größten Anbieter von Kabelfernsehen in den USA. Wer 1972 einen Euro in Tele-Communications Aktien steckte, dem wurden 1999 933 Euro ausbezahlt, als Malone das Unternehmen an AT&T (WKN:A0HL9Z) verkaufte.

Natürlich heißt das nicht, dass wir von Liberty Global zwingend das gleiche Wachstum sehen werden, doch die Erfahrung Malones ist sowohl für das Unternehmen als auch uns Investoren Gold wert.

Fazit

Viele Deutsche kennen Unitymedia, doch kaum jemand hat schon etwas von dem Mutterkonzern Liberty Global gehört. Dabei ist das Unternehmen auf der Überholspur und in voller Fahrt dabei, den europäischen Kabelnetzmarkt zu konsolidieren und somit zu erobern.

Wer an die Fähigkeiten des Chairmans mit Legendenstatus glaubt und ebenfalls das Potenzial des stabilen und starken Cash-Flows von Liberty Global erkennt, sollte sich das Unternehmen auf die Watchlist schreiben — oder direkt in die Aktie investieren.

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Robert Schleifenbaum besitzt Aktien von Liberty Global. The Motley Fool empfiehlt Amazon.com und Netflix. The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon.com und Netflix.



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